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  1. Sp. wird in der Bibel nirgends unmittelbar zum Thema, aber die starke Betonung der Sabbat-Ruhe (2 Mose 20,8ff.) und der von Gott geschenkten Freiheit (2 Mose 20,2) zeigt, daß der Mensch im Sinne des AT nicht nur für die Arbeit da ist, weil sie durch die Sünde zur Mühe wurde (1 Mose 3,17ff.; Ps 90,7ff.). Wo gespielt wird, kommt etwas von der unbeschwerten Lebensfreude der Schöpfung Gottes zum Vorschein (1 Sam 16,23ff.; Ps 104,26; siehe Urgeschichte). Im NT wird dieser Sachverhalt unter dem Begriffspaar >Gesetz< und >Freiheit< beschrieben: Jesus bringt mit dem >Ende des Gesetzes< (Röm 10,4) die >herrliche Freiheit der Kinder Gottes< (Röm 8,21). Geschichtlich hat das Sp. seine Wurzel im Mythos und in der Religion. Im Sp. vergewissert sich der Mensch seines Sieges über böse Mächte und der Zuneigung der Gottheit. Wie das griechische Drama haben sich auch die anderen Sp.-Formen nach und nach von diesem Hintergrund gelöst. Die Industriegesellschaft hat dem Menschen einerseits einen vorher nie dagewesenen Raum an Freizeit gebracht, andererseits sein Verhalten bis in die private, arbeitsfreie Zeit weitgehend unter ihre Normen gezwungen (Zeiteinteilung; Unterhaltung als käufliche Ware). An den vorhandenen Möglichkeiten, zweckfrei zu sp., läßt Spiritual sich deshalb ablesen, wie menschlich eine Gesellschaft ist. Wenn Kinder in zu kleinen Zimmern nicht toben können, lernen sie nicht, wie man >persönlichem Körperund damit Sozial-Kontakt ausweicht oder ihn annimmt< (Harlow). Wenn sie durch ein Überangebot an fertigen Sp.-Sachen daran gehindert werden, sich ausdauernd und kreativ mit Sp.-Material zu beschäftigen, fehlt ihnen später die Fähigkeit zu konzentriertem und selbstbestimmten Handeln. Wenn sie auf Rasenflächen nicht sp. dürfen, können überschüssige Energien und Mißerfolgserlebnisse nicht >weggespielt< werden und führen zu aggressiver Zerstörungswut nach außen oder innen. Es ist deshalb heute eine wesentliche Aufgabe jeder Bildungsarbeit, auch unter Erwachsenen, im Rahmen der begrenzten Möglichkeiten sp. zu lernen und persönliche Freiheit zu vermehren. Christen verstehen gelungenes Sp. als ein Stück angebrochenes Reich Gottes und nehmen es sowohl gegen die moralische Kritik der Fleißigen wie die unmoralische Verachtung der Unterhaltungssüchtigen in Schutz. Wo evangelische Jugendarbeit zum Sp. einlädt und anleitet, verkündigt sie bereits Evangelium. K. v. M. Arbeit; Freiheit; Jugendarbeit  
 

 

 

 
 
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