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Passen

 
       
  Passen [frz.], magnetische Striche; mit ihrer Hilfe versucht der Magnetiseur, die Vp. in einen hypnoiden Zustand zu versetzen. Im animalischenMagnetismus sind die streichenden Bewegungen des Magnetiseurs über bestimmten Körperteilen oder dem ganzen Körper des Patienten (mal mit, mal ohne direkte Berührung) eines der wichtigsten therapeutischen Verfahren. Die P. wurden als ein Ausrichten und Lenken des magnetischen Fluidums betrachtet. Manchmal beschrieben die Magnetiseure eine Art Kribbeln in den Fingerspitzen, ein Gefühl des Wegfließens von etwas; mitsprechend behaupteten auch Patienten manchmal ein »Einströmen« zu verspüren. :Diese subjektiven Empfindungen beweisen selbstverständlich nicht die Existenz eines Fluidums.) Mack, ein dt. Magnetiseur des 19. Jh.s, »übernahm« manchmal die Leideneiner Patienten (durch Berührung) und .herapierte sich dann selbst mit P.; er setzte such die »menschliche Kette« als Heilmittel :in: Assistenten berührten ihn während der {Air, um seine magnetischen Kräfte zu stei;ern. Ein von der S.P.R. gebildetes Komitee zur Untersuchung des Mesmerismus stellte ausdrücklich fest, daß die P. eine spezifische Wirkung erzielten, die durch andere Mittel, z. B. verbale, nicht zu erreichen waren. Auch Janet mußte bei seiner Vp. Leonie oft mit P. arbeiten; Leonie war allerdings vorher bei einem Magnetiseur in Behandlung gewesen, der sie auf P. »konditioniert« haben mag. Auch nach Aufgabe der Theorie des animalischen Magnetismus wurden von einigen Hypnotiseuren wie von Janet die P. beibehalten oder durch verwandte Manipulationen (z. B. Berühren der Stirn) ersetzt, ohne daß eine zureichende theoretische Erklärung dafür vorliegt (z. B. bei Charcot, dem jungen Freud, Krafftbing, Moll). Es ist schwierig, dieses Streichen oder Berühren immer nur als Suggestion oder Unterstützung einer verbalen Suggestion zu betrachten. Cox vertrat die Ansicht, der Sinn der P. sei es, die Aufmerksamkeit der Vp. oder des Patienten auf den Körperteil zu lenken, an dem eine Manipulation vorgenommen werden oder der geheilt werden soll. Die »vitale Kraft« des Menschen wird auf diese Körperstelle konzentriert. In einer neueren Untersuchung streichelte der Autor Säuglinge, die zu Beginn des Experiments jünger als ein Jahr waren, to Wochen lang 5mal wöchentlich täglich to Minuten. Diese taktile Stimulation förderte, wie ein Vergleich mit einer Kontrollgruppe Nichtgestreichelter ergab, psychische Funktionen: die sprachliche Entwicklung, Kooperationsfähigkeit, sensomotorische Anpassung und die Fähigkeit, sich auf Poblemsituationen einzustellen. Die Frage bleibt vorerst offen, ob der Streichelnde bestimmte Bedingungen (Persönlichkeitsmerkmale, paranormale Fähigkeiten?) erfüllen muß, oder ob Streicheln und die dadurch vermittelte Zuwendung aus sich heraus genügen. Moser teilt einen Fall von Myers und Gurney mit Die beiden lernten einen Jungen mit einem sehr schmerzhaften vergifteten Finger kennen. Man forderte den Knaben, der täglich zu einem Magnetiseur zur Behandlung ging, auf, es mal mit einem andern Arzt zu versuchen; sie unternahmen alles, um den Jungen glauben zu machen, sie seien erfahrenere Heiler als der Magnetiseur: Man führte die vorgeschriebenen P. aus — jedoch ohne Erfolg. Zurückgekehrt zum Magnetiseur genügte 1/2 Minute leichte Striche ohne Berührung, und der Junge blieb 12 Stunden schmerzfrei. Unter den zeitgenössischen Therapeuten arbeitet z. B. Dürc-kheim gelegentlich mit p.  
 

 

 

 
 
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