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Anthroposophie

 
       
  Anthroposophie, griech.: »die Weisheit vom Menschen«. Eine umfassende Geisteswissenschaft, nach ihrem Begründer Steiner ein »Erkenntnisweg, der das Geistige im Menschenwesen zum Geistigen im Weltall führen möchte«. Von der Anthropologie (griech.: »Menschenkunde«) unterscheidet sie sich dadurch, daß ihr Hauptanliegen nicht die physische Menschenkunde, sondern die wissenschaftliche Beschäftigung mit dem Geistigen im Menschen ist. Schwieriger ist die Abgrenzung zur Theosophie, aus der sie sich entwickelt und mit der sie viele Gemeinsamkeiten hat. Dies wird auch dadurch ersichtlich, daß Steiner und die späteren Herausgeber seiner gesammelten Schriften das bei ihm sehr häufig vorkommende Wort »Theosophie« durch »Anthroposophie« ersetzt haben. Nach Steiner besteht folgender Unterschied: »Laß Gott in dir sprechen, und was er dir über die Welt sagt, das ist Theosophie. Stelle dich in die Mitte zwischen Gott und Natur, laß den Menschen in dir sprechen über das, was über dir ist und in dich hineinleuchtet, und über das, was von unten in dich hineinragt, dann hast du die Anthroposophie, die Weisheit, die der Mensch spricht.« Grundlegend für das Anfangsstadium der A. sind die Werke: Theosophie(1904), Wie erlange ich Erkenntnisse der höheren Welten? (1904) und Die Geheimwissenschaft(1909). Seine von der Theosophie abweichenden Gedanken faßte er unter der Bez. »Geheimwissenschaft, Geisteswissenschaft und Okkultismus« zusammen, die dann gleichbedeutend mit A. wurden. 2. Phase: 1909-1916. Als Besant 1911 den »Stern vom Osten« gründete und den Inder Krishnamurti zum neuen Messias ausrief, kam es zur endgültigen Trennung Steiners von der theosoph. Bewegung. 1912/13 gründete er mit seinen Mitgliedern die Anthroposophische Gesellschaft. Kennzeichnend für diese Epoche ist vor allem die Einbeziehung der Kunst in die A. Das 1913 in Dornach bei Basel errichtete Goetheaneum, das noch heute der Sitz der Anthroposophischen Gesellschaft ist, wurde von Steiner entworfen und selbst künstlerisch ausgestaltet In seiner Farbenlehre knüpft er an Goethe an und sieht im Weiß keine zusammengesetzte Farbe, wie dies Newton lehrte. Sein besonderes Interesse galt dem »Pfirsichblut« (Inkarnat), der Farbe der menschlichen Haut, die sonst in der Natur nicht vorkommt. Marie von Sivers, Steiners spätere Frau, entwickelte eine Bewegungskunst, die Eurythmie, die auf eine Harmonisierung der neun Wesensglieder abzielt. 3. Phase: 1917-1924. Die A. wird von Steiner und seinen Mitarbeitern auf politische, soziale, wirtschaftliche und pädagogische Fragen angewandt. Zusammen mit der holländ. Ärztin Ita Wegmann (1876-1943) legt Steiner die Grundlagen fit- eine anthroposophische Medizin.

griechisch Menschenweisheit. Es taucht zum ersten Mal in dem Buch „Anthroposophia Thaumaturgica" (Wundertätige Anthroposophie) des englischen Rosenkreuzerautors Thomas Vaughn auf, das Anfang des 18. Jahrhunderts erschien. Heute wird der Begriff fast ausschließlich für die Lehre Rudolf Steiners gebraucht. Rudolf Steiner war der deutsche Generalsekretär der Theosophischen Gesellschaft Adyar Zweig für Deutschland (Theosophie). Als Steiner mit der Entwicklung, die die Adyar Theosophie nahm, nicht einverstanden war, trennten er und ein Großteil der deutschen Mitglieder sich von ihr und gründeten in den zwanziger Jahren die Anthrosophische Gesellschaft. Die A. hat den Anspruch, die ganze Menschheit mittels Meditationsübungen (Meditation), Konzentration, Beschäftigung mit Träumen und durch die Lektüre spiritueller Bücher zu einer höheren Erkenntnis ihrer selbst und der Welt zu führen. Im Mittelpunkt ihrer Lehre vom Entstehen des Kosmos steht der Christusimpuls, der den Mittelpunkt des Weltgeschehens darstellt. Durch Wiedergeburt soll der Mensch die Möglichkeit der seelischen und geistigen Höherentwicklung erlangen. Nach der anthroposophischen Lehrmeinung ist der Mensch dreigeteilt und zwar in Körper, Seele und Geist. Die Anthroposophie hat Bewegungen in Gang gesetzt, die über die Mystik und Esoterik hinausgehen, aber letztendlich doch immer in ihr begründet sind. So gibt es die anthroposophische Medizin, die über ein Krankenhaus in Herdecke verfügt, und die anthroposophische Pädagogik, auch unter dem Namen Waldorfpädagogik bekannt. In vielen Städten gibt es heute Waldorfkindergärten und Waldorfschulen.

Anthroposophie [griech.; Menschenweisheit], Bezeichnung für die von Steiner begründete Lebenslehre, einer Weiterentwicklung der Theosophie. Das Wort geht entweder auf einen Buchtitel des 17. Jh.s (Thomas Vaughan, Anthroposophica magica) zurück oder auf den Schweizer Naturphilosophen Ignaz Troxler, der in seiner Naturlehre des menschlichen Erkennens (1828) eine philos. Anthropologie entwarf. Steiner sah in seiner A. einen Weg, das Geistige im Menschen hinzuführen zum Geistigen im All. Voraussetzung dafür ist die Kenntnis vom Wesen des Menschen, der Natur und vom übernatürlich-übersinnlichen. Diese Kenntnis kann in einer sog. »geistigen Schau« erlangt werden, zu der planmäßige Meditationen führen. Die Erkenntnis gipfelt im Schauen der Akasha-Chronik, »worin alle Ereignisse der Vergangenheit, Gegenwart und möglicherweise der Zukunft aufgezeichnet sind, so daß sie vom Hellseher darin gelesen werden können«. Der Begriff »Hellsehen« wird in der A., abweichend vom pps. Sprachgebrauch, für diese besonderen Erkenntnisweisen verwendet. Zur Pflege des anthroposophischen Geistesgutes wurde 1913 die Anthroposophische Gesellschaft gegründet, außerdem bestehen die Freie Hochschule für Geisteswissenschaft und das Goetheanum in Dornach (Schweiz) sowie eine Anzahl Schulen, Verlage usw. Die A. greift ältere Vorstellungen des Okkultismus und verschiedener religiöser und philos. Systeme auf; manche ihrer Lehren werden in der pps. Diskussion gelegentlich als Modell herangezogen: Steiner setzte statt der psychologischen Zweiheit 4 »Glieder der menschlichen Wesenheit«: den physischen Leib, der der leblosen Materie entspricht; den Lebens- oder Ätherleib, d. h. der Vitalfaktor, das Belebende im Menschen; den Empfindungs- oder Astralleib, der Träger der Affekte und Triebe ist; und das Ich. Der physische Leib und der Ätherleib sind dem »länglichen Ei« des Astralleibs eingebettet; der Astralleib, der auch räumlich gedachte Ätherleib und die »höheren Seelenorgane«, die den Chakras entsprechen, sind dem »geistigen Auge« wahrnehmbar. Der Mensch ist zur Entwicklung aufgerufen, besitzt er doch 3 weitere Anlagen, um die die 4 genannten »Glieder« zu ergänzen sind: Geistselbst, Lebensgeist, Geistmensch. Den 7 Gliedern entsprechen die Planeten. Wesentlich für die A. sind ästhetische Spekulationen, z. B. zur Farbsymbolik, und eine Zahlenlehre.
Anthroposophie, die von dem Mystiker und Philosophen Rudolf Steiner begründete »Lehre vom Menschen«, in deren Mittelpunkt die Erforschung der geistigen Natur des Menschen steht. Nachdem Steiner sich von der Theosophischen Gesellschaft losgesagt hatte, gründete er die Anthroposophische Gesellschaft, aus der viele Zentren in aller Welt hervorgingen.
 
 

 

 

 
 
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