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Bildung

 
       
  1. Das Christentum hat in seiner Geschichte wichtige Anstöße für die B. der Menschen gegeben. Schon die Sorge um die Tradition der Glaubenslehre führte dazu, daß Menschen lesen und schreiben lernten und andere dazu anleiteten. Die Wurzeln unseres heutigen Schulund Hochschulwesens liegen in der Kirche des Mittelalters. Vor allem die Orden fanden in der Ausbildung von Kindern ein wichtiges Betätigungsfeld. Dennoch blieb der großen Mehrheit der Bevölkerung der Zugang zur B. versagt, weil die Unbildung, wie die Armut, nicht als gesellschaftliches Problem erkannt und in Angriff genommen wurde (Diakonie). 2. Deshalb kam im Zeitalter der Aufklärung im Rückgriff auf alte griechische Ideale der Gedanke auf, man müsse den Menschen aus politischer und religiöser Unmündigkeit befreien. Von einer freien Entfaltung zur >Persönlichkeit< erwartete man eine >Veredelung des Menschen< (Wilhelm v. 27 Bischof Humboldt, 1767-1835; Humanismus). Die Kirche hat in der Folgezeit das humanistische Ideal zunächst übernommen. Die religiöse Belehrung — Sonntagsschule (› Kindergottesdienst), Konfirmationsund Religionsunterricht —, sollte zur >religiösen Persönlichkeit< führen. Heute will B. in kirchlicher Verantwortung nicht mehr ein vorgefaßtes Menschenbild verwirklichen, sondern Freiheit eröffnen. Das bedeutet: B ist a) Hilfe zur Identität (in den verschiedenen Altersstufen des Lebens sich selbst finden und mit andern ins Gespräch kommen); b) Gesellschaftsdiakonie (die Bereitschaft erlernen, im sozialen und politischen Bereich (Öffentlichkeit) an der Gestaltung der Welt teilzunehmen); c) Anleitung zu kritischer Religiosität (bereitwerden, gewonnene Einsichten und Überzeugungen ständig neu zu überprüfen; Katechumenat). 3. Glaube und B., beten und denken müssen sich keineswegs so feindlich gegenüberstehen, wie die Aufklärung meinte. Glaube ist ein Ereignis, in dem der Mensch die ihm angebotene Zuwendung Gottes annimmt; insofern kann man glauben nicht lernen. Aber weil menschliches Leben im Hoffen auf das Reich Gottes immer lernendes Leben ist (siehe Nachfolge), bleibt auch der Glaube lernender Glaube Bibelerklärung). B. ist weder Vorbedingung noch Hindernis für den Glauben, sondern eine Möglichkeit, ihn zu durchdenken und damit zu vertiefen Theologie). W. L./K. v. M. Christentum; Diakonie; Erwachsenenbildung; Öffentlichkeit  
 

 

 

 
 
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