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Hexe, jemand, der dem Hexenwesen nachgeht, das heißt Hexerei betreibt. Es gab und gibt nicht nur weibliche Hexen, sondern auch Hexer. Hexenmeister, Teriel.
Name für jemanden, der der Hexerei nachgeht. Es gibt männliche und weibliche H.
Hexe ist ein Begriff westgermanischen Ursprungs und bedeutet wohl « Zaunreiterin ». Seit dem 16. Jahrhundert ist damit die Vorstellung eines « durch Zauber Schaden bringenden Weibes » verbunden. Lange bevor es dieses Wort gab, traten Hexenglauben und Hexenverfolgungen unter anderen Bezeichnungen auf. Schon in der Antike machte man weibliche Unholde und Zauberinnen ausfindig, um sie zu bestrafen. Aber erst das christliche Mittelalter glaubte eindeutig erklären zu können, was unter einer Hexe zu verstehen sei: Eine Ketzerin, die einen Pakt mit dem Teufel geschlossen hat, Geschlechtsverkehr mit Dämonen treibt, andere durch Zauber schädigt, durch die Luft fliegt und sich in ein Tier verwandeln kann. Ihren Höhepunkt erreichten die Verfolgungen der Hexen in Frankreich um die Mitte des 16. Jahrhunderts, in Deutschland zwischen 1590 und 1630. Nicht nur die katholische, auch die protestantischen Kirchen waren daran beteiligt. Martin Luther, von der Möglichkeit des Teufelspaktes, der Teufelsbuhlschaft und der Schadenszauberei überzeugt, befürwortete die gerichtliche Verfolgung von Zauberern und Hexen nach dem Leitspruch des Alten Testaments: «Die Zauberinnen sollst du nicht am Leben lassen.» (2. Mose 22, 17) Zahlreiche lutherische Theologen, Prediger und Juristen beriefen sich auf den Reformator, und ihre Lehrmeinungen schlugen sich in den Kirchenordnungen nieder, in denen dazu aufgerufen wurde, die Hexen « ohn alle Barmherzigkeit » auszurotten. In lutherischen Territorien ging die Schärfe der Hexereigesetze über die der Reichsgesetzgebung weit hinaus. Viele Frauen, aber auch Männer und Kinder, fielen dem kirchlich geschürten Hexenwahn zum Opfer. Die letzten Prozesse fanden im späten 18. Jahrhundert statt.
Aberglaube |
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