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Apport

 
       
  Apport, lat.: apportare »herbeibringen«. Im Spiritismus und in der Parapsychologie versteht man darunter das »Herbeibringen« bzw. »das Verschwinden« von Gegenständen in geschlossen Räumen und über große Entfernungen. Der Spiritismus glaubt, daß die Ortsveränderung materieller Dinge durch Geister bewirkt werde. Nach einer anderen Erklärung Animismus) beruht das Phänomen darauf, daß Gegenstände an einem Ort materiell aufgelöst und an einem anderen Ort wieder verstofflicht (materialisiert) werden.

Apport, auch Apportation [von frz. apporter], das Herbeischaffen lebender oder toter Objekte ohne erkennbaren Kontakt zu den Gegenständen; im engeren Sinn: das Bringen in einen geschlossenen Raum, durch die Materie hindurch (Penetration), ohne daß z. B. eine Beschädigung der Wand nachweisbar wäre; lediglich wird am apportierten Gegenstand manchmal eine gewisse Erwärmung beobachtet. A. bezeichnet das Bringen, das Wiederverschwinden und den apportierten Gegenstand selbst. Spontane A.e werden in Spukberichten angeführt; aber auch von spiritistischen Sitzungen und pps. Experimenten berichtet. Bei Naturvölkern spielen sie u. a. bei der schamanistischen Heilung eine Rolle. Der frz. Arzt G. Billot, Erforscher des animalischen Magnetismus und überzeugt von der Existenz einer Geisterwelt und der Möglichkeit der Kommunikation mit Verstorbenen, berichtet als erster von einem A. in einer Seance. Während einer Sitzung mit 3 Somnambulen und 1 Blinden tauchte plötzlich eine Pappschachtel auf (1819); in einer Sitzung t Jahr später, bei der ebenfalls diese Blinde anwesend war, beobachtete er zum ersten Mal Blumen-A.e. Billot korrespondierte darüber mit Deleuze, dem ähnliche Berichte vorlagen; er glaubte, ein Eingreifen von Geistern annehmen zu müssen, Deleuze neigte mehr einer »magnetischen« Erklärung zu. Um die Jh.wende häuften sich A.e bei spiritistischen und pps. Sitzungen. —> Bozzano (1927) berichtet von einer Seance mit dem ihm befreundeten Medium Peretti im Jahr 1904: Das Medium war in Trance, Bozzano stellte der Kontrolle die Aufgabe, ein Stück Pyrit, das auf seinem Schreibtisch (ca. 2 km entfernt) lag, zu holen. Die Kontrolle wies darauf hin, daß ihre »Kraft« ziemlich erschöpft sei, versprach aber, ihr möglichstes zu tun. — Das charakteristische Auffallgeräusch, das sonst A.e begleitete —die Sitzungen fanden bei völliger Dunkelheit statt —, blieb diesmal aus. Die Kontrolle erklärte, sie hätte nicht mehr die Kraft zur Rematerialisierung. Man machte Licht: Möbel und Teilnehmer waren mit einer staubförmigen Pyritschicht bedeckt. Zu Hause stellte Bozzano fest, daß etwa zwei Drittel seines Pyritblockes fehlten. Bekannte A.medien waren Bailey, d’Esperance, y Melzer, y Nichol; ihnen allen gelangen angeblich auch lebende A.e: Pflanzen oder gar Tiere. Nichol und Silbert zählen zu den wenigen Lichtmedien unter den Ä.medien, d. h. bei ihnen traten die Ä.e auch ohne Verdunkelung auf. In einigen Fällen scheinen A.e mit weiteren Phänomenen (Lichteffekte, psychokinetische Geräusche usw.) gekoppelt. Manchmal konnten bei Medien während des A.s Gewichtsveränderungen nachgewiesen werden. Nicht selten läßt sich die Herkunft des apportierten Gegenstandes ermitteln, oder das Objekt ist schon vorher bekannt, manchmal bleibt er unbekannt. Die mögliche Funktion der Entfernung beim A. ist noch unerforscht. 1941 soll ein schwerer Aschenbecher von Chicago in ein Sitzungszimmer nach New ’York verbracht worden sein. Es liegen Berichte vor, die A.e von Kontinent zu Kontinent behaupten. Eine ganze Reihe von »Medien« wurde allerdings des bewußten Betrugs überführt. Besonderes Interesse verdient ein von Janet mitgeteilter Fall: Eine 26jährige Hysterica verriet in Hypnose, daß sie in Trance »Apporte« vorbereite, indem sie Gegenstände mit Wachs an die Decke oder die Tischunterseite klebe; wenn das Wachs schmolz, fielen die Objekte zu Boden. Im Wachzustand wußte sie nichts von diesen Manipulationen. Vor allem z Erklärungsmöglichkeiten werden für die A.e diskutiert. Die eine geht von der Annahme eines mehr als dreidimensionalen Raumes aus Zöllner dachte an einen solchen Transport durch eine Vierte Dimension —, die andere nimmt an, daß die Objekte an einem Ort »entstofflicht« (dematerialisiert, auf den Feinstoff reduziert) und an einem anderen wieder verstofflicht (rematerialisiert) werden. Das setzt einen uns noch nicht bekannten, von Sudre postulierten Aggregatzustand der Materie voraus. In diesem Zushg. sind der mitgeteilte Bericht eines unvollkommenen A.s und die Hinweise auf höhere Temperaturen (z. B. heiße Steine) von Belang. A.e von Menschen:Teleportation; Nichols.
 
 

 

 

 
 
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