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In der Urkirche wurden die Christen noch oft verspottet: Sie würden es sich als Ehre anrechnen, zur arbeitenden Bevölkerung zu gehören. A., vor allem körperliche, sei Sache von Sklaven, nicht von Menschen. Die Christen antworteten darauf: Wo wir versuchen, Gottes Schöpfung menschenwürdig zu erhalten, braucht A. nicht nur Mühe und Plage zu bleiben. Sie hilft uns auch zu einem sinnvollen Leben (siehe Sinn). In der neueren Politik haben bisher vor allem linke Gruppierungen (Gewerkschaften, Sozialdemokraten, Kommunisten) versucht, der Ausbeutung von Menschen durch Menschen ein Ende zu machen. Unter Berufung auf Karl Marx (1818-83) kritisierten sie, daß Menschen im Kapitalismus ihre Arbeitskraft gegen Lohn an einen Arbeitgeber verkaufen müssen und dabei mehr Wert (,Mehrwert() erarbeiten, als sie Lohn zurückbekommen. Sie stellten fest: Höhere Einkommen und kürzere A.zeit können allein die Entfremdung der Arbeiter von ihrer A. nicht aufheben. Wer arbeitet, muß –gerade angesichts zunehmender A.teilung und Automatisierung – mitbestimmen können, wie und wozu seine A.kraft eingesetzt wird; denn sonst kann er auch mit seinem Geld und seiner Freizeit bald nicht mehr viel anfangen, weil ihn das bedingungslose Sich-führen-Lassen gehorchen) im Beruf vollständig prägt. Vor allem jungen Menschen scheint gegenwärtig wichtiger als die Durchsetzung menschlicherer A.bedingungen die Frage zu sein: Wo bekomme ich überhaupt einen A.platz? Wenn der in unserer Wirtschaft erarbeitete Reichtum statt zur Verschärfung des Konkurrenzkampfes zur Förderung des Gemeinwohls eingesetzt werden könnte, wäre auch die Hauptursache der A.losigkeit beseitigt. Dann könnten auch solche A.plätze errichtet werden, die, wie z. B. im Sozialoder Bildungsbereich, nicht schnellen Profit, sondern >nur< mehr Lebensqualität erbringen. Bei den Bemühungen, Verbesserungen in der A.welt durchzusetzen, sollten Christen nicht vergessen, daß in unserer Gesellschaft auch die Kirchen bedeutende A.geber sind. Welche A.bedingungen gelten dort? Außerdem: Welche Rolle spielen Arbeiter heute in der – ursprünglich doch für sie so offenen – Gemeinde? Kommen ihre Probleme in unseren Gottesdiensten sachgemäß vor? Die Anstellung einiger Sozialpfarrer gleicht dieses Defizit nicht aus. D. S. Beruf; Mensch; Spielen; Wirtschaft |
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