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Beten

 
       
  Das AT kennt ursprünglich keinen besonderen Begriff für B. Rufen, schreien, loben, klagen, fragen, bekennen, suchen — das alles ist Gebet (Hiob 14,15; 34,28; Ps 65,2; 22,9). Im B. bringt der Mensch seine Situation vor Gott, B. ist Tun und Reden zugleich. Festgelegter Gesten, Zeichen oder Orte bedurfte es nicht. Die Psalmen sind eine Sammlung von Gebeten (bzw. Liedern) einzelner und der Gemeinde. Im NT hat Jesus dem B. dadurch einen neuen Rang gegeben, daß er Gott seinen Vater nennt (Mk 14,36) und seine Jünger lehrt, ihn in kindlichem Vertrauen (.> Glauben) anzurufen (Mt 6,5ff.; das ’Vaterunser Dank, z. B. als Tischgebet, Bitte, Bekenntnis). Die Formen wechseln zwischen freien Gebeten, geprägten Wendungen, erstarrten Formeln und neuen Versuchen. Vor allem die Reformation (b. in der Muttersprache) und der Pietismus (’freies< B., d. h. ohne vorher festgelegten Wortlaut; Gebetsgemeinschaft, d. h. freies B. in der Gruppe) geben wichtige Neuanstöße. In unserer Zeit ist Gott für viele Menschen keine Selbstverständlichkeit mehr. Versteht man B. aber als Antwort auf Gottes schon ergangene Anrede an den Menschen ’Wo bist du?< und ’Wo ist dein Bruder?< (1 Mo-se 3,9; 4,8), dann setzt christliches B. gar nicht eine genaue Vorstellung von Gott voraus. Ob im gemeinsamen, durch Liturgie festgelegten Gebet des Gottesdienstes oder ob als ganz persönliches Stoßgebet in einer besonderen Notlage, Voraussetzung für das B. ist vor allem die Bereitschaft, sich von Gottes Wort infragestellen zu lassen. Die Antwort wird sehr verschieden ausfallen, ist aber immer konkrete ’Positionsmeldung’. Und die Frage ’Wo ist dein Bruder?< zeigt, daß B. als Antwort das eigene Tun nicht ersetzt, sondern erst möglich macht. Feste Gewohnheiten wie regelmäßige Abendoder Tischgebete sind keine Garantie für christliches B., können aber die Offenheit einüben, miteinander vor Gott und mit Gott zu sprechen. K. v. M. siehe danken; Gott; Gottesdienst; Vaterunser  
 

 

 

 
 
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