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Mentalsuggestion [Übersetzung des frz. suggestion mentale], in der älteren Lit. Gedankenübertragung, noch bei Riehet oft synonym zu Telepathie gebraucht. M. bildet aber eine Unterform der Telepathie, die in der Regel nur provoziert auftritt: die telepathisch übermittelte Suggestion. Allerdings scheint die Bezeichnung dem Phänomen nicht gerecht zu werden: Es sprechen Indizien dafür, daß die »gedachte« Suggestion (»Sie sollen jetzt einschlafen!«) weniger wirksam ist als eine entsprechende Vorstellung (»Die Vp. schläft jetzt ruhig und tief.«). Bereits Jean Paul schrieb in einem Brief: »Ich habe in einer großen Gesellschaft eine Frau von K. [Juliane v. Krüdener] durch bloßes festwollendes Anblicken, wovon niemand wußte, zweimal beinahe in Schlaf gebracht und vorher zu Herzklopfen, Erbleichen, bis ihr S. helfen mußte.« Einschläferungsversuche zählen zu den frühesten M.sxperimenten. Die Vp. Leonie wurde in systematischen Versuchen von den Ärzten Janet und Gibert (1886) über größere Entfernungen (bis ca. z km) hinweg mentalsuggestiv eingeschläfert: 16 von 22 Versuchen bezeichnen die Experimentatoren als voll gelungen; Gibert erzielte Lethargie bei der Vp., Janet tiefere hypnotische Stadien. Die »Fernschlaf«xperimente wurden von Bechterew, Wassiliew u. a. fortgesetzt. Die Ergebnisse der Sowjet. Forschung auf diesem Gebiet sind besonders eindrucksvoll: mentalsuggestives Einschläfern gelang sogar über die Entfernung Leningrad—Sewastopol (ca. 1700 km). Wassiliew berichtet, daß bei 26o Versuchen nur 6mal das mentalsuggestive Einschläfern und 21mal das mentalsuggestive Aufwecken mißlang. Seltener als die Fernschlafxperimente, aber ebenfalls erfolgreich, fanden Versuche mit dem • Ziel der Realisierung mentalsuggerierter Handlungen oder auch Gedanken, Vorstellungen, Emotionen statt. In der UdSSR scheint man mittlerweile unter M. ein »suggestives Einwirken« (nach der üblichen Sprachregelung kann man nicht von Suggestion sprechen, wenn das Ziel ein totes Objekt ist) auf motorische Abläufe zu verstehen. Telebulie. |
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