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Anthropozentrik, eine astrolog. Lehre, nach welcher der Mensch der Mittelpunkt des Universums ist. Dahinter steht die schon in der Antike bekannte Vorstellung, daß der Mensch als Mikrokosmos das ganze Universum (Makrokosmos) in sich enthält. (Mikrokosmos-Makrokosmos-Lehre). Umgekehrt wurden die Gestirnsmuster am Himmel als der Große Mensch oder der Kosmische Mensch bezeichnet. Diese auch dem Menschenbild der Renaissance zugrunde liegende Vorstellung (Agrippa von Nettesheim, Paracelsus), welche auch die Naturphilosophie, Astrologie und Medizin beeinflußte, wurde durch die Philosophie des Holismus bestätigt. Das Universum ist nach dieser modernen Sichtweise ein ganzes System, in dem es kleinere Einheiten gibt, deren Strukturen, Muster und Funktionen vollständig mit dem größeren Ganzen übereinstimmen. Während die ältere Mikro-Makrokosmos-Lehre davon ausgeht, daß der Mensch vom Universum nach dem Gesetz der Kausalität bestimmt wird, kennt der Holismus nur ein akausales Verbindungsprinzip (Synchronizität) oder ein Gesetz der Entsprechungen. Dieses Gesetz erklärt z. B., weshalb ein Horoskop auf den Augenblick der Geburt gestellt werden muß. Denn dies ist der Zeitpunkt, in dem der individuelle Rhythmus eines neugeborenen Kindes in Übereinstimmung mit dem größeren Ganzen (Universum) beginnt. |
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