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danken |
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1. Daß der Mensch sein Leben Gott verdankt, ergibt sich für den Glaubenden in Israel nicht nur aus besonderen persönlichen Erfahrungen (siehe Wunder) oder der Unbegreiflichkeit von Naturereignissen Schöpfung): D. ist vor allem die Antwort des erwählten Volkes auf die geschichtliche Rettungstat Gottes, die Befreiung aus Ägypten (siehe Heilsgeschichte). Darum besteht zwischen dem D. für erwiesene Wohltat, dem Lob der Unvergleichlichkeit Gottes und dem Bekenntnis zu seiner Heiligkeit kein grundsätzlicher Unterschied (Ps 18,50; 138,1f.), auch in den Gaben der Schöpfung erkennt man seine Güte und Treue (Ps 145,8ff.). Ausdruck des D. war häufig ein Opfer (Ps 50,14.23), meistens ein Gebet oder Danklied im Gottesdienst (Ps 43,4; 95,2), immer aber ein verändertes Leben (Ps 118). Im NT steht der Dank für die durch Kreuz und Auferstehung Jesu Christi geschehene Erlösung von der Sünde im Vordergrund (Röm 7,25). Er schließt das D. für die Erlösten, die Gemeinde ein (Phil 1,3) und verwirklicht sich in gegenseitiger Liebe und Fürsorge (Phil 4,10ff.; 1 Kor 16,1ff.). In der Liturgie des Gottesdienstes hat der Dank seinen festen Platz in der Feier des Abendmahls (Mt 26,26f. par; Joh 6,23; Apg 27,35). Obwohl das D. im Gebet der Kirche verankert blieb, verlagerte sich der Schwerpunkt doch im Laufe der Zeit von der Erlösungstat Gottes zu seinem Wirken in der Schöpfung. Im Kreislauf der Natur schien sein Handeln unmittelbarer zu sein als in der Menschengeschichte (—siehe Gottesbeweis). Deutliches Ergebnis dieser Entwicklung war das Tischgebet als verbreitetste Form christlicher Frömmigkeit und die feste Einrichtung von Erntedankfesten (siehe Kirchenjahr). Diese Akzentverschiebung drohte schließlich die Welt aufzuteilen in einen Bereich, in dem der Mensch das Geschehen bestimmt, und den andern, der Gottes Wirken untersteht. Sätze wie der folgende versuchen beides wieder zusammenzubringen: »Armut und Verlangen gehören zum Gebet, darum ist nicht das D., das so 34 schnell die wirkliche Welt aus den Augen verliert, das, was für Jesus charakteristisch ist ..., sondern gut egoistisch ... das Bitten« (Dorothee Sölle, geb. 1929). Gott handelt weder in der Natur noch in der Geschichte ohne den verantwortlichen Menschen. Umgekehrt brauchen wir uns aber auch nirgendwo verlassen zu fühlen. Im D. rufen wir uns in Erinnerung, was uns hoffen läßt. K. v. M. Beten; Brot; Erlösung; Schöpfung |
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