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Von Gehorsam gegenüber herrschenden Ordnungen hielt Jesus weniger, als vielen Mächtigen seiner Zeit recht war. Wenn angeblich sogar ’gottgewollte’ Traditionen ihn z. B. davon abhalten wollten, mit Ungläubigen, politisch Verdächtigen oder Asozialen zusammenzuarbeiten oder -zuleben, durchbrach er sie einfach (Lk 18,9ff.; Mk 2,13ff.). Und wenn er Jünger in seine Nachfolge rief, schärfte er ihnen ebenfalls ein (Mk 2,27 z. B.): Vorschriften, die menschenwürdiges Leben behindern, habt ihr nicht zu befolgen! In der Zeit nach Jesus setzten sich trotzdem schnell wieder autoritäre Vorstellungen durch. Was menschenwürdig sei, könnten einfache Leute sowieso nicht entscheiden. Statt Gebote auf ihren Zweck zu befragen, sollten sie lieber bedingungslos g.: der >Untertan< seiner ’Obrigkeit’ (Staat; Widerstand), der Sklave seinem Herrn, die Frau ihrem Mann (Urgeschichte; Ehe), die Gemeinde ihrem Pfarrer, die Kinder ihren Eltern (Familie) und Lehrern. Die Forderung des Paulus war angeblich nicht so wörtlich gemeint: ’Christus hat uns für die Freiheit befreit! Verhaltet euch also wie freie Menschen. Laßt nicht zu, daß ihr wieder Sklaven werdet!’ (Gal 5,1). Die fürchterlichen Folgen einer Erziehung und Politik, die absolute Unterordnung verherrlichte, wurden in Deutschland vor allem unter der Herrschaft des Nationalsozialismus deutlich: ’Führer befiehl, wir folgen dir!’ Heute haben autoritäre politische Bewegungen und Jugendreligionen erneut großen Zulauf. Aber nicht nur dort, auch in unserer ganzen Gesellschaft werden Ziele wie ’kritisches Denken’ oder >Selbstbestimmung< verstärkt in Zweifel gezogen. Der Bürger müsse sich einfach in gewisse ’Sachzwänge’ fügen, heißt es jetzt |
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