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Animalismus, lat.: animal = »Lebewesen«. In einfachen Kulturen, die ihren Lebensunterhalt durch die Jagd beschaffen, findet sich die Vorstellung, daß auch Tiere eine Seele haben und menschenähnlich bzw. sogar übermenschlich seien. Der A. ist die Grundlage des Totemismus.
Animalismus, religiöse Verehrung von Tieren; bestimmte Jägerkulturen charakterisierende Weltanschauung, deren kennzeichnendes Element eine enge mystische Verbindung zwischen Tier und Mensch ist. Auf der Grundlage des A. entwickelten sich etwa Vorstellungen von tierischen Schutzgeistern, vom tierischen Alter Ego (Doppelseele, die in einem menschlichen und einem tierischen Individuum repräsentiert ist), vom tierischen Menschen-Stammvater u. ä. m. Pps. relevant sind Phänomene wie das Delphin-Locken und die magische Faszination: Beide haben eine animalistische Wurzel.
Animalismus, das »Tierdenken« (nicht zu verwechseln mit Animismus), wird ein urzeitliches Welterleben genannt, das Tiere als dem übernatürlichen Bereich zugehörige Wesen auffaßt. Solche Tierwesen können auch als Totem-Schutzgeister verehrt werden. Auch viele eiszeitliche Höhlenmalereien dürften mit dem besonders bei Jägervölkern zu beobachtenden Animalismus zusammenhängen.
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