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Albertus Magnus (1193-1280), Albert von Bollstädt. Theologe, Philosoph und Naturforscher. A. M. studierte in Padua, wo er auch dem Dominikanerorden beitrat. Schon 1230 lehrte er in Paris. Sein Ruf als Gelehrter war zu dieser Zeit so groß, daß seine Vorlesungen aus Platzgründen im Freien stattfinden mußten. 1243 leitete er die Ordensschule in Köln. Zu seinen bedeutendsten Schülern zählte Thomas von Aquin. 1260 berief man ihn zum Bischof von Regensburg. Aber er legte bald das Amt nieder und zog als Lehrer durch Deutschland. Die Gesamtausgabe seiner Werke, die 1651 in Lyon veröffentlicht wurde, umfaßt 21 Foliobände. Aber es besteht heute in der Wissen« haft noch keine Einigkeit darüber, welche Werke tatsächlich von A. M. stammen. Da er sich fast mit allen Wissenschaften seiner Zeit befaßt und sie (huch eigene Beiträge bereichert hatte, nannte man ihn »Doctor universalis«. Wenngleich von ihm auch der Satz überliefert ist: »Die Naturforschung besteht nicht darin, daß man das von anderen Mitgeteilte leichtgläubig nacherzahlt, sondern daß man die in den Naturwissenschaften sich offenbarenden Kräfte erforscht«, so übernimmt er doch kritiklos den Aberglauben seiner Vorgänger und Zeitgenossen. So behauptet er in den fünf Büchern über die Metalle und Mineralien, die den gesamten Stein-Aberglauben seiner Zeit enthalten, daß jeder Stein eine magische Kraft habe, die man durch Experimente feststellen könne. A. M. steht auch in dem Ruf, Alchemist gewesen zu sein und den Stein der Weisen gefunden zu haben. Aber sein Schüler Thomas von Aquin habe ihn zerstört, weil er ihn für ein Werk des Teufels hielt. Man ist heute aber der Überzeugung, daß die ihm zugeschriebenen alchemist. Schriften nachweisbar unecht sind. Zeitgenossen von A. M. behaupten, er habe einen künstlichen Menschen, einen Androiden, gebaut, dessen einzelne Körperteile unter dem Einfluß bestimmter Planeten gegossen wurden. Dieser Automat, der auch sprechen konnte, sei sein Diener gewesen. (Golem). Über A. M. als Zauberer Ägyptische Geheimnisse.
(1193-1280) lateinischer Name für Albert den Großen. Nachdem er an der Universität von Padua studiert hatte, lehrte er in Köln, Hildesheim, Frankfurt, Freiburg, Regensburg und Straßburg. Im Jahre 1223 war er dem Orden der Dominikaner beigetreten und war dann von 1260-1262 Bischof in Regensburg. Thomas von Aquin war auch einige Zeit sein Schüler. Albertus beschäftigte sich intensiv mit den Schriften des Aristoteles, und er las, was damals völlig neu war, arabische, byzantinische und jüdische Kommentare dazu. Die Kabbalah gehörte ebenfalls zu seinen Studiengebieten. Zudem beschäftigte er sich mit den esoterischen Künsten wie Astrologie und Alchemie. Es gibt sogar eine Legende, die behauptet, daß er vor dem Stauferkaiser Friedrich dem II. (1194-1250) Tote beschworen habe. Albertus Magnus entwickelte bereits so etwas wie eine kritische, naturwissenschaftliche Haltung, denn in seinen Schriften tauchen Sätze auf wie: „Das habe ich nachgeprüft." oder „Dies liegt außerhalb meiner Erfahrung". Ihm wird die Herstellung von Kaliumkarbonat (Pottasche) zugeschrieben, und er war der erste, der die chemischen Komponenten von Bleiweiß, Mennige und Zinnober angab. Seiner Ansicht nach verfügten Pflanzen auch über magische Kräfte, so befähige z. B. die Petunie zum Wahrsagen. Albertus Magnus ist darüber hinaus einer der Pioniere der sogenannten Edelsteinmagie, die sich heutewieder zunehmender Beliebtheit erfreut. Von ihm stammt der Satz: „Die Edelsteine haben vor anderen wunderwirkende Eigenschaften." So wirke der Amethyst gegen Trunkenheit, fördere die geistige Klarheit und mache klug. Mittels eines Smaragdes ließe sich feststellen, ob ein Mädchen keusch sei. Wenn man dem Mädchen einen Trunk mit genebenem Smaragd gebe, und es sich nicht übergebe, so sei sie keusch, könne sie den Trunk jedoch nicht bei sich behalten, sei sie untugendhaft. Der Achat kräftige die Zähne, befreie von Halluzinationen und helfe gegen Melancholie. Dies sind nur einige Beispiele aus den Schriften von Albertus Magnus, der von all dem auf das tiefste überzeugt war. Da sich aus seinen Schriften auch ergab, daß man Amulette und Talismane aus Edelsteinen machen kann, wundert es nicht, daß er in den Verdacht geriet, Magie zu praktizieren. Diesen Vorwurf wies er mit den Worten, er betreibe Wissenschaft, weit von sich. Außerdem beschäftigte er sich ausgiebig mit der Alchemie. In einer Schrift mit dem Titel „Über die Alchemie" behauptet er, daß man Gold auf künstlichem Wege herstellen könne. Heutzutage erscheint uns Albertus als eine zwiespältige Person, die auf der einen Seite das naturwissenschaftliche Denken förderte und vertrat, andererseits aber gleichzeitig abergläubische Vorstellungen verbreitete. Doch in der Zeit dem Mittelalter –, in der er lebte, erschien das nicht als ein Widerspruch. Albertus Magnus werden auch verschiedene Zauberbücher zugeschrieben, die aber alle späteren Ursprungs sind. Die katholische Kirche hat ihn zu einem Heiligen ernannt, sein Feiertag ist der 24. 11.
Albertus Magnus, eigtl. Albert Graf von Bollstädt, Heiliger, Dominikaner, Scholastiker, einer der bedeutendsten Gelehrten des MA.s, Bischof von Regensburg. A. M. brachte Aristoteles in die christl.-abendländische Kultur ein. Außerdem besaß er für seine Zeit erstaunliche naturwiss. Kenntnisse, die ihn im Volksglauben zum Magier stempelten. In Legenden werden ihm allerlei magische Experimente nachgerühmt: z. B. Blumen im Winter blühen lassen und Bau eines Androiden (den sein berühmtester Schüler Thomas von Aquin zerstört haben soll). Bei einigen Schriften, die seinen Namen tragen, wird die Echtheit bestritten, andere, wie das Zauberbuch Le Grand Albert, sind mit Sicherheit nicht von ihm verfaßt. In diesen Werken findet sich sehr viel Material über die magische Wirkung der Edelsteine und über den Einfluß der Gestirne auf die »Seelen« von Tier und Pflanze. In De secretis mulierumt viorum (»Über die Geheimnisse der Frauen und Männer"; nur von Thorndike [1923] A. M. zugeschrieben) werden u. a. planetarische Einflüsse in der Schwangerschaft behauptet: Jeder Planet »regiert« einen Schwangerschaftsmonat und setzt somit künftiges Schicksal. — Die unbestritten von A. M. stammenden Werke — eine Gesamtausgabe erscheint seit 1951 — zeigen ihn nicht nur als geschickten Kompilator, sondern durchaus auch als eigenständigen Philosophen und Theologen. Für die Geschichte abendländischer Seelenvorstellungen, die schließlich Ps. und Pps. mitprägten, sind die io verschiedenen Definitionen der Seele wichtig, die A. M. in seiner Summa Theologiae bietet.
Albertus Magnus, eigtl. Albert Graf von Bollstädt, Heiliger, Dominikaner, Scholastiker, einer der bedeutendsten Gelehrten des MA.s, Bischof von Regensburg. A. M. brachte Aristoteles in die christl.-abendländische Kultur ein. Außerdem besaß er für seine Zeit erstaunliche naturwiss. Kenntnisse, die ihn im Volksglauben zum Magier stempelten. In Legenden werden ihm allerlei magische Experimente nachgerühmt: z. B. Blumen im Winter blühen lassen und Bau eines -geb. Androiden (den sein berühmtester Schüler Thomas von Aquin zerstört haben soll). Bei einigen Schriften, die seinen Namen tragen, wird die Echtheit bestritten, andere, wie das Zauberbuch Le Grand Albert, sind mit Sicherheit nicht von ihm verfaßt. In diesen Werken findet sich sehr viel Material über die magische Wirkung der Edelsteine und über den Einfluß der Gestirne auf die »Seelen« von Tier und Pflanze. In De secretis mulierumt viorum (”Über die Geheimnisse der Frauen und Männer«, nur von Thorndike [1923] A. M. zugeschrieben) werden u. a. planetarische Einflüsse in der Schwangerschaft behauptet: Jeder Planet »regiert« einen Schwangerschaftsmonat und setzt somit künftiges Schicksal. — Die unbestritten von A. M. stammenden Werke — eine Gesamtausgabe erscheint seit 1951 — zeigen ihn nicht nur als geschickten Kompilator, sondern durchaus auch als eigenständigen Philosophen und Theologen. Für die Geschichte abendländischer Seelenvorstellungen, die schließlich Ps. und Pps. mitprägten, sind die to verschiedenen Definitionen der Seele wichtig, die A. M. in seiner Summa Theologiae bietet.
Albertus Magnus (1206-1280), eigentlich Albert Graf von Bollstädt, katholischer Heiliger und Patron der Universität Köln, berühmter scholastischer Philosoph und Universalgelehrter, der in der Volkstradition häufig als Magier bezeichnet wurde. Er soll einen künstlichen Menschen oder ein »redendes Haupt« gebaut haben, das später sein Schüler St. Thomas von Aquin zerstörte. Ideengeschichtlich bedeutsam ist seine Kenntnis der Originaltexte des Aristoteles und vieler orientalischer Quellen, die auch Gebiete wie Alchemie und Astrologie behandeln. Die Autorschaft an Werken wie über Schwangerschaft und astrale Einflüsse auf Mutter und Kind (De secretis mulierum) ist umstritten. Zauberbücher wie Petit Albert und Grand Albert, oft aufgelegt, haben mit Albertus Magnus nichts zu tun.
Albertus Magnus, eigtl. Albert Graf von Bollstädt, Heiliger, Dominikaner, Scholastiker, einer der bedeutendsten Gelehrten des MA.s, Bischof von Regensburg. A. M. brachte Aristoteles in die christl.-abendländische Kultur ein. Außerdem besaß er für seine Zeit erstaunliche naturwiss. Kenntnisse, die ihn im Volksglauben zum Magier stempelten. In Legenden werden ihm allerlei magische Experimente nachgerühmt: z. B. Blumen im Winter blühen lassen und Bau eines Androiden (den sein berühmtester Schüler Thomas von Aquin zerstört haben soll). Bei einigen Schriften, die seinen Namen tragen, wird die Echtheit bestritten, andere, wie das Zauberbuch Le Grand Albert, sind mit Sicherheit nicht von ihm verfaßt. In diesen Werken findet sich sehr viel Material über die magische Wirkung der Edelsteine und über den Einfluß der Gestirne auf die »Seelen« von Tier und Pflanze. In De secretis mulierumt viorum (»Über die Geheimnisse der Frauen und Männer"; nur von Thorndike [1923] A. M. zugeschrieben) werden u. a. planetarische Einflüsse in der Schwangerschaft behauptet: Jeder Planet »regiert« einen Schwangerschaftsmonat und setzt somit künftiges Schicksal. — Die unbestritten von A. M. stammenden Werke — eine Gesamtausgabe erscheint seit 1951 — zeigen ihn nicht nur als geschickten Kompilator, sondern durchaus auch als eigenständigen Philosophen und Theologen. Für die Geschichte abendländischer Seelenvorstellungen, die schließlich Ps. und Pps. mitprägten, sind die io verschiedenen Definitionen der Seele wichtig, die A. M. in seiner Summa Theologiae bietet. |
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