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In der Umgangssprache wird M. oft als beschönigende Bezeichnung für Untergebene benutzt. Dabei ist unterschlagen, daß der Begriff den demokratischen Grundgedanken der Gleichberechtigung aller Beteiligten im Prozeß von Arbeit und Entscheidung meint. Im Gegensatz zum Mittelalter, in dem die Ordnung des gottgewollten und naturgegebenen gesellschaftlichen Oben und Unten selbstverständlich war, brach die Reformation mit dem Gedanken vom >Allgemeinen Priestertum aller Gläubigen< Bahn für ein neues Denken. Endgültig mit der Aufklärung wurden die Gedanken der Gleichheit und Brüderlichkeit in allen Bereichen der Gesellschaft wirksam. Die offizielle Kirche stuft alle, die neben dem Pfarrer eine Aufgabe übernehmen, als M. ein. Dem Teamgedanken aber entspricht es, daß alle, die in der Kirchengemeinde Verantwortung tragen, auch mitdenken und -entscheiden sollen, unabhängig von ihrer Position. Demzufolge unterscheidet man besser zwischen hauptamtlichen M., die eine vollberufliche Tätigkeit ausüben, nebenamtlichen M., die nur einen Teil ihrer Arbeitszeit zur Verfügung stehen, und ehrenamtlichen M., die freiwillig und meist unentgeltlich in ihrer Freizeit Aufgaben wahrnehmen (z. B. in Kindergottesdienst, Jugendarbeit, Seniorenarbeit). Die Ausund Fortbildung der M. zielt nicht nur auf Aneignung von Wissen, sondern auch auf Einübung partnerschaftlichen Verhaltens.
Diakon; Kirchengemeinde; Pfarrer |
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