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Amulett, arab.: »Anhängsel«. Aber auch andere Abl. sind denkbar: lat. amoliri »abwenden« und griech. moly = »Zauberkraut«. Im Gegensatz zum Talisman (Glücksbringer) sind sie ein Mittel der Zauberabwehr. Schon in der Antike bezeichnete man damit Gegenstände, die am Körper getragen wurden, die Dämonen oder feindliche Kräfte abwehren sollten. Die ältesten bekannten A. sind die Skarabäen (Nachbildungen des Mistkäfers), welche die Ägypter den Toten mitgaben. Bei den Juden war besonders das Schrift-A. (kemia) in Gebrauch, das Zeichnungen von geometr. Figuren, Körperteilen u. Tieren enthielt oder auf dem die Namen von Engeln, Dämonen oder die Gottesnamen eingraviert waren. Arab. A. bestehen häufig aus einem oder mehreren konzentrischen Kreisen, in die Koranverse, die Namen Allahs oder Buchstabenkompositionen eingezeichnet sind. Im weitesten Sinn gehören auch die christl. Reliquien, geweihten Gegenstände, Schmuckstücke und Edelsteine, die man am Epiphanias-tag weiht, zu den A. Eine moderne Form der A. sind die Maskottchen (aus dem provenzalischen masco = »Zauberer«), wofür man auch Tiere nimmt. Die A. haben eine suggestive Wirkung, die bei ihrem Träger den Glauben hervorrufen, er sei gegen Unheil gefeit.
Ding, auf dem beispielsweise magische Symbole eingraviert sind.
Anhänger (z. B. Figur oder Bild), der, an einer Halskette getragen, durch geheimnisvolle Kräfte schützen Aberglaube
Amulett [von lat. amolior; fortschaffen, oder arab. hamail; das Schwertgehänge], ein passiv Unheil abwehrender, vor Unheil schützender Gegenstand; meist von einer Größe, daß man ihn mit sich tragen kann, aus Metall, Stein, Pergament, Papier, mit bildlichen Darstellungen, Symbolen, Buchstaben, Versen aus hl. Schriften u. ä. versehen; oft handelt es sich um Nachbildungen menschlicher Körperteile (die dann sympathetisch den entsprechenden Körperteil schützen sollen). Manche A.e sollen erst nach bestimmten magischen Operationen ihre Kraft erhalten. A.e werden meist am Körper getragen, aber auch dem Vieh umgehängt oder in Fahrzeugen aufbewahrt. Verwendet werden sie sowohl bei Naturvölkern als auch in Hochkulturen, einschließlich der europ., obwohl ihr Gebrauch von der Kirche untersagt wurde (z. B. Synode zu Laodikaia, ca. 36o). Parapsychologen, die bei der Psychometrie feinstoffliche wahrnehmbare Spuren für möglich halten, können dem A. nicht jede mögliche Wirkung absprechen. In den Fällen, wo der Besitzer eines A.s sich z. B. der wunderbaren Errettung aus einer Gefahr rühmt, ist es allerdings naheliegender anzunehmen, daß der Glaube an die Wirksamkeit des A.s beim Träger besondere, psychische, aber nicht unbedingt parapsychische Kräfte mobilisierte.
Amulett, ein kleiner Gegenstand, der zum Schutz gegen Übel und Unheil getragen wird. Es gibt verschiedenste Amulette, vom Hasenfuß über einen farbigen Stein bis hin zu feinziselierten, mit Ornamenten versehenen Kleinodien aus Edelmetallen. Die Ägypter hatten zahlreiche Amulette, unter anderem mit Motiven wie etwa dem Isis-Auge oder dem Osiris-Rückgrat. Bei den gnostischen Sekten waren Abraxas-Amulette beliebt. Das wohl meistverbreitete christliche Amulett ist eine Abbildung des hl. Christophorus, des Schutzheiligen der Reisenden.
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