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Himmel

 
       
  Himmel. Die Verehrung des H.s als einer Gottheit und die Vorstellung, daß sich dort ein Gott, Götter, Geister etc. aufhalten, findet sich sowohl im Glauben der Naturvölker als auch in den Religionen der Hochkulturen. H. und Erde (Erdmutter) gelten als ein Urpaar, wobei der H. als männlich und die Erde als weiblich gedacht wird. Im Christentum und im Islam verknüpft man damit die Vorstellung des Paradieses, wohin der Gläubige nach dem Tod erhoben wird. Im Schamanismus findet sich die Vorstellung der Himmelfahrt oder Seelenreise, welche das zweite Ich oder die Seele der Priester im Zustand der Ekstase unternimmt, um sich mit dem Göttlichen zu vereinigen. Hierzu gehört auch die Himmelfahrt des Jesaia, einem Propheten des Alten Testamentes (Bibel). Der H. ist im Glauben vieler Religionen mit der Erde durch eine Himmelsleiter verbunden. Im AT (Mos. 1, 28,12) sieht Jakob die Engel auf einer solchen Leiter auf und nieder steigen.

Himmel Das ursprüngliche Interesse des Menschen am Himmel gründet möglicherweise in der Furcht, die Sonne, die der Welt Regel und Maß gibt, könne eines Tages nicht mehr aufgehen. Dass sie alltäglich zurückkehrt, ist tatsächlich keineswegs selbstverständlich: Sonnen oder Mondfinsternisse rufen Furcht und Schrecken hervor. Das Licht der Sonne oder des Mondes muss immer wieder die Finsternis vernichten. Mythen vom Sieg des Lichts über die Dunkelheit beherrschen zahlreiche religiöse Vorstellungen. Während den Römern die Sonne am wichtigsten war, bezogen die Babylonier ihren Lichtmythos auf den Mond, « die Frucht, die von selbst erzeugt wird ». Die Ägypter verglichen den Gang der Sonne (die von Morgen bis Mittag wächst und dann bis zum Abend abnimmt) mit dem Los des Menschen. Dem Menschen verwandt sind auch die Sterne. Verbreitet war die Vorstellung, dass die Toten als Sterne am Himmel weiterleben oder dass Mensch und Stern zusammen geboren würden und eine Sternschnuppe den Tod eines Menschen anzeige. Das Licht am Himmel ist das Heil des Menschen in dieser Überzeugung gründete der Glaube der alten Ägypter. Seit dem 3. vorchristlichen Jahrtausend bauten sie große Sonnentempel. « Schön erstrahlst du am Himmelshorizont, du lebender Aton [Sonne], der von Uranfang lebt.» (Hymnus des Echnaton) Licht ist das Wesen und die Offenbarung der Gottheit und das häufigste Symbol der religiösen Sprache. «Das Volk, das im Finstern wandelt, sieht ein großes Licht.» (Jes. 9, 1) Auch die zukünftige Herrlichkeit erscheint im Bild des Lichts (Ps. 4, 7; Ps. 27, 1 usw.). Jesus und Paulus griffen ihrerseits auf die Lichtsymbolik zurück (Mat. 5, 14 ff.; Röm. 13, 12). Nach Johannes (Joh. 1, 4f.) war Christus «das Licht der Welt ». Von Judentum und Christentum hat der Islam das Bild übernommen: « Allah ist das Licht des Himmels und der Erde ... Allah leitet zu seinem Licht, wen er will.» - Franciscus von Assisi besang die Himmelsmächte als Gottes Schöpfung: « Gelobt seist du, Herr, wegen Schwester Mond und der Sterne, im Himmel hast du sie klar, köstlich und schön formiert.»
Himmel, die geistige Vorstellung heiliger archetypischer Gefilde, in die das unkörperliche menschliche Bewußtsein nach seiner endgültigen Trennung vom physischen Körper eingeht. Der Himmel ist demnach ein Spiegelbild dessen, was eine Kultur oder Gesellschaft als besonders gut und erstrebenswert erachtet, und stellt in komprimierter Form den auf Erden verdienten spirituellen »Lohn« dar.
 
 

 

 

 
 
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