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Segen

 
       
  Segen Fluch

Der S. und sein Zeichen (Symbol), die schützende Hand über dem Kopf eines Menschen, sind älter als Kirche und Bibel und in den Kulturen verbreiteter als selbst der Kuß. Segnen kann nur, wer Macht hat. Er gibt sie weiter als Lebenskraft. In den Erzählungen des AT von Abraham, lsaak und Jakob (1 Mose 12-50) spielt der S. eine auffällige Rolle. Abraham wird von Gott gesegnet (1 Mo-se 12,1siehe), ebenso Jakob, der sich doch den S. seines Vaters lsaak erschlichen hatte (1 Mose 27f). Dieser S., einmal ausgesprochen, kann von lsaak nicht mehr zurückgenommen werden. Er ist kein frommer Wunsch, sondern wirkt als selbständige Kraft zum Glück, wie der Fluch zum Unglüc zielt hier auf irdisch erfahrbares Glück, auf die Fruchtbarkeit des Menschen, der Viehherden und des Landes. Er ist nicht im Gottesdienst zu Hause, sondern in Alltagssituationen, besonders in der des Abschieds (1 Mose 24,60; 27,4). Im AT wird gesegnet im Namen Jahwes, des Gottes Israels, der seinem Volk Frieden schaffen will für alle Zukunft (1 Mose 12,1ff.; Jes 9,7; vgl. den Segensgruß >Schalom(!) Das NT zeigt die Erfahrung eines sinnlichen, aufs Lebensglück gehenden S. bei Jesus, wo er Kranke und Besessene heilt, zu den Ausgeschlossenen geht (Aussätzige, Zöllner, fremdrassige Samariter), zu Frauen und Kindern (Mk 10,13-16). Selbst am Kreuz segnet Jesus (Lk 23,34). In neuerer Zeit begegnet der S. hauptsächlich am Schluß des Gottesdienstes als ein Stück Tradition, dessen Sinn kaum noch verstanden wird. Die Vorstellung, daß der S. magisch wirkt, wird modernes Bewußtsein zu Recht nicht nachvollziehen. Es könnte aber für unser beschädigtes Leben wichtig sein, Zeichen zu finden, die mich intensiv spüren lassen, daß ich Kraft, Vertrauen, Leben bekomme. Das zeigt die heutige Sehnsucht, in Gruppenerfahrungen Erlebnisse der Nähe zwischen Menschen nachzuholen, welche die Isolierung in der Alltagswelt verweigert. Die körperliche Nähe des Segnenden will mich nicht binden. Er gibt Schutz, um zugleich loszulassen, er will etwas mitgeben, aber so, daß es freimacht für den eigenen Weg. Wer im Namen Gottes segnet, tut es in dem Glauben, daß Gott dem Gesegneten in seiner Zukunft nahe sein wird. Glück; Heil
 
 

 

 

 
 
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