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Wer meint, Nimrods Tod habe das Ende der Heidenverehrung mit sich gebracht, täuscht sich. Die Warnung vor dem Heidentum hatte jedoch eine starke Auswirkung auf Möchtegern-Renegaten. Wenn ein so mächtiger Herrscher wie Nimrod auf so schreckliche Weise ums Leben kommen konnte, war es sehr wohl möglich, daß ihnen dasselbe Schicksal widerfuhr, wenn es bekannt wurde, daß sie dieselben Gegenstände - Götzenbilder -- anbeteten. Sie hatten Angst, Götzendienste zu leisten, obgleich sie es gern getan hätten. Es ist leicht einzusehen, daß der »Götzendienst, falls er weiter bestehen und sich gar weiterentwickeln sollte, notwendigerweise im Geheimen operieren mußte. Unter diesen Umständen begann zweifellos das >Mysterium<, das von Babylon die Welt eroberte«.
Diese »Mysterien« waren der Deckmantel, unter dem die verbotenen Gegenstände der Verehrung durch andere Dinge ersetzt wurden. Wer neu in die »Mysterien« eingeweiht wurde, wußte bald, daß er in Wirklichkeit die verbotene Sonne oder Schlange anbetete, wenn er die neuen Symbole verehrte; Außenstehende wußten das aber nicht. Das Ganze war für sie ein »Mysterium«. Nach Hislop hatten diese »Mysterien« zum Ziel, »alle Menschen in blindem und absolutem Gehorsam gegenüber einer Hierarchie zu halten, die den Monarchen von Babylon Untertan war«.
Den größten Nutzen aus diesen »Mysterien« zog Semiramis, Nimrods verkommene Frau. »Es ist bekannt, daß sie dem Volk ihre entarteten, verdorbenen Ideen einimpfte. Die schöne, aber unbeherrschte Königin von Babylon war nicht nur ein Muster zügelloser Lust und Ausschweifung, sondern wurde auch in den Mysterien, auf deren Gestaltung sie entscheidenden Einfluß hatte, als Rhea, die große >Göttermutter< verehrt; es gab Riten, die sie mit Venus, der Mutter aller Unanständigkeit, identifizierten.«
Inspiriert von ihrem wahren Meister Satan, wob Semiramis ein kompliziertes Muster heidnischer Verehrung, das die Bevölkerung in Bann hielt. Es ist wichtig festzuhalten, daß nicht alle ihre Lehren irrig waren. Viele beruhten auf Wahrheit, waren aber höchst geschickt so verdreht worden, daß sie die Aufmerksamkeit der Leute vom Schöpfergott ab- und auf Semiramis und ihre babylonischen Mysterien hinlenkte. Daß sie und ihre Genossen außerordentlich erfolgreich waren, steht außer Frage. Das ganze System profitierte von allen niedrigeren menschlichen Trieben - eine bombensichere »Erfolg« formel für jede Unternehmung.Später fielen selbst die zwölf Stämme Israels den babylonischen Mysterien zum Opfer. Im Buch der Richter 2,13 heißt es: »Sie verließen Gott, um Baal und Astarte zu dienen.« »Haben sie doch sogar ihre Scheusale in dem Haus aufgestellt, das nach meinem (Gottes) Namen benannt ist, um es zu beschmutzen, und sie haben die Baalshöhen erbaut«, um ihre heidnischen Götzendienste feiern zu können (Jeremia 32,34). |
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