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Liturgie |
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1. L. ist im christlichen Sprachgebrauch zum Sammelbegriff für alle Formfragen des Gottesdienstes geworden. Z. Zt. des NT kannte die Gemeinde noch keine feste L.; geprägte Formeln wie das Vaterunser (Mt 6,9ff.; Lk 11,2ff.) oder die Einsetzungsworte zum Abendmahl (Mk 14,22ff.; 1 Kor 11,23ff.) waren noch in verschiedenen Fassungen bekannt. Aber es deutete sich bereits eine Neigung an, die sehr spontan ablaufenden Gemeindeversammlungen zu ordnen (1 Kor 11-14). Im Laufe der Kirchengeschichte bildeten sich feste Formen für die Gottesdienste, die Kirchenbauten und die einzelnen Ämter und Gegenstände heraus (z. B. Taufund Abendmahlsgeschirr, Paramente, Ornat u. a.). Reformation und die durch Mission begründete weltweite Oekumene sorgten aber dafür, daß die Vielfalt der L. nicht verlorenging. In Deutschland bemüht man sich seit geraumer Zeit zwischen den Landeskirchen und Konfessionen um mehr Gemeinsamkeit im Sonntagsgottesdienst, weil immer mehr Menschen in wechselnden Gemeinden am Gottesdienst teilnehmen. Weitgehend gleich waren die biblischen Lesungen (Epistel und Evangelium) der Sonn-und Festtage. Nun wurden auch die Texte des Vaterunsers und des Glaubensbekenntnisses (Credo) vereinheitlicht. Die evangelischen Landeskirchen haben darüber hinaus eine gemeinsame Reihe von Predigttexten, Wochenliedern und -sprüchen für das Kirchenjahr. Auch die übrigen Teilstücke des Gottesdienstes haben sich einander angenähert. Der Eingangsteil umfaßt den Introitus, als Psalm am Altar gebetet oder als Choral gesungen, die Wechselgesänge des Kyrie und Gloria, Gruß und Gebet. Im Verkündigungsteil folgen Epistel und/ oder Evangelium vom Lesepult, gemeinsames Credo und (Predigttext und) Predigt von der Kanzel, danach entweder der verkürzte Gebetsteil mit Fürbitten und Vaterunser oder die Abendmahlsfeier am Altar. Zu dieser gehören in der Regel neben Einsetzungsworten und Austeilung das Sanctus, Vaterunser und Agnus Dei. Am Schluß steht der Segen. Alle liturgischen Formulare für den regelmäßigen Sonntagsgottesdienst haben eine doppelte Aufgabe: den Gottesdienst a) durch verständliche, an der Wirklichkeit des (heutigen!) Lebens orientierte Sprache für jeden nachvollziehbar und b) durch ein größtmögliches Maß an Einheitlichkeit in allen Gemeinden für jeden jederzeit mitvollziehbar zu machen. K. v. M. Gottesdienst; Kirche (als Bau); Kirchenjahr; Ordinarium; Proprium |
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