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Christus (Messias)

 
       
  Christus (Messias) Im Neuen Testament ist christos die griechische Übersetzung des aramäischen « Messias » (= der Gesalbte). Als Messias wird im Judentum der endzeitliche Herrscher, Heilbringer und König bezeichnet (vgl. Mk. 15, 2. 9. 18.26.32; Joh. 1, 49). Auf hellenistischem Boden, wo die Synoptiker ihre Ausprägung erfuhren, verlor dieser Begriff seinen ursprünglichen Sinn; er büßte seinen Charakter als Titel ein und wurde zum bloßen Eigennamen. Jesu Leben war, gemessen am traditionellen Gehalt der jüdischen Messiasvorstellung, kein messianisches. Er hat sich selbst auch nie als Messias oder Christus bezeichnet. Erst als die Erinnerung an sein Leben verblasste, stellte ihn die Gemeinde seiner Anhänger ins Licht des messianischen Glaubens. Dazu wurden zahlreiche in der Umwelt zugängliche Würdentitel (Menschensohn; Kyrios) auf ihn übertragen. Man verglich ihn mit anderen Heilsbringern und mythischen Herrschern, ja man verlieh ihm das Prädikat der Göttlichkeit. Die urchristliche Gemeinde, die an Jesus als den Christus glaubte, überliefert in den Evangelien eine Fülle von Aussagen, in denen angeblich Jesus selbst schon vor seinem Weg zum Kreuz den Anspruch, Messias zu sein, bekundet hat. Tatsächlich handelt es sich dabei nicht um Aussagen von Jesus selbst. Das so genannte Messiasbekenntnis des Petrus (Mk. 8, 270): «Du bist der Christus » ist z. B. eine vom Schreiber des Markusevangeliums in das Leben Jesu zurückdatierte Glaubensansicht der Christen «nach Ostern ». Auch die Geschichte von Jesu Weihe zum Messias bei der Taufe (Mk. 1, 9-11), die Versuchungsgeschichte (Mk. 1, 12 ff.) und die Erzählung vom Einzug in Jerusalem (Mk. 11, 1 -10) sind Legenden. Was die Passionsgeschichte betrifft, so stand für die Gemeinde, die den Gekreuzigten als Messias verehrte, natürlich fest, dass er auch als Messias gekreuzigt worden war. Den Widerspruch zwischen dem tatsächlichen Befund und dem durch die Evangelisten erweckten Anschein hat man durch die Theorie des « Messiasgeheimnisses » (W. Wrede: Das Messiasgeheimnis, 1901) auszugleichen versucht: Vom Glauben an die Auferstehung her seien die Jünger zu der Überzeugung gelangt, dass Jesus schon zu Lebzeiten Beweise seiner Messianität gegeben habe, die sie nur nicht hatten wahrnehmen wollen. Diese Theorie bestätigt insgeheim, dass vor dem Tod Jesu keiner an ihn als den Christus (Messias) geglaubt hat.  
 

 

 

 
 
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