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Sakrament

 
       
  Sakrament, ein Ritual oder Gegenstand mit spezieller Zeremonialbedeutung; äußeres, sichtbares Zeichen einer im Innern wirkenden Gnade. Im Christentum sind Hostie und Wein bei der heiligen Kommunion Sakramente, die für den Gläubigen den Leib und das Blut Christi darstellen. Manche Primitivkulturen, insbesondere solche mit Schamanen-Tradition, identifizieren Gott mit einem Pilz oder einer heiligen Pflanze, die, als Sakrament genossen, Zugang zur Welt der Geister verschafft. Energiezentrum, das der Epiphyse entspricht und sich über dem Scheitelpunkt des Kopfes befindet. Es wird auch »tausendblättriger Lotus« genannt und ist der Sitz Shivas, des Gottes, der die Unwissenheit vertreibt.

Sakrament ist nach christlichem Verständnis eine kirchliche Handlung wie zum Beispiel die Taufe oder das Abendmahl. Das ursprüngliche lateinische Wort sacramentum meinte entweder die Geldsumme, die prozessierende Parteien im Heiligtum niederlegen mussten, oder den « militärischen Fahneneid» und die damit verbundene kultische Zeremonie. In den ältesten lateinischen Bibelübersetzungen steht dieser Begriff für das griechische Mysterium (« Geheimnis» ), das heißt für die Gabe des Reiches Gottes am Ende der Zeiten (Mk. 4, 11; vgl. auch 1. Kor. 2, 7; Röm. 11, 25; Eph. 5, 32). Erst später wurden dann auch Taufe und Abendmahl « Sakramente » genannt. Religionswissenschaftlich gesehen meint man damit heilige Handlungen, die etwas Ähnliches beabsichtigen wie die christlichen Sakramente: Es geht dabei immer um die Vermittlung von Heil für die Menschen. Beim Vollzug der Sakramente kommen « Instrumente » und « Medien » zum Einsatz: Flüssigkeiten oder Speisen, Fette oder Öle, Pflanzen oder Fleisch, machtvolle Gegenstände oder heilige Bücher. Durch Medien, Zeichen oder Gesten werden im Menschen (als wirklich vorgestellte) Veränderungen herbeigeführt. Auf vielerlei Art werden die sakramentalen Handlungen vorgenommen: durch Berührung und Handauflegung, Anblasen und Bespeien, Salbungen und Besprengung, Schlagen und Auspeitschen. Verbreitet sind totemistische Speisesakramente, die den Verzehr bestimmter Tiere unter besonderen Bedingungen zum Genuss freigeben. Brot und Wein sind agrarische Symbole, kultische Gleichnisse des Werdens und Vergehens; sie stammen angeblich aus den Totenriten der Kulte von Muttergöttinnen. Das sakramentale Mahl der hellenistischen Mysterienreligionen beispielsweise schloss Fleisch, Gerstentrank oder Fisch ein. Mit heiligem Fisch glaubte man, das Fleisch der Gottheit selbst zu verzehren, Das Sakrament drückt sowohl die Verbundenheit der Kultgenossen untereinander als auch die persönliche Nähe der Gottheit aus. Der römische Mithras-Kult kannte eine Taufe und ein Abendmahl mit Brot, Wasser und Wein als Untenfand der Unsterblichkeit und als Erinnerungsfest an eine letzte Mahlzeit des Gottes, der daraufhin mit einem Sonnenwagen zum Himmel aufgefahren wir. Das urchristliche Abendmahl scheint in Anlehnung an die Praktiken und Vorstellungen dieser antiken Mysterienmahlzeiten gestaltet zu sein. Zu den beiden ursprünglicien christlichen Sakramenten Taufe und Abendmahl traten im Laufe der Zeit zahlreiche (bis zu dreißig) andere. Schließlich legte die Hochscholastik sieben fest, die auch von den Orthodoxen Kirchen im 13. und 15. Jahrhundert und von der katholischen Kirche im Konzil von Trient (1547) bestätigt wurden: Taufe, Firmung, Buße, Abendmali, Ordination (Priesterweihe), Ehe und letzte Ölung. Häufig wurde die Ansicht vertreten, dass Sakramente al ein schon durch ihren bloßen Vollzug und völlig unabhängig von irgendwelchen persönlichen Voraussetzungen der Gläubigen wirken. Die Kirchen der Reformation erkannten ursprünglich nur drei oder vier Sakramente (Taufe, Abendmahl, Absolution und Ordination), später lediglich noch Taufe und Abendmahl an. Das Sakramentsverständnis selbst war heftig umstritten. Martin Luther (1483 - 1546) hielt die Sakramente für « Gottes Zeichen und Siegel », die neben der Verkündigung jedoch keine eigenständige Bedeutung hätten. Die Lutheraner definierten daraufhin Sakramente als «Riten, die ein Mandat Gottes haben und denen die Verheißung der Gnade beigegeben ist ». Für Zwingli (1484 - 1531) waren Taufe und Abendmahl lediglich Gedächtnishandlungen sowie Bekenntnis-und Erneuerungszeichen der christlichen Gemeinde. Indessen bezeichnete Calvin (1509-1564) die Sakramente als von Gott gesetzte Zeichen, die Gottes Gnade bezeugen und bekräftigen sowie den Glauben stärken.
 
 

 

 

 
 
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