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Eidetik, griech.: eidos »Bild«; die Fähigkeit bestimmter Menschen Medien), bildhafte Vorstellungen hervorzubringen, die sich von der Wirklichkeit nicht unterscheiden. Der von E. R. Jaensch geprägte Begr. wird im Werk des Dichters Jean Paul als »Empfindungsbilder« erwähnt. E. findet sich besonders bei Kindern und Jugendlichen. Auffällig ist, daß diese Fähigkeit oft an bestimmte Landschaften gebunden ist.
Eidetik, von dem dt. Psychologen und Philosophen Erich Jaensch ( I 883-194o) geprägte Bezeichnung für die Fähigkeit, subjektive Anschauungsbilder erzeugen zu können. Jaensch knüpfte daran weitreichende Folgerungen für Gedächtnis und Wahrnehmung und entwickelte davon ausgehend seine Persönlichkeitstypologie. Neueren Forschungen ist es nicht gelungen, E. als eigenständiges Phänomen zwischen Vorstellung und physiologischem Nachbild zu erweisen. Nur der Forscher Karl Schmeing versuchte, die Schau des -s- Zweiten Gesichts auf eidetischer Grundlage zu deuten; er vermied es jedoch, Parallelen zur Pps. zu ziehen. Der Fragenkomplex ist keineswegs abgeschlossen und bedarf weiterer ps. und pps. Untersuchung.
Eidetik, »Bildsichtigkeit«, bezeichnet die Fähigkeit mancher Personen, aus der Erinnerung oder inneren Anschauung (in manchen Fällen: prophetischen Voraussicht) Bilder und ganze Szenen zu »sehen«. Für den Eidetiker nehmen solche Visionen ein gewisses Eigenleben an und werden mit der Gabe des »Zweiten Gesichts« verglichen. Nach der Meinung einiger Psychologen verdanken auch die naturhaften Tierdarstellungen in der Höhlenkunst der Eiszeit ihre Existenz der eidetischen Begabung der prähistorischen Maler, die sich auf diese Weise ihre Motive im dunklen Grottenraum vergegenwärtigt hätten.
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