|
|
Die christliche S.feier geht zurück auf den Tag der Auferstehung Christi(Ostern) am >ersten Tage der Woche< (Mk 16,2), gerechnet nach dem jüdischen Wochenkalender, der den 7. Tag als Sabbat, als heiligen Tag der Ruhe (1 Mose 2,2f.) und des Gottesdienstes (Ps 92,1) kannte. Im AT wird kaum ein Gebot so nachdrücklich betont wie das dritte, das die Arbeitsruhe am Sabbat als göttliche Ordnung einschärft. Der Sabbat ist das Zeichen (2 Mose 31,12ff.; Hes 20,12) dafür, daß der Mensch nicht von seiner Arbeit lebt, sondern von Gottes Gabe (1 Mose 2,7ff.; Jos 24,13). Im NT wird die Kritik Jesu an der jüdischen Art der Sabbatheiligung hervorgehoben (Mt 12,9ff.; Lk 13,10ff.; Joh 5,1 ff), Jesus ist der >Herr über den Sabbat, der für den Menschen gemacht ist und nicht umgekehrt (Mk 2,23ff.). Dem entspricht die Freiheit vom Gesetz in der christlichen Gemeinde (Gal 5,1 ff.), die auch die Freiheit vom Sabbatgesetz einschließt (Gal 4,7ff.; Kol 2,16). Die Gemeinde feiert ihren Gottesdienst am Abend des ersten (Werc)Tages der Woche (Act 20,7ff.) zur Erinnerung an den Ostertag (1 Kor 15; 16,1ff.). 2. Als Kaiser Konstantin das Christentum zur Staatsreligion erhebt, wird der S. gesetzlicher Feiertag (321 n. Chr.). In der Kirche rücken Feier der Schöpfung und der Erlösung der Welt zusammen, der S. wird zunehmend mit dem Sabbatgebot begründet. Im Mittelalter droht die Kirche dem >Sabbatschänder< mit harten Strafen. Die Reformation stellt zwar den GotSonntagsblatt tesdienst in den Mittelpunkt der S.feier (vgl. Martin Luthers [1483-1546] Erklärung zum 3. Gebot: >Gottes Wort heilig hatten, gerne hören und lernenals Tage der Arbeitsruhe und der seelischen Erhebung< (Art. 140). Damit kann allerdings nicht verhindert werden, daß die Schichtarbeit viele Menschen zur S.arbeit zwingt. Wenn Christen sich für einen arbeitsfreien S. einsetzen, tun sie das nicht wegen eines christlichen Gesetzes oder aus Sorge um die Wahrung ihrer Tradition, sondern um dem Mitmenschen gemeinsame Freizeit in Familie und Freundeskreis zu ermöglichen. Dazu eignet sich das >Wochenende< offenbar besser als die >Dekade< (nach 1789 in Frankreich) oder die gleitende Fünf-Tage-Woche (nach 1917 in der UdSSR). Der s.liche Gottesdienst ist die beste Garantie dafür, daß der Mensch sich nicht von der Arbeit beherrschen läßt, sondern die Freiheit behält, sie vernünftig einzuteilen. K. v. M. Arbeit; Gottesdienst; Sabbat; Spielen |
|