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Beruf, Berufung |
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1. Im NT verlassen die Jünger ihren bürgerlichen B., um der Aufforderung Jesu nachzukommen, ihm zu folgen (Berufungsge7,1-lichten: Mt 9,9-13 parr; Mt 10,1arr). Dennoch verdienen in der er-en Gemeinde die Missionare und eiter ihren Lebensunterhalt selbst Jrch Arbeit (1 Kor 9,14ff.). Dies gilt ich noch für die Bischöfe der ersten Einen B. auszuüben galt für Christen in dieser Zeit – im Gegensatz zur Oberschicht in der antiken Welt – als selbstverständlich; denn die ersten Christen kamen zumeist aus der Unterschicht, waren also nicht begütert, sondern darauf angewiesen, sich ihren Lebensunterhalt zu verdienen. Problematisch war das Verhältnis von B. und Berufung z. B. bei kaiserlichen Soldaten und Gladiatoren. Im Mittelalter wurde nur der geistliche Stand, also Mönchtum und Klerus, als B. verstanden. Erst Martin Luther (1483-1546) schafft ein neues Verständnis von B., da er die Arbeit jedes Standes als Berufung an den von Gott zugewiesenen Platz versteht. Er übersetzte 1 Kor 7,20: »Ein jeglicher bleibe in seinem Amt, darinnen er berufen ist.« Ebenso wichtig wurde das B.sverständnis, das auf Johannes Calvin (1509-1564) zurückgeht: B.serfolg ist Zeichen der Erwählung Gottes. Der Soziologe Max Weber (1864-1920) sah darin den Geist des Kapitalismus begründet, wie er in den nordeuropäischen und nordamerikanischen Gesellschaften anzutreffen ist. Bibelstellen wie 2 Thess 3,10 und 1 Kor 7,20 halfen, die Mentalität des >deutschen Beamten< zu formen. Seit dem letzten Jh. ist nicht mehr der Stand entscheidend, in den man hineingeboren wird, sondern persönliche Begabung und Ausbildung. Damit wachsen die Möglichkeiten, einen B. frei zu wählen. Durch Industrialisierung und Technisierung hat der Mensch ein neues Verhältnis zur Arbeit bekommen. Sie ist weniger Berufung, sondern Mittel zum Erwerb des Lebensunterhalts. Dadurch wurde die Freizeit neben dem B. immer wichtiger. In den letzten 50 Jahren sind viele B. verschwunden und neue, meist hochspezialisierte, hinzugekommen. Die Arbeitsplätze besonders von ungelernten Arbeitern sind durch Rationalisierung bedroht, ebenfalls die teuren Ausbildungsplätze für Lehrlinge in qualifizierten B. In der letzten Zeit gibt es Bemühungen, B. nicht mehr geschlechtsspezifisch festzulegen (technische B., pflegerische B.). Da der B. die soziale Anerkennung und das Selbstwertgefühl in unserer Gesellschaft sehr wesentlich bestimmt, sind B.wahl und -möglichkeiten wichtige Entscheidungen im Jugendalter. C. M.-H./H. A. G. Amt; Arbeit; Bildung |
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