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Offenbarung |
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Offenbarung, eine Enthüllung. In der Mystik handelt es sich meist um eine heilige, esoterische Wahrheit, die durch ein göttliches Wesen oder Gott geoffenbart wird. Apokalypse.
Offenbarung gehört zu jeder - Religion und besagt, dass der Glaube keine Erfindung des Menschen, sondern eine Schöpfung Gottes sei. Außer einer Gottheit können auch - Geister oder unpersönliche Mächte Offenbarungen verursachen. An allen natürlichen Gegenständen, an Bäumen und Pflanzen, Steinen und Bergen, vermag sich das - Heilige zu offenbaren. Jedes beliebige Ding, aber auch ein Raum, eine Zeit oder eine Person, ist potenziell Offenbarungsträger; in der Beziehung zur Offenbarung wird es selbst heilig. Inhalt einer Offenbarung sind Wille oder Wesen, Dasein oder Handlungen einer Gottheit oder heiligen Macht. Ihre Empfänger sind Propheten, Wahrsager, Schamanen, Medizinmänner oder sonstige Offenbarungsmittler. Offenbarung kann sich dabei als Inkarnation (Menschwerdung), Inspiration (Einhauchung) oder Orakel verwirklichen. In manchen Religionen sind göttliche Offenbarungen in Heiligen Schriften festgelegt. Diese sollen angeblich von Ewigkeit her existieren. Den Inhalt des Korans hat Mohammed von Allah in Träumen, Visionen und Auditionen (Hörerlebnissen) empfangen (Islam): «Manchmal kommt es wie das Klingeln einer Schelle; das ist die schmerzhafteste Art ... Manchmal ist es ein Engel, der wie ein Mensch zu mir spricht.» Im Alten Testament meint Offenbarung das Hervortreten Gottes aus dem Verborgenen: Jahwe enthüllt sich und lässt sich sehen. Offenbarung ist « Schauung », « Gesicht », « Hören seines Wortes ». Jahwe lässt sich aber auch innerlich wahrnehmen: in Traum, Vision und Ekstase. Bisweilen zeigt er sich an äußeren Vorgängen: im Gewittersturm, als Wolken- und Feuersäule, in den Werken der Schöpfung und in den Ereignissen der Geschichte. Manchmal schickt er seine Boten oder Engel. Im Zentrum der Offenbarung Jahwes steht die Erwählung Israels: die Herausführung aus Ägypten (Exodus) und der Bundesschluss am Sinai. In Erfolgen und Katastrophen zeigt sich Gottes Wirken, sein Segen oder sein Fluch. Am Ende der Zeiten, am «Tag Jahwes », wird er seine Herrschaft endgültig und für alle sichtbar aufrichten. Im Neuen Testament ist Gottes geheimer Plan (« Mysterium ») und Heilsratschluss Inhalt der Offenbarung. Dieser Plan ist von - Ewigkeit her festgelegt. Das Ziel des Plans ist das Kommen Jesu Christi. Der Parusie (Ankunft) geht die Enthüllung der menschlichen Sünden und Verfehlungen voraus. Dieses Geschehen wird den Gläubigen Errettung und ewiges Leben, den Ungläubigen hingegen die Hölle bringen. Dem Urchristentum war die Offenbarung Gottes in Jesus von zentraler Wichtigkeit; demgegenüber traten die alttestamentlichen Offenbarungen zurück. Jesus offenbart nicht nur den Willen Gottes; er selbst und sein Werk sind die abschließende Offenbarung Gottes (Joh. 1, 18). Jesu Jünger werden im Glauben schließlich selbst zu Trägern der Offenbarung. Nach Überzeugung der Kirche verwirklicht sich Offenbarung auch im Kult, insbesondere im Mysteriendrama der Eucharistie (Abendmahl). Nach katholischer Lehre ist Offenbarung die Basis des kirchlichen Lehrgebäudes: Was göttliche Autorität offenbart hat, muss vom Menschen zustimmend angenommen werden. Theologie ist demnach die «geistige Durchdringung » der Offenbarung als Selbsterschließung Gottes. Nach protestantischer Lehre verwirklicht sich die Selbstmitteilung Gottes in der « Heilsgeschichte », in der Wiedergeburt und im Rechtfertigungsglauben.
Gott kann nur erkannt werden, wenn er sich zu erkennen gibt (Ps 98,1 f.). Die Menschen des AT waren sich des Unerhörten und Unverdienten dieser 0. bewußt (5 128 Mose 4,32f.; 2 Mose 3,13-15). Die 0. vollzieht sich in Erscheinungen (Epiphanien) seiner Herrlichkeit, im Wort an seine Boten, im Handeln durch die Heilsgeschichte sowie in der Schöpfung (1 Kön 19,9ff; 2 Mose 33,18ff.; Ps 19,2 ff.). Im NT ist Jesus die endgültige 0. Gottes (Röm 16,25ff.), d. h. seines Willens, den Menschen aus der Sünde zu retten Erlösung; 1 Kor 1,30ff.). Im Jüngsten Gericht wird Gottes Gerechtigkeit vor allen Menschen enthüllt werden. Das Epiphaniasfest (>HI. Drei KönigeVernunft und 0.< nachgedacht worden. Kann der Mensch von sich aus Gott erfahren oder sogar seine Existenz beweisen Gottesbeweise)? Oder ist er allein auf die Botschaft des Evangeliums angewiesen? Im Sinne der Bibel ist 0. jedenfalls nicht ein Vorgang bloßen Verstehens. Gott erkennen bedeutet immer, ihm auch gehorchen und die in Jesus Christus angebotene Versöhnung annehmen. K. v. M. Gott; Religion; Vision
Offenbarung [griech. apokalypsis; Enthüllung; lat. revelatio; Entschleierung], das Sich-Mitteilen eines Verborgenen (insbesondere Gottes) durch Vision, Traum oder Ekstase. Die christl. Theologie (das Christentum gehört neben dem Islam und dein Judentum zu den großen Ostreligionen) unterscheidet natürliche und übernatürliche 0.: bei der natürlichen zeigt sich Gott in seinen Werken, bei der übernatürlichen bleibt die Transzendenz gewahrt, d. trotz 0. entzieht sich das Geoffenbarte der Vernunftinsicht. Von daher rührt auch die Schwierigkeit vieler Mystiker, die ihnen zuteil gewordene 0. sprachlich zu fassen. |
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