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Spuk

 
       
  Spuk, das spontane Auftreten paranormaler Erscheinungen wie Geräusche, Klopfzeichen, Geistererscheinungen und Bewegung von Gegenständen. Man unterscheidet den ortsgebundenen S. (Spukhäuser) und den personengebundenen S., der in der Umgebung bestimmter Personen (Medien) auftritt. Der Animismus und der Spiritismus haben zwei völlig gegensätzliche Erklärungen der Ursachen von S. geliefert.

Spuk, sich wiederholende, u. U. variierende, spontane psychokinetische Erscheinungen (RSPK); die Etymologie des Wortes ist nicht ganz klar: schwed. spok; Vogelscheuche, norweg. spjok; Gespenst, dän. spog; Ulk, könnten auf eine indogermanische Wurzel für »leuchten« zurückgehen. S.phänomene verraten manchmal intelligente Steuerung und gelegentlich Reaktionen auf das Verhalten der Betroffenen; sie werden akustisch, haptisch und optisch wahrgenommen und wurden gelegentlich durch Bild- oder Tonträger objektiviert. Man unterscheidet personengebundenen (personalen, mediumistisdien) und ortsgebundenen (lokalen) S. Beim personengebundenen S. läßt sich ein Agent, oft ein Pubertierender oder ein Sterbender, identifizieren oder zumindest vermuten; der ortsgebundene S. ereignet sich, wie es scheint, ohne lebenden Agenten, über lange Zeit hinweg (Jahrzehnte, gar Jahrhunderte) mit unregelmäßigen Unterbrechungen, aber immer am gleichen Ort. Der Spiritismus vermutet beim lokalen S. verstorbene Agenten; der Animismus steht da vor großen theoretischen Schwierigkeiten: Manche Autoren vermuten eine »Imprägnierung« der betreffenden Lokalität; die »reine« ASW-Hypothese nimmt an, daß die Erinnerung an ein paranormales Erlebnis telepathisch weitergegeben wird oder daß das Ereignis retrokognitiv erfahrbar ist und bei entsprechend befähigten potentiellen Agenten zur jeweils neuen Auslösung des S.s führt. Manchmal begegnet auch die Unterscheidung von subjektivem und objektivem S., dabei meint objektiver S. tatsächliche psychokinetische Phänomene, subjektiver S. dagegen die Dramatisierung einer ASWInformation allein in der Phantasie. Auch beim subjektiven S. kann nach lokal und personal unterschieden werden. Der personengebundene S. kann einen bewirkenden Agenten haben, er kann aber auch der Effekt einer (paranormalen) gruppendynamischen Interaktion sein; Agent und Bezugsperson sind nicht notwendig identisch, sie stehen aber im selben »affektiven Feld«, der Aufbau dieses Feldes, das den notwendigen Rahmen für den S. bildet, ist in der Regel wohl eine Gruppenleistung. Es scheint geradezu Familien mit einer Prädisposition für S. zu geben. Was spukt, ist eine noch ungeklärte Frage — auch wenn der Agent bekannt ist; nach einer tiefenps. Überlegung könnten es verselbständigte Teile des Unbewußten sein: »Tatsächlich habe ich einmal bei der Analyse einer Frau, deren Bruder in einer unheilbaren Schizophrenie >zerfielspuken< könnten. Wenn dies sich empirisch durch weitere Beobachtungen als zutreffend erweisen sollte, so würde dies eines der größten Probleme der Pps. neu beleuchten, nämlich, warum >Geister< und >Spukphänomene< sich so oft töricht, halb intelligent — halb sinnlos zu benehmen scheinen. Wenn sie nur Teilseelen sind, so wäre dies erklärt, denn von den psychischen Komplexen können wir nachweisen, daß sie einerseits eine gewisse Eigenintelligenz entwickeln können, zugleich aber auch sinnlose Störmanöver par excellence im psychischen Zusammenhang auszuüben lieben.«
 
 

 

 

 
 
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