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Teufel

 
       
  Teufel, der, die 15. Karte der großen Arkana des Tarot. Auf der Karte dieses Namens findet man das Bild des Satans in verschiedenen Variationen. Auf älteren Karten ist der Teufel geflügelt und gehörnt. Er hat vier Gesichter: das zweite Gesicht hat er zwischen den Beinen, das dritte und das vierte auf den beiden Knien. Die beiden letzten Gesichter sind ganz klein, die beiden anderen von normaler Größe. Vielleicht geht diese Symbolik auf den röm. Kriegsgott Quirinus (= Janus) zurück, den man mit zwei Gesichtern abbildete. Der T gilt im Tarotspiel als das Symbol des Animalischen und der niederen Triebe im Menschen. Im kabbal. Lebensbaum ist ihm der Pfad zwischen Hod (Pracht) und Tiphereth (Schönheit) zugeordnet. (Tarot)

Teufel 1. Zu den Grunderfahrungen des Menschen gehört es, dass das Leben gefährdet ist und « das Böse » Macht in der Welt hat. Der Teufel verkörpert diese Macht. Angeblich verleitet er den Menschen dazu, ungehorsam gegenüber Gott zu sein. Nahezu alle Religionen haben einen Teufelsglauben entwickelt. Mit der Gestalt des Teufels und der Dämonen wird die Erfahrung des Bösen in der Welt mythisch erklärt. Personhaft vorgestellte Mächte schädigen den Menschen und bewirken Krankheit, Tod und Unglück. Die bösen Dämonen waren ursprünglich unheimliche Natur- oder Totengeister (Geist), verantwortlich für Seuchen und Wahnsinn, Erdbeben und Überschwemmungen. Manche Religionen kannten ganze Klassen von bösen und missgebildeten, menschenähnlichen oder tiergestaltigen Wesen. Auch ursprünglich durchaus freundliche Dämonengestalten konnten im Laufe der Zeit verblassen und mehr und mehr zurücktreten, um später als Verkörperung der Bosheit und des Ingrimms wieder aufzuerstehen. Bisweilen spaltete sich ein einheitliches Gottesbild, das ursprünglich neben dem Guten auch Unheil und Böses auf ein und denselben Gott zurückführte, in zwei Gestalten auf: Die unheimlichen Züge der Gottheit wurden dann auf eine besondere dämonische Person übertragen, die daraufhin als Widersacher des guten Gottes erschien. Das Alte Testament führt die Herkunft des Bösen auf Jahwe selbst zurück (Am. 3, 6; Jes. 45, 7; Hiob 2, 10; 12, 10 ff.). Krankheiten, Plagen und Verderben kann Jahwe durch seine Boten (2. Mose 12, 23; 2. Sam. 24, 16 f.) oder beispielsweise auch durch einen « bösen Geist » schicken (1. Sam. 16, 14). Eine Sonderstellung im himmlischen Hofstaat nimmt indes der « Satan » ein (Hiob 1 - 2 ). Der Teufel oder Satan gilt auch in vielen anderen Religionen als Urheber des Übels, der die guten Werke des höchsten Gottes beständig zu stören versucht. Mara /Kama zum Beispiel, der indische Gott des Todes und der Lust, Herr der Welt und Verführer des Menschen, will Buddhas Erleuchtung und seine Verkündigung verhindern. (Buddhismus) Er stellt dem Guten das Böse entgegen, sein Element ist der Tod. Im Alten Testament ist der Dämonen-und Teufelsglaube noch eine Randerscheinung des religiösen Denkens; in späterer Zeit aber machte sich die Teu-felsidee des persischen Dualismus im Judentum breit. Der Teufel hatte unterschiedliche Namen: « Beelzebub » (« Gott der Fliegen» oder « Mistgott »), « Belial » oder « Satan » und galt ursprünglich als einer der « Söhne Jahwes ». Seine Aufgabe war die eines « himmlischen Staatsanwaltes » und obersten Anklägers, eines Versuchers und Vollstreckers des Bösen. Als solcher hatte er die Herrschaft inne über die abgefallenen und zu Dämonen gewordenen Engel. Er stört das gute Verhältnis der Menschen zu Gott und verführt sie zur Sünde. Bisweilen wird er mit dem « bösen Trieb» in eins gesetzt. 2. Auch im Neuen Testament ist « Diabolos » der Gegenspieler Gottes. Demjenigen, der ihn als Oberherrn anerkennt, will er die Herrschaft über die Reiche dieser Welt übertragen (Mat. 4, 9; Lk. 4, 6). Mit Hilfe der Dämonen kann er den Menschen Schaden an Leib und Seele zufügen (Lk. 13, 16; Apg. 10, 38). Aber Jesus bricht in seinen Machtbereich ein; der Sohn Gottes ist gekommen, « die Werke des Teufels zu zerstören» (1. Joh. 3, 8). Deshalb kämpft er mit dem Satan in der Wüste. Jesu Teufelsaustreibungen sind Angriffe auf das Böse und Zeichen dafür, dass die Gottesherrschaft anfängt (Lk. 11, 20). (Wunder) Dennoch fährt der Teufel fort, den Bestand der Gemeinde des Herrn zu bedrohen (1. Petr. 5, 8; Apg. 5, 3; 1. Kor. 7, 5). Er hat jedoch nur noch «eine kurze Frist» (Apk. 12, 12). Im Glauben ist die Gemeinde jetzt schon aus dem Machtbereich des Teufels genommen; wer aber ausgeschlossen wird, fällt der Macht des Satans anheim (1. Kor. 5, 5; 1. Tim. 1, 20). Der Teufel hat die Herrschaft über den Tod inne (Hebr. 2, 14). Er kann in einen Menschen eingehen (Joh. 13, 27), sodass dieser selbst zum Teufel wird (Joh. 6, 70). 3. Die Praxis der Teufelsaustreibungen Jesu führte die Kirche im kultischen Ritual des Exorzismus (Geisterbeschwörung, Teufelsaustreibung) fort und entwickelte dafür ein besonderes Amt: das des Exorzisten. Aus Anlass der Taufe werden die bösen Geister nicht nur aus Erwachsenen, sondern auch aus kleinen Kindern vertrieben. (Dämonen) Im Taufritual der griechisch-orthodoxen Kirche spricht der Priester: « Es schilt dich, Teufel, der Herr, der in die Welt gekommen ist: Habe Schrecken, fahre aus und hebe dich hinweg von diesem Geschöpf.» (Taufe) Im Mittelalter zog die Teufelsgestalt zahlreiche bildhafte Züge an und erschien als «Affe Gottes », als Bock, mit Pferdefuß, hinkend, mitunter aber auch als schöner, geflügelter Jüngling. Die Mystik vergeistigte ihn: « Satan ist der Name einer Abweichung des Willens von der Wahrheit.» Immanuel Kant (1724 -1804) bezeichnete den Satan als «die Idee des absoluten Egoismus », Georg Wilhelm Friedrich Hegel (1770 - 831) als «Prinzip der Negation », Friedrich Schleiermacher (1768-1834) als « Gottlosigkeit des Bösen ». Im Neupietismus und in zahlreichen « Sekten » lebt bis heute der Glaube an einen personhaften Teufel und an ein Reich satanischer Dämonen fort. Diese Vorstellungen drücken das Staunen vor der Macht des Bösen in der Geschichte aus. Unfasslich erscheint, was der Mensch selbst zuwege bringt. In der Gestalt des Teufels wird er seiner selbst ansichtig: Aspekten des eigenen Wesens, vor denen er die Augen lieber verschließt, verleiht er gegenmenschliche und übermenschliche Züge, um sich von der Verantwortung für das eigene Tun zu entlasten.

1. Alles, was sich gegen Gott richtete, alle Sünde und alles Unheil führte man früher auf den >diabolos< (griechisch: >Du rchei nanderwerfer

Teufel [von griech. diabolos; Verwirrer], allgemein für Personifikationen des Bösen in den verschiedensten Religionen; im engeren Sinn auf Spätjudentum und Christentum beschränkt. Erst im Spätjudentum tritt der Satan [hebr.; Widersacher] auf, sein Ursprung dürfte in den Religionen Baby-Ions und des Iran liegen. In der Legende wird er zum gefallenen Engel, zum ursprünglich guten Geist. Offensichtlich mischen sich hier mehrere mythische Motive: Denn der gefallene Engel heißt Luzifer [lat.; Lichtbringer]; er ist Prometheus, der den Menschen das himmlische Licht (vom Baum der Erkenntnis) bringt und den die Gottheit für diesen Verrat, der zugl. Dienst am Menschen ist, bestraft. Dieser Doppelaspekt seiner Handlung, Verrat und Dienst, macht, daß der T. tricksterhafte Trickster) Züge annehmen kann. — In der diristl. Mission wurden »heidnische« Götter dem T. integriert. Sehr viele T.ssagen dürften gesunkene Göttergeschichten sein, d. h. mythische Elemente enthalten. Mythisch überhöht tritt der T. im Hexenwesen auf: als der oberste Hexenmeister, der Anti-Gott. Für die Pps. relevant ist der T. als Erklärung für paranormale Phänomene; Spuk kann z. B. auf diese Weise in das herrschende Weltbild integriert werden. In der Geschichte des T.sglaubens finden sich Tatsachenbehauptungen, die eine pps. Deutung sinnvoll erscheinen lassen (z. B. Besessenheitsphänomene, bestimmte Erscheinungen im Hexenwesen). »Wer sich weigert, die Existenz der Dämonen anzuerkennen, verläßt den Bereich der biblischen und kirchlichen Lehre, ebenso, wer aus ihr ein in sich stehendes Prinzip macht, das nicht wie jegliche Kreatur von Gott seinen Ursprung hat, oder wer sie als Pseudo-Realität, als eine begriffliche und phantasievolle Personifizierung der unbekannten Ursachen unserer übel erklärt.« (Papst Paul VI., in einer Generalaudienz vom 15. I I. 1972.
Teufel, 1. das personifizierte Böse, im Christentum Luzifer oder Satan genannt, im Islam Iblis und im Zoroastrismus Ahriman. Viele Gläubige, insbesondere die Fundamentalisten, glauben, daß der Teufel noch immer in der Welt sein Unwesen treibt und die Menschen von Gott und der spirituellen Erlösung fortlockt. Anhänger von Mystik oder Religion mit psychologischer Orientierung verstehen den Teufel eher als negativen Archetyp des Geistes, der die widrigen, destruktiven menschlichen Charakteristika personifiziert. 2. Der Teufel, im Tarot die Karte des Großen Arcanums, auf der der von einer Fackel beleuchtete Teufel und ein an seinen Thron gekettetes Paar abgebildet ist. Seine bockähnliche Gestalt soll an seine Bestialität erinnern, und das umgekehrte Pentagramm auf seiner Stirne stellt den Rückschritt dar. Okkultisten sind der Meinung, die Karte Der Teufel sei ein Hinweis darauf, daß die Menschen ihre animalische Natur anerkennen und überwinden sollten. In der westlichen Magie, die die Tarot-Pfade des Großen Arcanums den zehn Sephiroth im Baum des Lebens zuordnet, verbindet der Pfad des Teufels Hod und Tiphareth miteinander.
 
 

 

 

 
 
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