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Animismus

 
       
  Animismus, lat.: »Seelenlehre«. Eine Weltanschauung, die davon ausgeht, daß alles (Pflanzen, Tiere und GegenstĂ€nde) beseelt ist. In der Regel stellt man sich diese Lebenskraft als Elementargeister vor. Damit verbunden ist die Vorstellung von einem Leben nach dem Tode. Der A. wird als Ursprung der Religion angesehen. Im weitesten Sinne ist er auch eine philosoph. Richtung, die betont, daß die Seele (Anima) das Prinzip des Lebens ist. In der Parapsychologie (eingefĂŒhrt von Aksakow) kennzeichnet er die Gegenposition zum Spiritismus. Alle paranormalen Erscheinungen werden nicht auf Geister zurĂŒckgefĂŒhrt, sondern haben ihre Ursache in den SeelenkrĂ€ften des Menschen, die in solche ĂŒbernatĂŒrliche Erscheinungen hineinprojiziert werden.

von lat. „anima". Unter A. versteht man eine Religion, die vor allem bei Naturvölkern weit verbreitet ist. „Animisten" glauben, daß alle Dinge eine Seele besitzen. Das können Pflanzen, Tiere, FlĂŒsse, Berge etc. sein. Nach dieser Religion lebt alles und ist beseelt, egal welche materielle Form es hat.

Animismus (von lateinisch anima, « Seele ») in der Bedeutung von Seelen- und Geisterglauben ist eine religionswissenschaftliche Theorie und ein religionsgeschichtliches PhĂ€nomen. Die Theorie des Animismus als Weltanschauung und Überzeugung, nach der alle Natur von Geistern beseelt sei, geht auf den englischen Kulturanthropologen E. B. Tylor (1832 - 1917) zurĂŒck; gegen Ende des 19. Jahrhunderts vertrat er die Auffassung, dass der Animismus den Ursprung von Religion ĂŒberhaupt darstelle und um die Vorstellung der Seele als eines geisthaften, schattenartigen Abbildes des Menschen kreise. Neben dieses Geist-Seele-Wesen seien andere Geister Ă€hnlicher Art getreten, zunĂ€chst selbstĂ€ndig existierende Seelen und schließlich mĂ€chtige Götter, die das Leben der Menschen beeinflussten. Alle magischen Praktiken seien der Vorstellung von der Wirksamkeit mĂ€chtiger Geister entsprungen. Die Theorie des Animismus ist von zahlreichen Ethnologen und - Religionswissenschaftlern kritisiert worden. Sie wiesen darauf hin, dass Begriffe wie « Seele » und « Geist » antik-hellenistischer und christlicher Überlieferung entstammten und nicht ohne weiteres auf andere Religionen, etwa die von so genannten Naturvölkern, ĂŒbertragen werden dĂŒrften. So neigt man heute dazu, animistische Vorstellungen nicht an den Anfang der Entwicklung von Religion zu stellen, sondern sie als spĂ€te PhĂ€nomene aufzufassen, die zum Beispiel im Zusammenhang mit komplizierten religiös-sozialen Institutionen wie dem Schamanismus auftreten, wenn die Seele in EntrĂŒckungszustĂ€nden den Körper verlĂ€sst und Kontakt mit der Geisterwelt aufnimmt.

Animismus und Spiritismus. As Haltung ist unkritisch, die These eines echten Unbewußten vermag er nicht ernst zu nehmen; was nicht wenigstens in Spuren im Bewußtsein ist, stammt fĂŒr ihn aus der Geisterwelt.

Animismus [von lat. anima; Seele], 1. von dem engl. Völkerkundler E. B. Taylor (1832-1917) eingefĂŒhrte Bezeichnung fĂŒr die Vorstellung, alle Dinge seien beseelt, aus der sich, nach Taylor, Religion entwickelt hat. Manche Autoren sahen im A. nicht die Ă€lteste Religionsform (hier wird Religion mit Welt-Vorstellung verwechselt!) und vermuten eine Ă€ltere, prĂ€animisrische Stufe, auf die auch Material der Jungschen Tiefenps. verweisen soll. In der Religionswiss. ist es aber generell umstritten, ob die religiöse Entwicklung der Menschheit sich ĂŒberhaupt stufenweise zum Gottes- oder Götterglauben vollzog. In der Ps. bezeichnet A. die Hypothese, somatischen VorgĂ€ngen liefen entsprechende psychische parallel. In der Pps. kennzeichnet A. die Grundannahme, Ursache des paranormalen Geschehens seien lebendige Wesen. In dieser Bedeutung wurde A. durch Aksakow in die Pps. eingefĂŒhrt, um eine dem Spiritismus entgegengesetzte Position zu bezeichnen. Nach Aksakow beschreibt A. »unbewußte psychische PhĂ€nomene, welche sich außerhalb der Grenzen der körperlichen SphĂ€re des Mediums erzeugen ... die Elemente der Persönlichkeit ĂŒberschreiten die Grenzen des Körpers und manifestieren sich in der Ferne nicht allein durch psychische, sondern auch physische und sogar plastische Wirkungen bis zur vollen EntĂ€ußerung oder Objektivierung — wodurch bewiesen wird, daß ein psychisches Element nicht bloß ein einfaches BewußtseinsphĂ€nomen, sondern auch ein substantielles Kraftzentrum sein kann, welches denkt und organisiert — ... Sonach werden wir in den â€șanimistischen PhĂ€nomenen< Manifestationen der Seele als einer substantiellen Wesenheit vor uns haben ...« (Aksakow 1894: XXXI f.; dieser materialistische Seelenbegriff ist heute nicht mehr Bestandteil der animistischen These; Idealismus.) Der Spiritismus lehrt das »Hereinragen einer Geisterwelt« in unsere SphĂ€re, der A. will die Untersuchungen auf die Erforschung unserer Natur beschrĂ€nken. Wiss.stheoretisch ist die spiritistische Hypothese weder beweisbar noch widerlegbar, der A. hingegen ordnet sich unserem Wiss.sbegriff ein. Vielen erscheint die spiritistische ErklĂ€rung — meist in der Form, der Geist eines Verstorbenen bewirke das PhĂ€nomen — jedoch leichter annehmbar als die animistische; tatsĂ€chlich mĂŒssen im konkreten Fall zur Verteidigung des A. oft recht gewagte Konstruktionen herhalten, andererseits bleibt die spiritistische Möglichkeit in der SphĂ€re des Glaubens und damit außerhalb der Wiss. Daß Medien oft glĂ€ubige Spiritisten sind, ist kein Argument fĂŒr den Spiritismus. Wann immer ein Medium angeblich Mitteilungen eines Verstorbenen ĂŒber dessen (frĂŒhere) persönliche LebensumstĂ€nde macht, sind diese nur verwertbar, wenn sie sich durch Dokumente oder Zeugenaussagen bestĂ€tigen lassen, das aber bedeutet, die Informationen können auch hellseherisch oder telepathisch erworben sein. Theoretisch macht es keinen Unterschied, ob hier eine oder Dutzende von Quellen angezapft werden mĂŒssen. In der Praxis fĂ€llt es manchen Forschern schwer, sich vorzustellen, daß wegen scheinbar unbedeutenden Kleinigkeiten so viele (lebende) Menschen konsultiert werden sollen, sie neigen gefĂŒhlsmĂ€ĂŸig eher der spiritistischen ErklĂ€rung zu. Das gilt vor allem fĂŒr William James und in geringerem Umfang auch fĂŒr Driesch. Manchmal erscheint ein Fall, der ursprĂŒnglich wie ein Indiz fĂŒr den Spiritismus aussah, plötzlich in ganz anderem Licht: In zwei Sitzungen- Soals mit dem spiritistischen Medium Blanche Cooper im Jahr 19z2 meldete sich Gordon Davis, ein Klassenkamerad Soals, den Soal nach Berichten von Dritten im Ersten Weltkrieg gefallen wĂ€hnte. Der »Geist« Davis’ sprach von gemeinsamen Erinnerungen, aber auch von Sachverhalten, die Soal unbekannt waren, die sich aber 19z5 verifizieren ließen, als Soal den fĂ€lschlich Totgeglaubten wiedersah. Man muß deuten, daß das Medium in telepathischen Kontakt zu Soal und Davis trat, aufgrund seines spiritistischen Glaubens aber die paranormal empfangenen Informationen durch den »Geist des Verstorbenen« artikulierte. (Proc. S. P. R. XXXV: 560 f.) Nach Du Prel (195o) besteht kein Unterschied zwischen den FĂ€higkeiten Lebender und Verstorbener, »weil der Mensch nicht als irdisches Wesen magisch wirkt, sondern durch den Astralleib, so daß also der Agent in beiden FĂ€llen der gleiche ist«. Hier wird die eine Schwierigkeit durch eine andere ersetzt: Das ĂŒberleben eines hypothetischen Astralleibs wirft die gleichen wiss.stheoretischen Probleme auf wie die spiritistische Hypothese. In bezug auf den Mesmerismus kennzeichnet A. die Position jener Magnetiseure, die die Erscheinungen nicht durch das Vorhandensein magnetischer KrĂ€fte erklĂ€rten, sondern ein psychisches Einwirken des Magnetiseurs auf die Vp. annahmen.
Animismus, bei vielen des Schreibens und Lesens unkundigen Völkern verbreiteter Glaube, BĂ€ume, Berge, FlĂŒsse und andere natĂŒrliche Formationen besĂ€ĂŸen eine beseelende Kraft, einen Geist. Im Spiritismus bezeichnet das Wort die Vorstellung, daß belebte wie unbelebte Dinge eine von der physischen Form unabhĂ€ngige Lebenskraft oder Energie haben, die auch ohne die physische »HĂŒlle« existieren kann.
 
 

 

 

 
 
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