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Tod, der, die 13. Karte der großen Arkana des Tarot. Auf dieser Karte sieht man eine Darstellung des Todes als Knochenmann mit Sense. Die ältesten bekannten Karten zeigen einen auf einem Pferd sitzenden Sensenmann. Die Zahl 13 hat den Charakter einer Unglückszahl, abgel. von den 13 Personen, als Jesus zusammen mit den 12 Aposteln das letzte Abendmahl feierte. Das Pferd gilt ebenfalls als ein Todessymbol. Die griech. Göttin Hekate, die in der Spätantike mit der Unterwelt (Tartaros) in Verbindung gebracht wurde, wo sie an Stelle der Proserpina herrschte, wird oft Hippos (griech.: »Pferd«) genannt. Man stellte sie sich dreigestaltig vor, weil sie den Schlüssel zu drei Reichen besaß: Himmel, Erde und Schattenreich. Die Darstellung des Todes als Skelett findet sich schon in der hellenistischen Kunst. Die älteste mittelalterliche Abbildung ist das Gerippe einer Frau auf dem Campo-Santo in Pisa. Im kabbal. Lebensbaum kommt ihm der Pfad zwischen Nezach (Sieg) und Tiphereth (Schönheit) zu. (Tarot)
Tod Mit der Deutung des Lebens geht naturgemäß die Deutung des Todes einher. Deshalb ist der Tod eines der Hauptthemen in Philosophie und Theologie, die ja beide beanspruchen, die Wahrheit über das Leben aussagen zu können. Das Todesthema ist die eigentliche Domäne der Religion. Religion bringt die Frage nach dem Sinn des Lebens mit der Frage nach dem Tod in Zusammenhang. Sinn oder Sinnlosigkeit des Lebens erweisen sich am Sinn des Todes. Die Stärke der christlichen Religion liegt in der Art der Verknüpfung der Fragen nach Tod und Sinn begründet. Als Antwort auf die Frage nach dem Sinn des Todes und des Lebens gilt den Christen die Aussage Jesu Christi: « Ich bin die Auferstehung und das Leben.» Durch die Taufe wird den Gläubigen die Teilhabe am Tod und an der Auferstehung Christi angeboten. In dem, was sie sagt und tut, hält die Kirche die Frage nach dem Tod wach, bringt Leben und Tun des Menschen in Beziehung zu einem vorgestellten Geschehen nach dem Tod (Jüngstes Gericht; Jenseits) und vertieft Todesangst mit Schuldangst. (Furcht) 1. In vielen Religionen nehmen die Riten für die Toten einen zentralen Platz ein. (Totenbestattung) Götter, Dämonen und Geister stehen in enger Beziehung zu den verstorbenen Ahnen und zum Totenreich. (Himmel; Hölle; Paradies) Meist erscheint der Tod jedoch nicht als unausweichliches Schicksal des Menschen, sondern als unnatürliches Ereignis und Unglück. Durch den Ungehorsam eines Menschen gegenüber einem göttlichen Befehl kam der Tod überhaupt erst in die Welt. Wenn die ersten Menschen gehorsam gewesen wären, hätten sie das ewige Leben keineswegs verloren (vgl. 1. Mose 3; Adam). Die Ursache für den Tod wird häufig auch in böswilligen Handlungsweisen anderer Personen gesehen: Irgendein Übelgesinnter kann durch magische Riten einen Todesfall bewirken. (Magie) Falls böse Geister den Tod verursachen, ist der Mensch machtlos. Wenn der Tote zum Gegenstand der Furcht und der Verehrung geworden ist, nimmt man bestimmte Riten an seinem Leichnam vor. Die Überlebenden wollen sich vor dem Toten schützen. « Geh fort, o Toter, auf dem Wege, der dein eigener ist ... Unserer Jugend schade nicht, nicht unseren Männern! » (« Rigveda » ; Vedische Religion) Berührung des Leichnams etwa bei der Bestattung macht eine Person tabu. (Tabu) Je heiliger der Lebende war, umso mehr Unreinheit verbreitet sein Leichnam. (Es gibt freilich auch zahlreiche religiöse Bräuche, bei denen die Furcht vor den Toten völlig fehlt; vgl. zum Beispiel 1. Mose 50, 1) 2. Im Alten Testament erscheint der Tod als ein Wesen, das die Toten im Totenreich weidet (Jer. 9, 20; Ps. 49, 15). Beim Sterben tritt die Seele oder der Geist wie ein Wind oder ein Hauch aus dem Körper (Jer. 15, 9; Hiob 11, 20). Der Mensch ist sterblich, Jahwe hingegen ewig (Hab. 1, 12; Dan. 12, 7; 1. Mose 3, 19.22). Entweder sterben die Menschen als « Gerechte » (4. Mose 23, 10) oder infolge der Sünde (1. Mose 38, 7; Hiob 15, 32; Ps. 55, 24). Zwar wird der Mensch zu Staub (1. Mose 3, 19; Ps. 90, 3); aber die Toten leben in herabgesetzter Intensität weiter (Jes. 14, 9 ff.). Tod und Totenreich sind nach ältester alttestamentlicher Vorstellung von ewiger Dauer (Hiob 14, 12). In der Apokalyptik entwickelt sich schließlich der Glaube an die Auferstehung der Toten, da Gott am Ende «den Tod für immer verschlingt » (Jes. 25, 8; vgl. Dan. 12, 1 ff.). 3. Jesus von Nazareth ist wegen Gotteslästerung, Selbstvergottung, Verstoß gegen das Gesetz des Moses und Anstachelung zum Aufruhr zum Tod verurteilt und am Kreuz hingerichtet worden. Vor der Vollstreckung des Urteils flehte er Gott um Verschonung an und «begann zu trauern und zu zagen » (Mat. 26, 37). Er wollte offensichtlich nicht sterben. Am Ende geriet er in höchste Verzweiflung. «Mein Gott, mein Gott, warum hast du mich verlassen ? » (Mat. 27, 46) Mit seiner Person fiel auch seine Sache; seine Botschaft schien durch seinen Tod widerlegt. Mit diesem Befund endet freilich das Neue Testament nicht. Es folgt der « Bericht » der Auferweckung Jesu von den Toten. Dem Scheitern der «Utopie » des Jesus von Nazareth folgt alsbald der Osterglaube seiner Anhänger. Jesus « erschien » seinen Jüngern. In den Paulusbriefen, den ältesten Texten des Neuen Testaments, ist von Offenbarungen des Auferweckten vor einer Anzahl von Zeugen die Rede (1. Kor. 15, 5 ff.). Was zwischen der Grablegung Jesu und diesen Erscheinungen wirklich stattfand, blieb zunächst im Unklaren. Später wurden diese dunklen Stellen aufgefüllt. Der Osterglaube umfasste schließlich die Auferweckung Jesu, seine Höllen- und Himmelfahrt und die Auferweckung der Toten. Jesus starb in Gottverlassenheit. Mit der Auferweckung jedoch, so das Neue Testament, verlor sein Tod, und damit auch der Tod aller Gläubigen, seinen Schrecken. Niemand brauche mehr den «Tod ewiger Verdammnis» zu sterben. Während die jüdische Apokalyptik die Auferweckung der Toten erst für das Ende der Tage verhieß, beginnt die Auferstehung für die Anhänger Jesu bereits in der Gegenwart: das Ende der Zeit mitten in der Zeit. Jesu Auferweckung ist für die Gläubigen zur Grundlage des Glaubens an die eigene Auferstehung geworden, selbst wenn sie bis auf weiteres noch den üblichen Tod sterben müssen. Denn Jesu Tod gilt als « Sühneopfer » für die Sünden und die Schuld der Menschen (Röm. 3, 25f.): Gott ist durch das Blutopfer eines Unschuldigen (Opfer), seines eigenen Sohnes, besänftigt worden. Christologie). Diese Opferung geschah stellvertretend für diejenige der tatsächlichen Sünder (Gal. 3, 13; 2. Kor. 5, 21; Röm. 8, 2). Durch den Tod Jesu sind die Menschen « losgekauft » vom « Fluch des Gesetzes ». Aber die Vollendung steht noch aus. Der Glaube kann dem Menschen einen Anteil lediglich am zukünftigen ewigen Leben verschaffen. 4. Nach christlicher Grundüberzeugung ist das Leben in jedem Moment und in allen seinen Aspekten auf den Tod bezogen; vom Tod her hat das Leben erst einen Sinn. Media vita in morte sumus (« Mitten wir im Leben sind, von dem Tod umschlungen » ), sagte der Mönch, Dichter und Gelehrte Notker Balbulus (« der Stammler ») im 9. Jahrhundert. Dieser Auffassung wurde häufig widersprochen. Der griechische Philosoph Epikur (341 -271 v. Chr.) etwa hatte schon gemeint: « Der Tod geht uns nichts an; denn solange wir sind, ist der Tod nicht da, und wenn der Tod da ist, sind wir nicht mehr. Er geht also weder die Lebenden an noch die Toten.» Mit dieser Auffassung fand Epikur zwar Zustimmung und Nachfolger (u. a. Lukrez, gest. 55 v. Chr.; Cicero, gest. 43 v. Chr.; Jean-Paul Sartre, gest. 1980); der Todesangst freilich kann diese Logik nichts entgegensetzen. Statt über den Tod einfach hinwegzusehen, schlug Michel de Montaigne (1533 - 1592) deshalb eine andere Angstbewältigungsstrategie vor: « Nehmen wir ihm [dem Tod] seine Unheimlichkeit, machen wir ihn uns vertraut, halten wir mit ihm Umgang, bedenken wir nichts so häufig wie den Tod. Stellen wir ihn jeden Augenblick und in jeder Gestalt vor unser inneres Auge.» Nach der klassischen marxistisch-leninistischen Philosophie stirbt der Mensch, der eingebettet in kollektive Prozesse gelebt hat, in die Gesellschaft und die Geschichte als in ihn umgreifende Zusammenhänge hinein. Insbesondere dann, wenn sich ein Mensch für das Wohlergehen anderer eingesetzt und sich für die Zukunft aller engagiert hat, erwirbt er «Unsterblichkeit ». « Ein Funke Unsterblichkeit liegt im Leben jedes Menschen, der seinen Beitrag zur allgemeinen menschlichen Kultur geleistet [hat].» Angesichts der persönlichen Angst und Todesweigerung des Sterbenden erweist sich jedoch auch dieser Trost als schwach, und die angenommene Unsterblichkeit der Gesellschaft, in deren Andenken der Tote noch einige Geschlechter weiterleben mag, ist kein Ausgleich für das realistische Gefühl, dass Sterben Verschwinden heißt. Den Widersinn des Todes hat vor allem Jean-Paul Sartre (1905 -1980) ausgedrückt: Jeder Mensch ist ein zum Tod Verurteilter. Es gibt keinen Ausweg. Der Tod ist absurd. « So ist der Tod niemals das, was im Leben einen Sinn hat: Er ist im Gegenteil das, was ihm grundsätzlich jede Bedeutung nimmt.» Die verschiedenen übernommenen Vorschläge, wie man sich zu seinem eigenen Tod verhalten soll, lehnt Sartre deshalb als sinnlos ab. «Ich kann meinen Tod weder entdecken noch erwarten, noch eine Haltung ihm gegenüber einnehmen, denn er ist das, was sich als das Unentdeckbare enthüllt, das alle Erwartungen wirkungslos macht.» Ähnlich wie Epikur hielt Sartre den Tod für « unwichtig », weder für gedanklich fassbar noch gestaltbar. Nach dem Sinn des Todes zu fragen sei zwecklos. «Ich sterbe - d. h.: Ich werde mein Werk nicht zu Ende führen », schrieb der tschechoslowakische Philosoph V. Gardavsky (1968). «Ich werde die, die ich geliebt habe, nicht mehr sehen, ich werde Schönheit oder Trauer nicht mehr empfinden. In meinen Sinnen wird nicht mehr die unwiederholbare Musik dieser Welt wiederklingen: Ich werde niemals mehr nirgendwohin, nach keiner Richtung über mich hin-ausschreiten. Mir bleibt nur dies Letzte.» Im Tod verschwindet das Eigentümliche jedes Einzelnen. Von daher gesehen, ist der Tod tatsächlich sinnlos. Seine Sinnlosigkeit aber macht auch das, was wir tun, zweifelhaft. Damit fällt die (letzte) Frage nach dem Tod zurück auf die (vorletzte) Frage nach dem Leben als überhaupt letztmögliche Frage. Wer den Tod nicht verleugnen will und sich mit seiner Sinnlosigkeit auch nicht versöhnen kann, dem bleibt immerhin der Versuch, selbst möglichst glücklich zu leben, um die Todesangst als Angst, überhaupt noch nicht richtig gelebt zu haben, zu verkleinern.
1. Nach dem AT schafft Gott Leben, indem er Atem gibt. Entzieht Gott seinen Atem, dann stirbt der Mensch. Im Vergleich zu anderen Religionen fällt auf, daß das AT so gut wie keine Aussagen über Tote und ein Toter-reich Hölle) macht. Zwar ist der T. wie ein Machtbereich, der auch in das Leben hereinragt: Krankheit, Gefangenschaft, Anfeindungen sind >Schatten des T.< Aber mehr erfahren wir nicht. Alles Tote ist mit Unreinheit verbunden, daher ist es zu meiden und steht außerhalb von allem Gottesdienst. Das AT wehrt damit jede Form eines Totenkultes ab. Im NT ist der T. Jesu am Kreuz von zentraler Bedeutung. Die Christen glauben, daß Jesu T. nicht sinnlos war, sondern daß Gott ihm mit der Auferweckung Ostern) recht gegeben hat. Sie finden darin Trost und treten in die Nachfolge seines Kreuzes ein. Der Glaube an eine Seele, die sich nach dem T. vom Körper löst und damit die Rede von einer >Seelenwanderung< und einem >ewigen Leben< sind nicht bibelgemäß. Sie sind durch griechische Philosophie in das christliche und katholische Denken hereingekommen. Die evangelische Kirche teilt diesen Glauben nicht. Luther sagt: Alle müssen sterben. Die Hoffnung über das Ende hinaus liegt allein bei Gott Auferstehung der Toten). Das menschliche Leben endet also mit dem T. Der T. markiert eine Grenze, hinter die menschliches Wissen nicht kommt. Allein der Glaube ver177 traut, daß Gott über dem T. steht und uns auch daraus retten kann. Der T., der uns im eigenen oder fremden Sterben begegnet, erweckt dennoch Angst. Er wird als Macht erlebt, die in das Leben zerstörend und trennend eingreift und seinen Sinn in Frage stellt. Man weiß heute, daß die Vorbereitung auf den T. und die Trauer mühsam sind. Trauernde und Sterbende durchlaufen Phasen, die in der Regel vom Nichtwahrhaben-Wollen des T. über Widerstand und Depressionen zur allmählichen Annahme des T. reichen. Es ist wichtig und hilft, wenn einem Menschen Zeit für diese >Trauerarbeit< gelassen wird, und wenn er über seine Angst mit anderen reden kann. Trauernde und Sterbende brauchen die Begleitung von Menschen, die ihnen stellvertretend wie Jesus zeigen, daß sie in der Verlassenheit des T. nicht allein sind. B. S. Grab; Seele; Sterben; Trost Todesstrafe Strafe; Talionsprinzip; Kreuz, Vergebung Todsünde Sünde
Tod, das Erlöschen jeder Lebensäußerung eines Organismus; bereits über die Frage, wann wirklich jedes Leben in einem Organismus erloschen ist, sind sich die empirischen Wiss.en nicht einig, so daß die Definition von T. (und Leben) weitgehend in den Bereich philos. und theologischer Spekulation fällt. — In den Anfängen der S. P. R., und gleichzeitig in Deutschland etwa bei Du Prel, erhoffte man sich von der Pps., die seinerzeit bezeichnenderweise gen. wurde, verifizierbare Antworten auf die Frage nach dem überleben, der Wiedergeburt u. ä. m. Eine Antwort bot der Spiritismus, doch gilt er mittlerweile auch bei vielen seiner Anhänger eher als Glaubenssache denn als Wiss. Damit hat sich das Interesse der Pps. vom T. auf das Sterben als Grenzsituation verlagert, das gelegentlich von paranormalen Manifestationen begleitet zu sein scheint (Sterbebettphänomene).
Tod, 1. das Lebensende, in zeitgenössischen psychedelischen Graffiti beschrieben als »das größte High überhaupt, deshalb heben sie’s bis zum Schluß auf...«. Okkultisten sehen im Tod ein Übergangsstadium, in dem sich der Astralleib loslöst und die Fahrt in höhere Sphären antritt. Befürworter des Spiritismus halten es für möglich, daß auf Seancen mit erdgebundenen Geistern von Toten kommuniziert werden kann und daß Sterbende ihren Angehörigen als »Geist« erscheinen. Sterbebettphänomene, Apparition, Banshee und Reinkarnation. 2. Der Tod, die Tarot-Karte des Großen Arcanums, auf der ein Gerippe abgebildet ist, das seine Sense über ein Feld aus menschlichen Leibern schwingt. Ein Fluß schlängelt sich durch diese makabre Landschaft auf die Sonne zu. Okkultisten sind der Überzeugung, der Tod gehe der Wiedergeburt voraus, weil die niederen Triebe erst »sterben« müßten, ehe Erleuchtung erreicht werden kann. In der westlichen Magie, die die Tarot-Pfade des Großen Arcanums den zehn Sephiroth im Baum des Lebens zuordnet, verbindet der Pfad des Todes Netzach und Tiphareth.
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