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Phänomenologische Methode

 
       
  Phänomenologische Methode, die Phänomenologie ist eine von Edmund Husserl (1859-1928) begründete Erkenntnistheorie, für die zwei Erkenntnisschritte grundlegend sind: die eidetische und die phänomenologische Reduktion. Eidetik wird hier nicht im ps. üblichen Sinn als Fähigkeit zum bildhaften Reproduzieren von früher Gesehenem gebraucht, sondern meint ein Zurückgehen auf die Ideen hinter den Begriffen, womit jedoch noch nichts über ihre Seinsweise gesagt wird. — Wichtig für die Pps. ist dabei der Gedanke, daß es legitim ist, die Essenz von etwas zu betrachten, ohne daß die Frage seiner Existenz vorher geklärt sein muß ( Oesterreich 1921). In der phänomenologischen Reduktion wird das Phänomen als (psychischer) Inhalt, als Gegebenheit des Bewußtseins untersucht. Voraussetzung ist, daß jeder Art Phänomen eine konkrete Weise des Gegebenseins im Bewußtsein entspricht; nur sie erlaubt das adäquate Erfassen. Sind Epochen (oder z. B. wiss. Schulen) blind für Erscheinungen, so heißt das nicht, daß es die Phänomene nicht gibt, sondern die Gegebenheitsweisen sind im Bewußtsein nicht ausgebildet, verdrängt oder verschüttet. Da die Phänomenologie Husserls keine Ps., sondern eine Philos. ist, geht es dabei nicht sondern um die Idee des Bewußtseins. Dieses Bewußtsein bildet nicht ab — das tut die Netzhaut —, sondern ist ein unableitbares Urphänomen, charakterisiert durch sein Gerichtetsein auf das Erfassen eines Gegenstandes, seine lntentionalität. Dieser Gegenstand ist das Phänomen als Bewußtseinskorrelat, kein realer Gegenstand, er kann sich aber auf einen solchen beziehen. Die Gegenstandsseite nennt Husserl Noema, die Erlebnisseite Noesis [von griech. neotikos; das Denken betreffend]. Phänomenologische Ansätze unsystematischer Natur, ohne Bezug auf Husserl, gab es bereits in der Pps. (z. B. Garrett, Telepathy [1941] und Awareness [1943], und Sherman, Toughts Through Space, [31957], doch erst von Husserls Schülerin Walther wurde die Ph. M. für die Pps. wiss. fruchtbar gemacht. Wichtig dabei ist vor allem — etwa in der ASW-Differenzierung — die Frage: Was wird in der Telepathie übermittelt — die Kenntnis der affizierenden Reize (noematisch) oder der dazugehörige Begriff (noetisch)? Walther findet so zu einer eingeschränkten Definition der Telepathie, die, als nicht ableitbares Phänomen (Urphänomen), »das Mitschwingen der spezifischen seelischen Qualität des Senders« einschließt.  
 

 

 

 
 
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