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Telepathie

 
       
  Telepathie, griech.: »Fernerleben«; andere Bez.: Gedankenübertragung. Es handelt sich hierbei um eine Form der Außersinnlichen Wahrnehmung (ASW), bei der seelische Vorgänge in anderen Menschen ohne Vermittlung der Sinne wahrgenommen werden können.

Siehe: ASW

Telepathie [griech. Kunstwort; »Fernerlei-den«, »Fernerfahren«], von Myers eingeführter Fachausdruck der Pps.: »Ursprünglich haben wir das Wort auf die Fälle beschränkt, bei denen eine Übertragung von Eindrücken stattfindet, die die Reichweite der bekannten Sinne weit überschreitet. Aber es empfiehlt sich sehr, den Ausdruck auf alle Fälle von Eindrücken auszudehnen, die ohne irgendeine Einwirkung auf die bekannten Sinne des Empfängers zustande kommen, was auch die augenblickliche Entfernung von dem Geber sei.« Heute kann T. definiert werden als eine nicht durch die uns bekannten Sinne vermittelte Erfahrung eines fremdseelischen Vorgangs (Gefühle, Antriebe, Gedanken usw.), also als kommunikativer ASW-Akt. Beim Transfer der psychischen Inhalte können Informationen verzerrt oder verschlüsselt werden (z. B. in Bildern, wie sie die Traumps. kennt), keineswegs muß die Information dem Perzipienten bewußt werden: u. U. darf aufgrund einer Verhaltensändeung, z. B. scheinbar unmotiviertes Weinen (Todesahnung), das, wie sich später zeigt, mit einem bestimmten Todesfall koinzidierte, auf telepathische Kommunikation geschlossen werden; auch eine psychokinetische »Entladung« (z. B. Zerspringen eines Spiegels) kann Indiz für eine unbewußt gebliebene telepathische Information sein. T. ist im Traum möglich, in veränderten Bewußtseinszuständen (Absence, Trance u. ä.) und bei scheinbarem Wachbewußtsein. Myers sprach von der T. auch als einer transmission of thought (Gedankenübertragung), es ist aber sehr selten, daß tatsächlich Gedanken übertragen werden. Was übermittelt wird, wechselt: Ideen, Namen, Eindrücke, Bilder, Wörter, Stimmungen, Sachverhalte, usw., dabei kann es durchaus zu »Mißverständnissen« kommen, deren Eigenart auf T. weist. Versuche zwischen Geschwistern, W.D.B. (Bruder) und U.G. (Schwester), aus dem Jahr 1952: Die beiden saßen in getrennten Räumen, etwa 6 m voneinander entfernt; beide zeichneten gleichzeitig, mit dem Bestreben, etwas Ähnliches wie der andere aufs Papier zu bringen: Bild W.D.B.: kastenförmiger Radioapparat, im unteren Drittel z runde Bedienungsknöpfe und die Skala; in den oberen 2 Dritteln die Stoffverkleidung des Lautsprechers. Bild U.G.: Truhe in entsprechender Perspektive und Linienführung; z scheibenförmige Ornamente in der Mittelzone der Frontfläche; Sockelzone der Truhe durch ähnliche parallele Linienstrukturen gekennzeichnet wie die Skala des Radioapparates. 2. Bild W.D.B.: dreimastige Kogge mit hohem Vorder- und Hinterschiff; Bild U.G.: Blumenschale mit hochgeschwungenen Seiten, schiffsförmig, darin drei Blumenstengel mit großen Blättern. Ganz ähnlich verblüffende Entsprechungen ergaben sich immer wieder bei den T.versuchen der Frau des amer. Schriftstellers Upton Sinclair. T. gilt — wie Hellsehen — für die Rhine-Schule seit 1934 als statistisch gesichert. Sie soll sich gewollt oder ungewollt, bewußt oder (einem oder mehreren Partnern) unbewußt, mit zwei oder mehr Kornmunizierenden (Menschen oder Tiere), unabhängig von der räumlichen Distanz ereignen. Ihr Gegenstand kann gegenwärtig oder vergangen sein — wobei nur selten zu entscheiden ist, ob bei vergangenen Inhalten angenommen wird, der Agent erinnere sich jetzt, oder ob der telepathische Akt länger zurückliegt, dem Perzipienten bislang unbewußt blieb und gegenwärtig erst ins Bewußtsein steigt. Darum ist retrokognitive T. mit einem verstorbenen Agenten auch keineswegs ein Beweis für die spiritistische Hypothese: Der telepathische Akt kann zu Lebzeiten des Toten stattgefunden haben. Vielleicht kann auch eine Unabhängigkeit der T. von der Zeit überhaupt angenommen werden: Das schlösse die Übertragung künftiger psychischer Inhalte in der Gegenwart ein, sog. präkognitive T. (in diesem Zushg. ist die Hypothese von Bedeutung, jeder Mensch kenne in seinem innersten Wesen seine eigene Zukunft, und diese Kenntnis sei in der Regel unbewußt). Die wichtigsten Schemata der T. sind: Agent wirkt auf Perzipient Mentalsuggestion); 2. der Perzipient scheint zugl. der Agent zu sein, sog. Abzapfen; 3. die Kommunizierenden teilen ein psychisches Feld. »Am 28. Juli 1928 war ich auf Besuch bei Bekannten in Nürnberg und lauschte abends voller Begeisterung der Übertragung von Richard Wagners Meistersingern ... Während ich hingerissen jedes Wort des Wahnmonologs in mich aufnahm, kamen plötzlich innerlich folgende Gedanken daher: >Ach, ist das langweilig, ich verstehe kein Wort, wie lange geht das noch weiter, wann hört er denn endlich auf? und dann: Was ich wohl in Nürnberg treiben mochte. »Durchtränkt, war das von der Ausstrahlung des mir gut bekannten österr. Mediums Rudi Schneider. Ich hörte den Wahnmonolog also gleichzeitig auf zweifache, entgegengesetzte Weise: voller Begeisterung >als ich selbst>, äußerst gelangweilt >als Rudi Schneider, Ich war tatsächlich >gespalten>, nicht in meinem Ichzentrum, sondern durch diese nicht zu vereinbarenden, auf den gleichen äußeren Gegenstand gerichteten Erlebnisse.« Später zeigte sich, daß Schneider tatsächlich gegen jede Erwartung die Übertragung auch gehört hatte und sich beim Wahnmonolog besonders gelangweilt hatte. Unabhängig von der Frage nach der Übertragungsweise der T. (Energietransport, Strahlen, Wellen?), kann nach ihrem Sinn gefragt werden. Man kann sie z. B. »normal« zu erklären versuchen, etwa als eine Illusion von Liebende. Psychokinetische Mediumschaft erscheint, tiefenps. betrachtet, oft als ein Versuch der Lebenssteigerung, gelegentlich aber auch als Abwehrreaktion; die T. wirkt, tiefenps. gesehen — wenn man die T. zwischen Mutter und Kind ausnimmt —, als eine Regression auf archaische Beziehungsformen, d. h. in der Regel als Abwehr des Gegenwärtigen. Selbst in den seltenen Fällen, wo die Inhalte einer (spontanen) telepathischen Erfahrung keine schmerzlichen Ereignisse zum Gegenstand haben, scheint somit Angst das Motiv für das Parapsychische zu sein.
Telepathie, in der Parapsychologie die Kommunikation zwischen zwei Menschen auf rein geistiger oder seelischer Ebene ohne Zuhilfenahme der Sprache oder anderer Kommunikationsmittel. Telepathie ist eines der bekanntesten und von der Mehrheit der Menschen bejahten Beispiele der außersinnlichen Wahrnehmung und wird umgangssprachlich als Gedankenlesen bezeichnet. Mental-Radio.
 
 

 

 

 
 
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