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In biblischen Zeiten bestand die gottesdienstliche Gemeinde aus Erwachsenen und Kindern (Apg 16,15). 2. Erst vom 18. Jh. an wurde das Kindesalter mehr und mehr als eigenständige Phase menschlichen Lebens ernstgenommen. Um die herumlungernden Kinder von der Straße wegzuholen, gründete der Redakteur R. Raikes 1781 in Gloucester (England) die erste Sonntagsschule. Anhand der biblischen Geschichten lernten die Kinder am Sonntagvormittag von 8-13 Uhr lesen. Diese Idee wurde rasch aufgegriffen. Schon im Jahre 1785 konnte die ’Londoner Gesellschaft zur Verbreitung von Sonntagsschulen’ gegründet werden. Die erste deutsche Sonntagsschule wurde von J. G. Oncken und J. W. Rautenberg 1825 in Hamburg eröffnet, in der ab 1832 auch Johann Hinrich Wichern (1808-81), der Gründer der ’Inneren MissionKGII zu sprechen. Es kam zu einer Annäherung an die kirchliche Arbeit, so daß bis heute in den meisten deutschen evangelischen Gemeinden KGD gehalten wird. 3. Bis etwa 1970 lief der KGD meist in einer dem Erwachsenengottesdienst nahestehenden Form ab. An die Stelle der Predigt trat die kindgemäße Erzählung von biblischen Geschichten, entweder gruppenweise durch ehrenamtliche Mitarbeiter (›Helfer() oder für alle gemeinsam durch den Pfarrer. In den letzten Jahren werden aber zunehmend neue Formen versucht: Die Erzählung wird ergänzt durch Medien (Dias, Tonbänder), kreative Arbeitsformen (Rollenbzw. Stegreifspiel, Malen) oder außerbiblische Kindergeschichten. Auch inhaltlich ist einiges in Bewegung geraten. In vielen KGD werden nicht nur biblische Geschichten, sondern auch Themen aus dem Alltag der Kinder behandelt. Durch diese neuen Arbeitsformen ist die Aufgabe des KGD-Mitarbeiters schwieriger, aber auch interessanter geworden. Wer im KGD mitmachen will. kann die notwendigen Kenntnisse auf speziellen Schulungen erwerben, die teils regional, teils bundesweit ausgeschrieben werden. In der BRD versammeln sich z. Zt. in ca. 10000 evangelischen Kirchengemeinden 60000 Mitarbeiter und 350000 Kinder zum KGD. H.-M. S. Bibel; Bildung; Gottesdienst; Jugend |
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