|
|
Medium, lat.: »Zwischenglied«; Bez. für eine Person, die über die Fähigkeit der außersinnlichen Wahrnehmung verfügt und paranormale Phänomene hervorrufen kann. Besonders in Seancen treten solche Personen auf und vermitteln den Kontakt mit Geistern.
Das Wort stammt aus dem Lateinischen und bedeutet soviel wie: der oder das »Vermittelnde«. Ein Medium ist zum Beispiel ein Mensch, der nach Ansicht der Spiritisten als Mittler zwischen der körperlichen und der körperlosen Welt – der Welt des Geistes – dient. Nach Professor Dr. Holzer ist »jede Person, die mehrere übersinnliche Erlebnisse hat, ein Medium«. Unter zehn Menschen habe einer diese Gabe, die in verschiedenen Graden auftritt. Diese Gaben sind nicht erlernbar, sie sind angeboren. Während ihrer Kontakte mit der körperlosen Welt sind die Medien bei Bewusstsein oder in Trance. Der »Geist« kann aus ihnen sprechen – oft mit anderer Stimme als der des Mediums – oder sich wie beispielsweise bei der automatischen Malerei Kontakte mit dem Jenseits) ihrer Hand bedienen. Auch Materialisation sollen diese Geister durch ihre Medien bewirken können. Die Mitteilungen der Geister durch Medien sind nur dann von parapsychologischem Interesse, wenn das Mitgeteilte dem Medium nicht bekannt gewesen sein, aber als wahr bestätigt werden kann (– Menichelli, Rosa).
Es schien, als hätten sich die Hollywoods Altstars im Jenseits entschlossen, über das Berufsmedium Leslie Flint mit dem Diesseits zu kommunizieren. Rudolph Valentino, Lionel Barrymore, Leslie Howard, Jean Harlow und andere Berühmtheiten der 20er Jahre ließen im Halbdunkel des Seanceraumes von Flint in London von sich hören. Laut und deutlich, sodass ihre Stimmen klar zu erkennen waren. Flint hatte jedoch während seiner zweiundvierzigjährigen Karriere als Medium nicht nur berühmte Menschen auf seiner Liste. Jeder konnte zu ihm gehen und gegen eine geringe Gebühr erfahren, wie es den Eltern oder den Freunden im Jenseits geht.
Flint, der später von Wissenschaftlern als unerklärliches Rätsel bezeichnet wurde, bemerkte schon als Kind in einem Waisenhaus der Heilsarmee, dass er mit Toten in Kontakt treten konnte. Zunächst gelang es ihm nur in Trance; nachdem er seine Fähigkeiten trainiert hatte, sprach er auch bei vollem Bewusstsein mit den Verstorbenen. Der erste Prominente meldete sich selbst. Das heißt: Er ließ sich anmelden. Eine Münchnerin schrieb ihm, dass sich Valentino bei ihr gemeldet hätte und sie gebeten habe, Flint mitzuteilen, dass er einen Kontakt mit ihm wünsche. Flint konzentrierte sich auf ihn und Valentino sprach mit ihm, zum Teil in seiner italienischen Muttersprache.
Dann ging es Schlag auf Schlag. Neben Hollywoodberühmtheiten nahmen auch die Schriftsteller Rupert Brooke und George Bernard Shaw Kontakt mit ihm auf um mitzuteilen, dass sie immer noch schrieben. Die Flugzeugpionierin Amy Johnson erzählte, dass es im Jenseits leider keine Flugzeuge gebe. Aber offensichtlich Klaviere, denn Frederic Chopin spielt nach eigener Aussage noch und komponiert auch. Shakespeare schreibt weiter an neuen Stücken und Marilyn Monroe teilte mit, dass sie keinen Selbstmord begangen habe, sondern an einer Überdosis von Medikamenten starb. Dies mag alles nach Lug und Betrug klingen. Doch Flint stellte sich gern und jederzeit den Naturwissenschaftlem und den Parapsychologen für Überprüfungen zur Verfügung. Es lag nahe, dass man glaubte, Flint sei Bauchredner oder habe versteckte Lautsprecher in seinem Raum. Dr. Louis Young, der in den USA schon mehrere betrügerische Medien entlarvt hatte, ließ Flints Mund mit gefärbtem Wasser füllen, um ihm das Sprechen unmöglich zu machen. Doch die Geister sprachen weiter. 1948 verklebte Reverend C. Drayton Thomas, Mitglied des Rates der »Society for Psychical Research«, den Mund des Mediums und band noch ein Tuch darum. Die Hände Flints wurden an Stuhllehnen festgebunden. Doch wieder sprachen die Geister in gewohnter Deutlichkeit und das mit ihren weltbekannten, typischen Stimmen. Sprachkundler stellten fest, dass es sich tatsächlich um die Originalstimmen handelte.
1972 führten der Wissenschaftsredakteur der Zeitung »Sunday Express«, Robert Chapman, der Leiter der Sektion Elektrotechnik an der Columbia Universität in New York, Professor R. Bennet und der Parapsychologe Nigel Buckmaster einen noch ausgeklügelteren Test durch. Zunächst wurde Flint geknebelt und an seinem Stuhl festgebunden. Dann wurde ein Kehlkopfmikrofon an seinem Hals befestigt. Mit zwei Kameras mit Infrarotdetektor konnte das Medium im Dunkeln beobachtet werden.
Trotzdem sprachen die Geister. Die Beobachter erblickten etwa 60 Zentimeter von seinem Kopf entfernt eine ektoplastische (Ektoplasma = feinstoffliche Substanz, die sich bewegen und reden kann) Stimmen box, wie sie angeblich von Geistern für Mitteilungen gebildet wird. Das Untersuchungsgremium stellte fest, dass die Stimmen auch unmöglich von einem versteckten Tonbandgerät kommen konnten, da es einen Frage und Antwort Dialog mit der »anderen Seite« gab. 1976 zog sich Flint zurück. Wissenschaftler untersuchen noch heute etwa 500 Tonbänder, auf denen die Geisterstimmen aufgezeichnet wurden. Niemand konnte bis heute nachweisen, dass es nicht die Stimmen der Berühmtheiten sind.
Medium [lat.; das Vermittelnde], bezeichnet im spiritistischen Umfeld eine Person, die den »Geistern« Verstorbener als Mittler für Kontakte zu den Lebenden dient, vor allem indem sie ihnen in Trance oder bei scheinbarem Wachbewußtsein ihre Stimme oder Hand (Automatisches Sprechen und Schreiben) »leiht«. Ob die so empfangenen Botschaften paranormale Informationen enthalten, wird im Spiritismus nicht gefragt. — Auch PK-Phänomene sollen die »Geister« (Operatoren) durch ihre Medien bewirken können. Obwohl von vielen Forschern abgelehnt, fand der »barbarische Ausdruck« (Myers), das »abscheuliche Wort« (Dessoir, Riehet) M. Eingang in die pps. Terminologie und bezeichnet eine Person, die als Agent oder Perzipient ASW-Leistungen vollbringt oder die als Ursache von PK-Phänomenen betrachtet wird. Die Rolle des M.s erscheint dabei im Gegensatz zu der des - Magiers im wesentlichen passiv bestimmt zu sein. Im Spiritismus und in der Pps. unterscheidet man professionelle und nichtprofessionelle Medien; manche Autoren schränken den Begriff M. auf Personen mit PK-Leistungen ein und bezeichnen jene mit ASW-Fähigkeiten als Sensitive oder Paragnosten. Die ps. und psychopathologische Beurteilung der Medien ist uneinheitlich: Lombroso rückte das M. in die Nähe der Hysterica, Podmore betonte das instabile nervöse Gleichgewicht der Medien. Neben ausgesprochen kranken Medien wie z. B. der Hauffe oder Mme. d’Esperancr stehen solche, die als normal zu betrachter sind. Und bei den kranken ist zu fragen ob sie aufgrund ihrer Krankheit medial Fähigkeiten entwickelten, oder ob das kul. turell nicht Integrierte dieser ihrer Fähig. keiten als psychosoziale Determinante de: Krankseins zu sehen ist. Da die Frage, ot das M. Gegenstand der Psychopathologi, oder der Ps. sein soll (bis heute) nicht zu beantworten ist, schlug Dessoir der Ausdruck »Parapsychologie« vor, der so wohl die ps. Komponente umfaßt, zugl aber darauf hinweist, daß diese nicht da Ganze ausmacht. Bisher ist es nicht gelun gen, mediumistische Anlagen aufgrum eines organischen Befunds zu diagnostizie ren (von Herodot bis ins 19. Jh. findet sid allerdings die Behauptung, ein Fleck au der Iris signalisiere parapsychische Fähig keiten; —> Böser Blick) oder zuverläs sige Testverfahren zu entwickeln. — Ei/ häufiges Persönlichkeitsmerkmal des M. ist seine übermäßige Selbstbezogenheit Eine Hypothese geht davon aus, daß in je dem Menschen mediumistische Fähigkeiten latent vorhanden seien, aber nur bei eini gen — und dann auch meist nur vorüber gehend — manifest werden (u. U. nur ein mal im Leben oder während einiger Tage häufiger in Phasen gesteigerter Selbsterfah rung — z. B. in der Todesstunde). Manch mediale Leistung könnte auf einer kollek tiven Anstrengung beruhen: Einige Medien scheinen nur in Gegenwart anderer Men sehen ihre Fähigkeiten demonstrieren z., können, und häufig wird nach erfolgreiche: Sitzungen behauptet, sämtliche Teilnehme fühlten sich erschöpft. Die PK-Manifestation wird von einige; Autoren als Triebabfuhr verstanden. S sah Carrington (in einem Referat 192 vor dem Pps. Kongreß in Kopenhagen Poltergeistphänomene während der Puber tät als ein Phänomen unüblich kanalisier ter Sexualenergie an, und Flammario schreibt über die Paladino, daß si nach längerer Zeit ohne Seance unter eine Art psychisehen Triebstaus litt. Weibliche Medien scheinen zu überwiegen — möglicherweise eine kulturtypische und keine geschlechtsspezifische Erscheinung. Das M. ist »ein so gebrechliches, veränderliehes und unbeständiges Instrument«, daß seine Behandlung als Vp. nicht leicht ist: Man muß dem M. und ggf. den angeblich durch das M. operierenden »Geistern« schmeicheln und entgegenkommen. Das aber kann mit den notwendigen Kontrollmaßnahmen kollidieren, auch therapeutische und wiss. Intentionen können in Konflikt miteinander geraten. —Ob es möglich ist, mediale Fähigkeiten zu trainieren, ist nach wie vor umstritten.
Medium, mechanisches, Sammelbegriff für Apparate, die nach spiritistischer Äuffassung den »Jenseitigen« den Kontakt zu uns erleichtern sollen. Bereits Edison entwarf ein solches Gerät. Nach Ansicht der Pps. werden diese Apparate, soweit pps. relevant, jedoch durch die Psyche lebender, bei der Seance Anwesender, »bedient«.
Medium, im Spiritismus Bezeichnung für eine Person, die als Mittler zwischen der Welt der Geister und unkörperlichen Wesen und der Welt der alltäglichen Realität dient. Die Geister werden meist im Rahmen einer Sance gerufen und können sich auf die unterschiedlichste Weise bemerkbar machen, unter anderem durch Materialisationen, Klopfzeichen, automatisches Schreiben, automatisches Malen und Zeichnen oder durch Oui-ja-Board-Kommunikation. Ein unkörperliches Wesen, das in einer Sance den Körper des Mediums besetzt, wird Kontrolle genannt.
|
|