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Magischer Idealismus, Bezeichnung Dessoirs für eine Weltanschauung, die er als eine Vorstufe des Idealismus betrachtete: »Während im Fortschritt der Menschheit reinere Formen des Idealismus entwickelt worden sind, hat sich in den Geheimwissenschaften eine Unterschicht erhalten, genauer: die tiefere Stufe der Anfangsbildungen.« Sie wird dadurch charakterisiert, daß »die kleinen Teile des Weltalls gleichsam wörtliche Wiederholungen der großen Reiche sein sollen; auch der Mensch macht hiervon keine Ausnahme, seine Vorzugstellung beruht nur darauf, daß er dem ganzen Kosmos nachgeschaffen, also ein Mikrokosmos ist. Wo immer solche Ähnlichkeit sich zeigt, da wird ein Zusammenhang vermutet.« (Makrokosmos-Mikrokosmos-Spekulation.) »Die stabilierte Harmonie beschränkt sich indessen nicht auf Gegenstände ähnlichen Aussehens, sondern sie greift auf Gegenstände über, bei denen irgendeine Gemeinsamkeit vermutet oder schließlich auch grundlos festgesetzt wird. Nach babylonischem Glauben enthält die Erde entsprechend der Fünfzahl der Planeten fünf Elemente ... Nicht viel anders im alten China ... Man kann sich leicht ausmalen, welche Folgerungen aus so weitreichenden Identifizierungen für die Erkenntnis auf allen Gebieten — namentlich für die Heilkunde — zu ziehen sind. Man muß aber auch einsehen, daß diese Zusammenstellungen nicht, wie unsere Okkultisten wähnen, bewunderungswürdige Geheimnisse bergen, sondern lediglich den ersten kleinen Schritt zur Erkenntnis idealer Gesetzmäßigkeit bedeuten. Denn es ist deutlich, daß hier mit tastenden Händen versucht wird, das erfahrungsmäßig Gegebene zu ordnen, und zwar durch Aufteilung nach Gruppen mit gleich vielen Bestandteilen.« Axiomatisch gilt, daß Gleiches auf Gleiches wirkt. 4 grundlegende Denkprinzipien des M. I. (und damit auch des Okkultismus) sind zu unterscheiden: 1. Entsprechung; man sieht »das Weltall als eine Ordnung, in der sich alles entspricht«; 2. mehrfache Bedeutung; 3. sprachliche Symbolik, »Namengebung ist zugleich Wesensbestimmung«; 4. intuitive Gewißheit. |
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