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Asitie, griech.: »Fasten«; auch Inedie (lat.) Mystiker, Medien, Sadhus und Yogis können längere Zeit ohne Nahrung leben, ohne daß sich die beim Fasten oder Hungern üblichen körperlichen Symptome einstellen. Dieses quellenmäßig gut bezeugte paranormale Phänomen erklärt man durch Apport (»Nahrungsapport«): Nahrung wird an einem anderen Ort aufgelöst und im Körper des Hungernden wieder materialisiert. Denkbar ist auch die Übertragung von Eiweißmolekülen von Personen aus der Umgebung oder an die Materialisation von feinstofflicher Lebensenergie Prana). Vermutlich ist die Lösung in der Chakraphysiologie (Chakren) zu suchen.
Asitie [lat.; Nahrungslosigkeit], auch okkultes Fasten, Inedia, ein aus verschiedenen Kulturen berichtetes Phänomen: z. B. sollen Yogis Zeitspannen ohne Nahrungsaufnahme leben, die medizinisch ausgeschlossen erscheinen; Stelter teilt mit, Agpaoa faste jedes Jahr mindestens 16 Tage (einmal sogar 45); während der Zeit nehme er nur etwas Wasser und Honig zu sich. Im Abendland sind es vor allem Frauen (meist zwischen 12 und 30 Jahren, oft nach vorhergehenden hysterischen Erscheinungen), von denen A. behauptet wird. Roger Bacon verweist auf die »Frau von Norwich«, die 20 Jahre lang ohne Speise gelebt haben soll. Görres berichtet gleich von mehreren Fällen: Rosa von Lima (1586-1617; die Schutzheilige Amerikas), die während einer ihrer Fastenperioden angeblich 50 Tage ohne Flüssigkeitszufuhr blieb; Katharina von Siena (1347-138o), die in ihren letzten Lebensjahren nur vom Abendmahl gelebt haben soll; Nikolaus von der Flüe (gen. »Bruder Klaus«, 1417-1487), auch er blieb in seiner Eremitage angeblich 20 Jahre ohne Speise, sowie den Fall einer Nonne aus Leicester. Bei dieser Nonne, die schon 7 Jahre ohne Nahrung gewesen sein soll, ließ Bischof Hugo von Lincoln 1225 Beobachtungen vornehmen, die ihn von der Echtheit des Phänomens überzeugten. Auch bei »Bruder Klaus« scheinen überzeugende Kontrollen vorgenommen worden zu sein. Weitere Fälle sind die der Lidwina von Schiedam (1380 bis 1433; 19 Jahre A.) und des Joseph von Copertino, »der beinah immerwährend fastete, weil er in Nachfolge seines Ordensstifters des hl. Franziskus 7 verschiedene 4otägige Fasten im Jahr hielt, während deren er, die Sonntage und Donnerstage ausgenommen, fast nichts genoß« (Kreyher 188o I: 238). Auch bei den Convulsionären soll A. .aufgetreten sein, so z. B. bei Fontaine, dem Sekretär Ludwigs XV. Vor allem aber bei Stigmatisierten wird die A. behauptet: bei der Emmerich (länger als to Jahre; einmal to Tage lang ständige Kontrolle) und bei der Lateau. Für die Stigmatisierte Neumann wird neuerdings A. bestritten: Eine strenge Kontrolle fand, trotz Äufforderung durch die röm. Kurie, nie statt. Dagegen wurde die -, Furtner, geb. 1823, nachdem sie angeblich 11 Jahre ohne Nahrung gelebt hatte, sorgfältig überwacht: 5 Wochen in einem versiegelten Krankenzimmer einer Münchner Klinik (Bericht in den Gelehrten Anzeigen der Kgl. Bayrischen Akad. d. Wiss. 1844, 139). Eine große Anzahl von Fällen teilt der Begründer der Physiologie, Albrecht von Haller (1708-1788) mit. Über die Lateau äußerte der gutachtende Arzt Warlomont: »Louise Lateau verbraucht Wärme, sie verliert jeden Freitag eine Quantität Blut [infolge der Stigmata]. Die Gase, welche sie ausatmet, enthalten Wasserdampf und Kohlensäure. Ihr Gewicht hat sich nicht bemerkbar geändert, seit sie sich in Beobachtung befindet — also verbrennt sie Carbon und entnimmt es nicht ihrem Körper. Woher nimmt sie es? Die Physiologie antwortet: sie ißt. — Die Enthaltung der L. L. von Essen und Trinken widerspricht den Gesetzen der Physiologie, also braucht nicht bewiesen ’zu werden, daß dieselbe Täuschung ist. Da es fest steht, daß sie mit diesen Gesetzen sich nicht verträgt, so liegt der Beweis denen ob, die zu diesen Gesetzen stehen.« Tatsächlich wies —e Riehet nach, daß neben der normalen auch eine außergewöhnliche Nahrungsphysiologie existiert: Eine seiner Patientinnen verbrauchte z. B. in 16 Minuten 4 Liter Luft, ein normaler Mensch benötigt 128 Liter. Eine Berufstätige, die er 28 Tage lang beobachtete, während denen sie nur etwas Milch, Bier und Fleischbrühe zu sich nahm, erlitt einen Gewichtsverlust von 6o6 Gramm; der durchschnittliche tägliche Kalorienverbrauch betrug 265 Kalorien. Allerdings handelt es sich in einem solchen Fall — wie etwa bei Joseph von Copertino — noch nicht um echte A. Einige Autoren, etwa Walther Kröner, glauben, die A. mit Vampirismus in Verbindung bringen zu dürfen; weitere hypothetische Möglichkeiten wären Nahrungsapport und direkte Assimilation oder aber Materialisation ätherischer Substanzen. Jung hielt im Fall des »Bruder Klaus« eine paranormale Ernährung für möglich. Er erinnert daran, daß »bei pps. Versuchen Gewichtsabnahmen bis zu mehreren Kilogramm während der (physikalischen) Phänomene sowohl beim Medium wie bei gewissen Zirkelteilnehmern, die alle auf Waagen saßen, fest.
Asitie, Nahrungslosigkeit, ist das medizinisch unerklärbare konsequente Fasten über längere Zeiträume. Asitie tritt nicht nur bei indischen Yogis im Zusammenhang mit stark verlangsamten Lebensfunktionen auf, sondern in Europa auch in christlichem Rahmen bei heiligmäßig lebenden Personen, wie z. B. bei solchen, die Stigmata aufweisen: bei Therese Neumann oder der Visionärin Anna Katharina Emmerich, 1774-1824. Das »okkulte Fasten«, auch Inedia genannt, gilt als parapsychologisches Phänomen.
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