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Täuschung, Fehlbeurteilung eines Sachverhalts, hervorgerufen durch Wahrnehmungsoder Gedächtnisfehler, Wunschvorstellungen, Vorurteile; schon Albertus Magnus führte in De somno et vigila aus, daß die T.en des Traums auch bei Fieber, Trunkenheit und »gewissen Krankheiten« auftreten können. Die Pps. interessiert sich namentlich für T.squellen beim Beobachten angeblich paranormaler Manifestationen —z. B. bestimmte Erwartungen bei Okkult-gläubigen, mangelhafte Schulung in der ps. Beobachtung und geringe Kenntnis taschenspielerischer T.smöglichkeiten. Moser unterschied nach allgemeinen und speziellen T.en. Allgemeine: i. vorsätzlicher Betrug, 2. Taschenspielerei, 3. unbewußte T. verbunden mit Selbstt. beim Ausführenden, 4. unbewußte T. in Trance (medialer Betrug), 5. Suggestion, 6. Hyperästhesie, 7. Sinnest., 8. mangelhafte Beobachtung, 9. Gedächtnis, 1o. Fehldeutung, 1. Unter- oder Überschätzung von Versuchsergebnissen, 52. Zufall. Spezielle: 1. Steigerung intellektueller Fähigkeiten, 2. Persönlichkeitskonvergenzen, 3. sachimmanente Gleichförmigkeit, Prozeßkonvergenz bei vergleichbarer Ausgangslage. Die Wahrnehmungsps. kennt die Prägnanztendenz, eine Tendenz in der Organisation der Wahrnehmung, ausgezeichnete Gestalten zu sehen; so wird bei kurzfristiger Darbietung ein nicht völlig geschlossener Kreis als Kreis und nicht als gekrümmte Linie gesehen. Die Prägnanztendenz ist z. B. die Ursache der optischen T .en, sie ist aber biologisch nützlich, da sie die Wahrnehmung als Gestaltwahrnehmung verbessert (Metzger 1968). Diese Verbesserung ist jedoch nur eine allgemeine; im konkreten Einzelfall, etwa einem bestimmten Taschenspielertrick, kann die Prägnanztendenz auch als Mittel zur T. dienen. |
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