Volltextsuche:        
   A   B   C   D   E   F   G   H   I   J   K   L   M   N   O   P   Q   R   S   T   U   V   W   X   Y   Z   #   

 

   

Bibel

 
       
  Siehe Andacht
Bibel, griech.: ta biblia = »die Bücher«, auch Heilige Schrift; Bez. für die Schriften des Alten (AT) und Neuen (NT) Testamentes. Das AT (Ursprache Hebr. und in einigen Teilen Aramäisch) ist die Heilige Schrift der Juden. Sie umfaßt bei ihnen nur 24 (»kanonische«) Bücher, während das AT der Christen durch sieben (»deuterokanonische«) Bücher einschließlich der Zusätze zu dem Buch Esther und Daniel erweitert ist. Dazu kommen die Apokryphen. Das AT wurde nach jüd. Überlieferung zwischen 1400 bis 400. v. Chr. abgefaßt, nach der historisch-kritischen Bibelwissenschaft aber von 1200 bis 70 v. Chr. Die bedeutendste Übers. des Pentateuch (»Buch des Gesetzes«) ist die griech. Septuaginta (70), weil sie der Überlieferung nach von 70 (72) jüd. Gelehrten im Auftrag des ägypt. Königs Ptolemäus II. Philadelphus (285-246) angefertigt wurde. Später bürgerte sich der Name Septuaginta für das ganze AT ein, soweit es in vorchristlicher Zeit ins Griech. übersetzt wurde. Das NT besteht aus 27 Schriften, die alle einzeln entstanden sind. Ab 180 n. Chr. wurden die vier Evangelien zu einer Sammlung zusammengefaßt, die gleichberechtigt neben das AT traten. Die Bildung dieses Kanons (griech.: »Richtschnur«), der die christl. Heilsbotschaft enthält, ist im 4. Jh. abgeschlossen und gut bezeugt. Einer der wesentlichen Gründe für die Kanonbildung war die Auseinandersetzung mit abweichenden Strömungen und Gegnern wie z. B. der Gnosis, die sich auch auf gefälschte Schriften berief, die unter den Namen der Apostel verbreitet waren. In der modernen Esoterik wird die B. für magische Praktiken benutzt, z. B. für die Bibliomantie (griech.: »Weissagung mit der B.«): Eine beliebige Seite der Bibel wird mit geschlossenen Augen aufgeschlagen. Die Stelle, auf der sich die Finger befinden, gibt dann eine Antwort auf die gestellte Frage. Die Psalmen, die meistens in verstümmelter Form in den Zauberbüchern vorkommen, werden für das Besprechen, aber auch für die schwarze Magie benutzt. Einige der Psalmen, besonders die Fluchpsalmen, enthalten magische Formeln. In dem angelsächsischen Candleburning werden sie mit dem Ritual des Kerzenlichtes verbunden. Durch die Anthroposophie Steiners wurde die Bibel, besonders die Evangelien, in den Mittelpunkt der Esoterik gerückt. Das Christentum nämlich ist für ihn eine allen anderen Religionen übergeordnete Erscheinung. Steiner steht in der Tradition der sog. Neuoffenbarung, die davon ausgeht, daß mit dem NT die göttlichen Prophezeiungen nicht abgeschlossen sind. Ähnlich wie im AT offenbare sich Gott zu allen Zeiten den Menschen. Bekannte Neuoffenbarungen stammen auch von Swedenborg, Lorber. Esot. Deutungen (z. T mit Ergänzungen des Überlieferten durch Channeling) der ganzen Bibel bzw. einzelner Evangelien, unter Einbeziehung der östlichen Weisheitslehren, veröffentlichten Aivanhov. Die Textfunde von Qumran und Nag-Hammadi scheinen solche Neuinterpretationen zu rechtfertigen.

Bibel Seit der Zeit der Kirchenväter nennt man die kanonischen (Kanon) Schriften des Alten und Neuen Testaments biblia, die « Schriften », das heilige Buch der Christenheit, das die Offenbarungen Gottes durch sein Wort enthält (Heilige Schriften). Die Bibel ist keine literarische Einheit, sondern eine Sammlung von Schriften, die sich nach Inhalt, Umfang, Alter und Form beträchtlich voneinander unterscheiden. Ihre beiden Teile heißen «Testament», das heißt Abmachung, Vertrag. Dahinter steht die Vorstellung eines Bundes, den Jahwe mit Israel geschlossen hat. Das Urchristentum seinerseits ging davon aus, dass in Jesus Christus ein neuer Bund mit Gott geschlossen worden sei. Von jeher waren die Schriften des Alten Testaments in drei Gruppen eingeteilt, in « Gesetz », « Propheten » und « andere Schriften ». Das Alte Testament, die wichtigste Urkunde für die israelitisch-jüdische Religion, ist in Althebräisch, einige Abschnitte (Dan. 2, 4 b-7, 28 und Esra 4, 8 - 6, 18; 7, 11-26) sind in Aramäisch geschrieben. Ab der Mitte des 3. Jahrhunderts v. Chr. wurden die hebräischen Bücher des Alten Testaments auch ins Griechische übersetzt. So entstand für die Griechisch sprechenden Juden der Diaspora die Sammlung der « Septuaginta », in die allerdings auch Teile aufgenommen wurden, die in der hebräischen Bibel fehlen (Judith, Tobit, Weisheit, Jesus Sirach, Baruch und die beiden Makkabäerbücher). (Apokryphen) Die Sep tuaginta ist zum Alten Testament des Urchristentums geworden. Hieronymus übernahm deren Umfang für seine lateinische Bibelausgabe, die Vulgata, die für Jahrhunderte zur maßgeblichen Übersetzung in der abendländischen Kirche werden sollte. Anders als er hat sich Martin Luther später an den hebräischen Schriftkanon gehalten und die in der Septuaginta zusätzlich überlieferten Schriften als Apokryphen in den Anhang seiner Bibelübersetzung genommen - Schriften, die nützlich und erbaulich zu lesen, aber keineswegs von derselben Geltung wie die anderen Teile der Bibel seien. Die neutestamentlichen Schriften sind in Griechisch (in Koine, der Sprache der frühen Kaiserzeit) verfasst. Übersetzungen der Bibel in die deutsche Sprache gab es zwar schon früher; aber erst Luther machte die Bibel zu einem deutschen Volksbuch und beeinflusste dadurch auch die Entwicklung der neuhochdeutschen Schriftsprache. Die Bibel oder einzelne Teile daraus sind heute in über tausend Sprachen übersetzt. Die Bedeutung sowohl einzelner biblischer Schriften wie der Bibel insgesamt für Geschichte und Wesen des Christentums ist unterschiedlich bewertet worden. Im Katholizismus trat neben die Bibel die «lebendige Tradition ». Die Reformatoren hingegen erklärten die Bibel zur einzigen Norm des Glaubens. In nachreformatorischer Zeit wurde die Lehre der «Verbalinspiration» (Heilige Schriften) ausgebildet. In der Aufklärung begann die kritische wissenschaftliche Bibelforschung.

1. Die B. (griechisch: >biblia< kleine Bücher) ist eine Sammlung von 66 nach Alter, Umfang und Inhalt recht unterschiedlichen Schriften. Man unterscheidet zwischen den Schriften des >Alten Testaments< (bis heute grundlegende ’Heilige Schrift< auch der Juden) und des >Neuen Testaments< (Sammlung von Glaubenszeugnissen der Urgemeinden). 2. Innerhalb des atl Kanons (autorisierte Schriftensammlung) unterscheiden die Juden zwischen >Gesetz((1.-5. Mose; Thora, Pentateuch), den >Propheten((Josua bis 2. Könige, Jesaja, Jeremia, Hesekiel, 12 >kleine ProphetenSchriften((Psalmen, Hiob, 9 weitere Schriften). Unsere B. gliedern meist nach Geschichtssiehe Lehrund prophetischen Büchern. Der tl Kanon wurde zwischen 100 v. und 00 n. Chr. abgeschlossen. as NT gliedert man in >Evangelien< atthäus, Markus, Lukas, Johannes), ApostelgeschichteBriefe< (der postel Paulus, Petrus und Johannes a.) und die >Offenbarung((bildhafte, apokalyptische Darstellung der Endzeit). Der endgültige Umfang des ntl Kanons wurde erst im 4. Jh. festgelegt. Schriften, die nicht von allen Kirchen In den (gesamtbiblischen) Kanon aufgenommen wurden, sind in vielen B.ausgaben als >Apokryphen< beigefügt. Der Bedeutung der B. entsprechend wurde sie oft übersetzt: Schon im Altertum das hebräische (z. T. aramäische) AT ins Griechische (Septuagine), die ganze B. ins Lateinische (Vulgata). Für unseren Sprachraum bedeutsam ist die Übersetzung Martin Luthers (1483-1546) (erste Übersetzung NT 1521/22, AT 1522/23). Neuere deutsche Übersetzungen sind a. >Die gute Nachricht< sowie die Übersetzungen von Zink und Wilckens. Insgesamt gibt es die B. (oder Teile von ihr) heute in 1630 Sprachen. Sie ist das meist aufgelegte Buch der Welt. Die Einteilung des B.textes in Kapitel begegnet zuerst am Anfang des 13. Jh., die Verszählung erst im 16. Jh. 3. Die B. ist von Menschen geschrieben, die von Gott erzählen und ihren Mitmenschen seinen Willen bekanntmachen wollten. Als Glaubender erkenne ich in ihren Worten die Wahrheit Gottes, seinen >An-Spruch< auf mein Leben. Die rechte Bestimmung des Unterschieds zwischen B.text und darin enthaltenem >Wort Gottes< ist immer wieder neu zu erfüllende Aufgabe der Bibelerklärung, wie letztlich aller christlichen Theologie. Im Leben der Christen begegnet die B. bei der persönlichen >B.leseB.arbeit(in Gruppen, im Konfirmandenund Religionsunterricht und vor allem im Gottesdienst (Voten, Psalm, Epistel, Evangelium, Predigt-Text, Vaterunser, Einsetzungsworte zu Taufe und Abendmahl; —) Liturgie). R. S. Bibelerklärung; Evangelium; Liturgie; Theologie

Bibel, da man das Parapsychische heute als ein Universalium betrachtet, das es zu allen Zeiten und in allen Kulturen gab, wundert es nicht, daß sich auch in der Bibel zahlreiche Belege dafür finden: So scheinen sich einige der großen Propheten (ca. t000 bis 50o v. Chr.) durch stimulierende Musik in eine Art Trance versetzt zu haben. Wir lesen von dem berühmten Fall der »Hexe von Endor«, und von Mosis Verbot der Divination, Magie und vor allem Nekromantie, die er als heidnisch verwarf — nur die Offenbarung im Traum und in der Vision hielt er für göttlichen Ursprungs. Eine solche Traumoffenbarung wurde Jakob zuteil: die Verheißung seines künftigen Landes. (i. Mose z8, 13.) Sowohl Joseph (in Ägypten) als auch Daniel (in Babylonien) betrieben Traumdeutung; Joseph anscheinend auch noch Becherweissagung. Ein außerordentlich merkwürdiger Bericht, falls es sich nicht um eine Halluzination handeln sollte, ist die Geschichte von Elia Entrückung (2. Kön. 2). Auch das N. T. verweist mehrfach auf möglicherweise paranormale Ereignisse: Visionen Pauli, der Prophet Agabus (Apg. r 1,28 u. zi,io) und vor allem die Heilungen und Wundertaten Jesu. Aufgrund der Ergebnisse der Pps. ist die Theologie jetzt genötigt, ihre Auffassung der genannten Berichte zu überdenken ( die Entmythologisierung in der zeitgenössischen protestantischen Theologie).


Bibel, Sammlung mehrerer Bücher, zu denen die Schriften des Alten und Neuen Testaments sowie die Apokryphen gehören. Das Alte Testament enthält die bei den Juden als authentisch geltenden Werke wie die Bücher des Gesetzes (Thora), die prophetischen Bücher (Nebiim) und die heiligen Schriften (Chetubim). Die Apokryphen bestehen aus den Schriften der griechischen Septuaginta, die nicht in den hebräischen Kanon aufgenommen wurden, aber in der Vulgata enthalten sind. Allerdings fehlen die Apokryphen bei den autorisiert en Bibelausgaben oft. Das Neue Testament umfaßt die Bücher, die im 4. Jahrhundert von der Kirche kanonisiert wurden. Es läßt sich in drei Feile gliedern: die Geschichtsbücher (von Matthäus bis zur Apostelgeschichte), die Lehrbücher (Römer bis Judas) und das prophetische Buch (Offenbarung). Die jüngste Entdeckung der Schriftrollen vom roten Meer und der Nag-Hammadi-Fund haben weitere, für die Christenheit höchst bedeutende Werke zutage gefördert. Inwieweit sie biblisch relevant sind, muß aber erst noch festgestellt werden.
 
 

 

 

 
 
Diese Seite als Bookmark speichern :
 
 

 

 

 
 
<< vorhergehender Begriff
 
nächster Begriff >>
Bhuten
 
Bibelauslegung
 
     

 

Weitere Begriffe : Japse | Maithuna | AOL4FREE (AOL umsonst)
 
Lexikon Esoterik |  Impressum |  Rechtliche Hinweise |  Datenschutzbestimmungen |  Lexikon Religion
Copyright © 2010 Lexikon der Esoterik & Religion. All rights reserved.