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Astrologie

 
       
  Astrologie, auf der Überzeugung beruhendes System, Himmelskörper würden Charakter und Leben der Menschen beeinflussen. Die Astrologen behaupten, auf jeden Menschen wirke die zum Zeitpunkt seiner Geburt bestehende kosmische Situation ein, die zum Zwecke der Auslegung in eine Karte der Tierkreiszeichen und Planetenkonstellationen zur betreffenden Geburtsstunde – ein Horoskop – eingetragen wird. Der Mensch steht unter dem Einfluß der zwölf Zeichen des Zodiaks; näheren Aufschluß über seinen Charakter und seine Persönlichkeit gibt der Aszendent. Es gibt hauptsächlich zwei Arten von Astrologie: die Mundanastrologie, die sich mit Erscheinungen großen Maßstabs befaßt (z. B. Kriegen, Naturkatastrophen, politischen Strömungen und dem Geschick ganzer Völker), und die Astrologie des günstigen Augenblicks, bei der es um die Bestimmung der Aussichten für ein bestimmtes Unternehmen zu einem bestimmten Zeitpunkt geht. Die Astrologie ist und bleibt eine der beliebtesten Formen der Divination.

Methode, durch die Beurteilung der Stellung der Planeten vom irdischen Standpunkt aus gesehen das Schicksal, den Charakter, die Stärken und Schwächen eines Menschen vorherzusagen. Sie macht aber auch Aussagen über das Schicksal von Gegenständen, Staaten, Tieren, Freundschaften und anderen Beziehungen. DieStundenastrologie gibt Auskunft über die kleinsten alltäglichen Fragen und Probleme. Grundsätzlich wird immer ein Horoskop errechnet, das nach einer bestimmten Methode gedeutet wird. Für Vorhersagen werden außerdem Transite und Direktionen herangezogen. Astrologische Methoden haben sich unabhängig voneinander an verschiedenen Orten der Erde entwickelt, so in Nord- und Südamerika, Nordafrika, Mesopotamien, in Indien und China. Die heute gebräuchliche westliche A. wurde in Griechenland erschaffen, wo ägyptische und mesopotamische Einflüsse vereinigt wurden. Im ersten Jahrhundert v. Chr. lagen die Grundlagen der A., wie wir sie heute kennen, fest. Das früheste überlieferte Lehrbuch stammt aus dem 2. Jahrhundert n. Chr. Von Ptolemaios. In der folgenden Zeit wurde die A. zur Grundlage des gesamten abendländischen Denkens. Wissenschaft, Philosophie, Alchemie und die anderen Zweige der Esoterik wurden von ihr genauso durchdrungen wie die christliche Lehre (12 Apostel = 12 Tierkreiszeichen, vier Evangelisten = vier Elemente etc.). Zwar hat sich die Kirche meist ablehnend gegenüber der A. ausgesprochen, doch gab es selbst Päpste, die sich mit ihr beschäftigten. Im Rahmen der Aufklärung verlor dann die A. seit dem 18. Jahrhundert an Bedeutung und verschwand im 19. Jahrhundert von den Universitäten. Seit Beginn des 20. Jahrhunderts bemühen sich die Astrologen, ihre Wissenschaft auf eine neue, psychologische Basis zu stellen. Zudem gelang es dem Ehepaar Michel und Francoise Gauquelin, wissenschaftlich zu beweisen, daß zumindest die Planeten, allerdings ohne Sonne und Mond, so wirken, wie es die A. behauptet (M. Gauquelin, Die Wahrheit der Astrologie, Freiburg 1987). Seit den achtziger Jahren hat sie dann auch wieder Einzug an den Hochschulen gehalten, und es werden zunehmend mehr Magister- und Doktorarbeiten zu astrologischen Themen anerkannt.

Die älteste Wissenschaft der Welt, obwohl sie heute nicht mehr als Wissenschaft anerkannt wird. Kulturhistorisch betrachtet ist die Astrologie eine frühe Universalwissenschaft, die Astronomie, Psychologie und Mathematik umfasst. Die ältesten bekannten Horoskope stammen aus dem 5. Jahrtausend v. Chr.
Zur großen Verblüffung der Skeptiker hat es zu allen Zeiten Astrologen gegeben, die mit bemerkenswerter Genauigkeit aus den Gestirnen die Zukunft lesen konnten. So wie Evangeline Adams, zu deren Vorfahren der US Präsident John Quincy Adams gehörte. Sie wurde in Boston geboren, zog aber nach Befragen der Sterne nach New York. Hier erklärte sie dem Besitzer des Hotels, in das sie gezogen war, dass eine Katastrophe bevorstünde. Der Besitzer lächelte amüsiert – bis sein Hotel zwei Tage später abbrannte. Sie wurde die bekannteste Astrologin der USA. Dass sie 1914 auf Grund des »Vergehens der Wahrsagerei« verhaftet und vor Gericht gestellt wurde, machte sie nur noch berühmter. Vor Gericht bot sie an, einen Beweis für die Ernsthaftigkeit der Astrologie zu erbringen, indem sie das Horoskop eines Menschen stelle und erkläre, dessen Name ihr unbekannt sei. Der Richter wählte für dieses Experiment seinen eigenen Sohn aus. Frau Adams lieferte eine derart exakte Analyse der Persönlichkeit und des bisherigen Lebens des jungen Mannes, dass sie freigesprochen wurde. In dem Urteil hieß es: »Die Angeklagte hebt die Astrologie auf das Niveau einer exakten Wissenschaft.« Schon 1931 sagte Evangeline Adams voraus, dass sich die Vereinigten Staaten 1942 im Krieg befinden würden. Doch die Astrologin, zu deren Kunden Enrico Caruso, der Herzog von Windsor und die Schauspielerin Mary Pickford zählten, erlebte die Erfüllung dieser Voraussage nicht mehr. Sie sagte 1932 eine Vortragsreise ab, weil sie nach eigenen Angaben in ihrem Horoskop gesehen hatte, dass sie vorher sterben würde. Sie starb kurz vor Beginn der Vortragsreihe im November 1932 im Alter von 59 Jahren.
Der Hamburger Astrologe Alfred Witte versuchte im Ersten Weltkrieg sein Leben zu retten, indem er versuchte, das russische Artilleriefeuer astrologisch vorherzusagen. Doch anfänglich misslang ihm dies. Er las noch einmal in seinen Tabellen und Karten nach und stellte lapidar fest, dass ein unbekannter Planet namens Cupido seine Berechnungen verfälscht habe. Die Umlaufbahn dieses Planeten lag nach Wittes Berechnungen jenseits der des Neptun. Unter dem Gelächter der Skeptiker überlebte Witte dennoch den Weltkrieg. Und erst viele Jahre später, 1930, wurde der Planet Pluto entdeckt. Seine Umlaufbahn liegt jenseits der des Neptun.
Seit den Sumerem und Chaldäern sind Horoskope bekannt. Sie galten den Fürsten und Herrschern als unfehlbar. Erst die Griechen kamen zu dem Schluss, dass die Gestirne die menschliche Existenz nicht beherrschen, sondern nur beeinflussen; dass sie zum Beispiel für Vorhaben die günstigste Zeit anzeigen, aber keinen Erfolg garantieren. So konnte die Astrologie überleben, ohne dass es mit späteren Theologen und Philosophen zu fundamentalen Konflikten kam.
So kann noch heute jeder Astrologe auch bei unrichtiger Vorhersage den Lehrsatz vertreten: »Die Sterne machen geneigt, aber sie zwingen nicht.«

Bequemlichkeit u. a.). Fasten; Heiliger; Kommunismus

Lehre von der (BeDeutung der Gestirne für die menschliche Geschichte (Aberglaube; Stern). Davon streng zu unterscheiden ist die Astronomie, die wissenschaftliche Erforschung der Gestirne.

Astrologie, Sterndeutung; die Beschäftigung mit wiss. nicht anerkannten astrophysischen und astropsychischen Einflüssen auf irdisches Leben. Dabei wird zu einem bestimmten Zeitpunkt eine Beziehung zwischen Gestirnskonstellation und irdischem Ereignis angenommen, bei der dieses Geschehen als unabhängig betrachtet wird. Man kann unterscheiden: 1. eine praktische A., die allgemeine charakterologische Aussagen (Horoskop) über bestimmte Zielpersonen macht. Dabei werden die Geburtsstunde und der Geburtsort, als dem Ästralen korrespondierend, zum schicksalsetzenden Moment. (Gelegentlich treten an ihre Stelle Zeugungsort und -stunde.) Eine prognostische A., die ebenfalls auf der Grundlage der Geburtsstunde und des Geburtsortes Aussagen über das zukünftige Schicksal eines Menschen macht. eine A. des günstigen Augenblicks: Dabei wird der günstigste Zeitpunkt für ein bestimmtes Vorhaben festgelegt, gleichsam die Geburtsstunde der aus ihm resultierenden Ereignisse. (Manche Astrologen glauben, auch für die Zukunft von Unternehmen, Staaten, Gruppen, Ehen usw. astrol. fundierte Aussagen aufgrund von Datum und Ort der Gründung machen zu können.) Der Glaube an eine Beziehung zwischen Astralem und Irdischem ist kulturgeschichtlich alt und weltweit verbreitet; zu einem wiss. oder vorwiss. (philos.-religiösen) System ausgebildet wurde er in den Hochkulturen — möglicherweise unabhängig voneinander an mehreren Orten, z. B. in Mesopotamien und Südostasien. Die A. des präkolumbischen Amerika ist wesentlich kosmologisch-religiös motivierte Kalender-wiss. Aus dem Vorderen Orient, wo A. bereits vor 1000 v. Chr. gepflegt wurde — das älteste überlieferte Horoskop stammt aus dem Jahr 409 v. Chr. —, gelangte die A. nach Europa und Afrika. Ein alter und zentraler Gedanke der A. war die Vorstellung einer Sympathie des Alls: »Das Untere ist wie das Obere und das Obere wie das Untere«, heißt es in der »Smaragdenen Tafel« (Tabula Smaragdina), einem frühmittelalterlichen, aber auf ältere Quellen zurückgehenden alchimistischen Text. Jüngeren Datums ist die Vorstellung personifizierter Gestirne, der Gedanke, Planetengötter beeinflußten aufgrund ihres mythischen Charakters das Schicksal der Menschen, die unter ihrem Zeichen geboren werden. Daraus folgt die mögliche Konsequenz des astrol. Determinismus, dem man mit Fatalismus begegnete. Häufiger als Fatalismus aber war der Einwand: Astra inclinant sec non necessitant (»Die Gestirne machen geneigt, aber sie zwingen nicht«). Zum Menschenbild der antiken A. gehört auch, besonders in der Orphik, der Gedanke vom Ab- und Aufstieg der Seele: Die Seele des Menschen existiert danach bereits vor ihrem irdischen Leben (Präexistenz) in astralen Höhen; bei der Geburt, d. h. während der Niederfahrt gestellt wurden.« Weiter verweist er darauf, daß man bei den Austrittstellen des Ektoplasmas eine erhöhte Ionisierung der Luft festgestellt haben will. Deshalb erwägt er, ob Menschen aus der Umgebung der Medien vielleicht als Ionenquelle dienen und ob »die Ernährung dadurch stattfindet, daß z. B. lebende Eiweißmoleküle von einem Körper in den andern wandern« .
 
 

 

 

 
 
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