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Fasten

 
       
  Fasten. Aus religiösen und gesundheitlichen Gründen kann freiwillig auf die Nahrungsaufnahme verzichtet werden. E ist bei Naturvölkern vielfach die Voraussetzung der Initiation in die Gemeinschaft der Erwachsenen. Im Islam gehört das F. zu einer der fünf Forderungen. Im Monat Ramadan darf von Sonnenaufgang bis zum Untergang weder gegessen, getrunken noch der Geschlechtsverkehr ausgeübt werden. Im Christentum gilt eine 40tägige Fastenzeit vor Ostern. Jeder 11. Tag ist im Hinduismus ein E-Tag, und im Buddhismus wird alle 14 Tage gefastet. F. hat zum Ziel, dem Körper eine physiologische Ruhepause zu gönnen, damit die Energie, die normalerweise für die Verarbeitung der Nahrung aufgewendet wird, für Heilzwecke zur Verfügung steht. Beim F. werden die Nahrungsdepots des Körpers, weniger wichtige Strukturen und die verwendbaren Anteile toter oder kranker Gewebe abgebaut. Die Auswirkungen: 1. Verjüngung der Zellen und Gewebe, 2. Revitalisierung der Körperenergien, 3. verbesserte Verdauung, 4. Normalisierung des Körpergewichtes und 5. Erhöhung der Atemkapazität.

1. F. als zeitweiser Verzicht auf Speise findet sich in nahezu allen Religionen. Die ursprüngliche Begründung war die Vorstellung, daß Dämonen auf dem Weg über die Speise vom Menschen Besitz ergriffen. Hinzu kam die Erfahrung, daß F. über bestimmte Entzugserscheinungen im Körper zur Ekstase führen kann, die man als besondere Offenheit für Gott verstand. Im AT ist F. meist mit Beten verbunden (2 Sam 12,16ff.; Ps 35,13), immer aber ein Sich-Bereithalten für Jahwe. Das Sabbat-Gebot (siehe Sonntag) meint im Grunde ein regelmäßiges F. von der Arbeit, damit sie den Menschen nicht dazu verleitet, der eigenen Zukunftssicherung zu vertrauen. Im NT bleibt das F. üblich (Mt 4,2; Apg 14,23). Aber Jesus kritisiert jeden gesetzlichen Zwang und stellt ihm die Freude über das nahe Reich Gottes entgegen (Mk 2,19). Für das katholische Mittelalter gilt: >Das F. geschieht vornehmlich in dreifacher Absicht: 1. soll es die Begierden des Fleisches zügeln; 2. dient es dazu, den Geist leichter zur Betrachtung des Erhabenen emporzuheben; soll es zur Genugtuung für die Sünden verhelfen< (Thomas v. Aquin, 1225-74). Hauptfastenzeiten wurden die 40 Tage vor Ostern (Aschermittwoch bis Karsamstag) und die Adventszeit (ab 11. 11.) als Vorbereitung auf die jeweils bevorstehenden Feste. Damit das Volk sich vorher noch einmal richtig >austoben< konnte, erweccte man eine alte römische Einrichtung zu neuem Leben: den Karneval. In der Reformation wurde der unbiblische Leistungsgedanke bekämpft und F. wieder stärker als Verzicht auf schädlichen Genuß verstanden, den man vor allem im Bereich von Arbeit und Beruf vollziehen sollte. 3. Angesichts knapper werdender Rohstoffe, Bergen von Wohlstandsmüll und der Verkümmerung menschlicher Fähigkeiten und Bedürfnisse durch die industrielle Massenproduction entdeckten Christen heute neu die Notwendigkeit des F. als Verzicht auf unnötigen Konsum um der Zukunft der Menschen willen. Der Verdacht der Gesetzlichkeit oder Ideologie kann freilich nur vermieden werden, wenn die Bejahung des Lebens, zu der wir als Geschöpfe Gottes (Schöpfung) berufen sind, im Mittelpunkt allen Tuns steht. K. v. M. Karneval; Kirchenjahr; Kloster; Reichtum

Fasten, okkultes Asitie.
Fasten, die Einschränkung der Nahrungszufuhr; der Fastende nimmt für eine bestimmte Zeitdauer nur noch Wasser oder Fruchtsaft zu sich, ißt jedoch nichts. Das Fasten führt unter Umständen zu einer Bewußtseinsveränderung, die einem psychedelischen Erlebnis gleicht. Im Laufe der Geschichte haben immer wieder Hellsichtige gefastet, um mystische Offenbarungen zu empfangen. Jesus fastete 40 Tage in der Wüste, und viele Christen beschränken sich in der Fastenzeit, den 40 Tagen bis Ostern, in der Nahrung. Alle frommen Juden fasten am Jom Kippur, dem Versöhnungstag, und Moslems fasten während des Ramadan, dabei enthalten sie sich einen Monat lang täglich vom Morgengrauen bis zur Dämmerung jeglicher Nahrung und geschlechtlicher Aktivität.
 
 

 

 

 
 
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