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Christus, griech. Übers. von hebr. messias = »der Gesalbte«; im Christentum der »Sohn Gottes« und der Zuname von Jesus von Nazareth, der Träger und Mittelpunkt der Offenbarungen in den Bücher des NT (Bibel) ist. Die Bedeutung Ch.s für die Esoterik erkannte Steiner, der aufgrund einer geistigen Schau aus der Akashachronik behauptete, daß es zwei Jesu gegeben habe. Keiner dieser beiden Knaben, die dann in geheimnisvoller Weise zu einem Jesusknaben verschmolzen, sei aber der Christus gewesen. Dieser sei erst mit dem dreißigsten Lebensjahr bei der Jordantaufe geboren worden. Das Ichwesen des Jesus habe den Körper verlassen, und das göttliche Christuswesen habe von ihm Besitz ergriffen. Die Qumran-Funde haben in der Esoterik der alten These, Jesus sei ein Essener gewesen, neuen Auftrieb gegeben. Diese Sekte, deren Namen man von aramä.: assaya (Arzt, Heiler) ableitet, war wegen ihrer ungewöhnlichen Fähigkeiten in der Heilkunde so geschätzt, daß man sie in Ägypten »Therapeuten« (griech.: »Heiler«) nannte. Auch in der Lebensgeschichte Jesu nehmen Krankenheilungen einen breiten Raum ein, und er hat sich selbst gelegentlich als Arzt bezeichnet. Dazu kommt exakte Übereinstimmung zwischen den Worten Jesu im NT und den QumranTexten. So nannten sich die Essener »Arme im Geiste«, was wörtlich von Jesus in der Bergpredigt (NT; Matth. 5, 3) wiederholt wird. Die Abendmahlpraxis Jesus und der Abendmahlritus der Essener zeigen ebenfalls direkte Parallelen. Auch wird in den Qumran-Texten von einem für »unsere Sünden durchbohrten Messias« gesprochen und ein »Lehrer der Gerechtigkeit« erwähnt, der »von einem Frevelpriester umgebracht« und »am Ende der Tage auferstehen wird«. Die zahlreichen Parallelen zwischen Christentum und Buddhismus haben schon um die Jahrhundertwende Notovitch (dt. Übers.: Die Lücke im Leben Jesu, 1894) zu der Behauptung veranlaßt, daß Jesus in jungen Jahren in Indien gelebt habe. Schon 1836 hat E Nork in dem Buch Brahminen und Rabbinen die Juden in ein verwandtschaftliches Verhältnis zu den Indem gebracht. Nach den Lehren der islam. - Ahmadiyya-Sekte ging Jesus nach seiner überstandenen Kreuzigung nach Indien, wo er in Shrinagar gestorben und begraben sein soll.
1. Das lateinische Chr., griechisch >christösmessias< bedeutet: >der Gesalbte< und ist in der Erwartung Israels und der Juden Fachausdruck für den kommenden Heilskönig (im AT wurden Hohepriester (Num 35,25) und Könige (1 Sam 10,1; 16,12f.; David) zu ihrem Amt gesalbt). Im NT wird dieser Ehrentitel Jesus zugelegt (Lk 2,11; Mt 16,20; Joh 4,42): Er ist der Heiland Gottes, der die Welt von Sünde und Tod rettet. Jesus hat von der Gemeinde neben >Christus< noch viele andere Ehrentitel bekommen: Gottes Sohn (Mt 14,33; Vater), Menschensohn (Mt 20,28), Sohn Davids (Mt 21,9), Prophet (Joh 6,14), Herr (Lk 2,11) u. a. Ob Jesus schon selbst einen oder mehrere dieser Titel für sich beansprucht hat, ist umstritten. Wahrscheinlich haben aber erst die Christen nach Ostern ihr Bekenntnis mit diesen Begriffen aus der Tradition zum Ausdruck gebracht: Jesus ist der Chr., weil er von den Toten auferstanden ist. Sein Tod am Kreuz geschah >für uns< (1 Kor 15,3ff.), im Abendmahl bleibt er gegenwärtig und sein Wort schenkt Vergebung der Sünde und neues Leben. Mit der weiteren Ausbreitung des Evangeliums unter Völker verschiedener Sprache wurde aus 32 dem kurzen Bekenntnis >Jesus ist der Chr.< der Doppelname >Jesus Chr.,. Unter dem Druck von verschiedenen Philosophien und religiösen Bewegungen mußten die Christen ihren Glauben genauer beschreiben und eine Glaubenslehre von Chr. festlegen. Im Konzil von Chalcedon (451 n. Chr.) einigte man sich auf die Formel von den >zwei Naturen |
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