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1. Das Wort P. hat einen griechischen Ursprung: >paroikia< heißt (KirchenGemeinde, ihr Leiter >parochus, Das in vielen Gegenden Deutschlands gleichbedeutende Wort Pastor kommt aus dem Lateinischen und heißt Hirte. 2. In der evangelischen Kirche gehören zum Amt des P.: Die Verkündigung des Evangeliums (Predigt) und die Verwaltung der Sakramente (Taufe, Abendmahl; Beichte), Seelsorge, Amtshandlungen (Taufen, Trauungen, 136 Beerdigungen) und die Verwaltung der Kirchengemeinde. Der P. ist kein Priester mit besonderer Weihe, sein Amt ist ihm von der Gemeinde übertragen. In Verkündigung und Glaubenslehre ist der P. durch seine Ordination an die Bibel, die Bekenntnisse seiner Kirche und deren Ordnungen gebunden. Seine Rechte und Pflichten sind durch Kirchengesetze geregelt: Er wird meist auf Lebenszeit gewählt, wobei die Mitwirkungsmöglichkeiten der Gemeinde verschieden geregelt sind; seine Rechtsstellung und Versorgung sind denen eines höheren Beamten angeglichen. Der P. unterliegt der rechtlich geschützten Amtsverschwiegenheit. Die Ausbildung zum P. setzt in der Regel das Abitur, die Kenntnis der Sprachen Latein, (AltGriechisch und Hebräisch sowie ein mindestens achtsemestriges Studium voraus (Theologie; Universität). Diese erste Ausbildungsphase wird ergänzt durch eine mehrjährige Ausbildungszeit im kirchlichen Dienst. Die meisten Kirchen kennen daneben aber auch andere Ausbildungswege. 3. P. ist ein Beruf, dessen heutiges Bild sich erst langsam herausgebildet hat. Sehr früh setzte sich die akademische Ausbildung durch. Noch heute ist die Amtstracht des P. (der Talar und das Beffchen) die Tracht der Gelehrten des 16. Jh. Gelehrsamkeit und -später persönliche Glaubwürdigkeit wurden die für die Öffentlichkeit bis heute wichtigsten Merkmale dieses Berufsstandes. Dem Amtsbewußtsein vieler P. und ihrer Zugehörigkeit zu einer bürgerlichen Schicht entspricht in Deutschland das Bild der evangelischen Kirche als »Pastorenkirche«. Gute und schlechte Erfahrungen mit 137 der Kirche werden an der Person des P. festgemacht. Neben dem Gemeindep. gibt es heute eine wachsende Zahl von übergemeindlichen P. (Jugendsiehe Militärsiehe Schulsiehe Krankenhaussiehe Diakoniesiehe Industrie-P. u. a.). Die Zahl der Frauen, die diesen früher ausschließlich von Männern ausgeübten Beruf ergreifen wollen, wächst. Seit einigen Jahren ist die Zahl der Theologiestudenten höher als die der offenen Pfarrstellen. D. Q. Gemeinde; Priester Pfarrei Kirchengemeinde Pfarrhelfer(in) Mitarbeiter |
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