|
|
Essener |
|
|
|
|
|
|
|
Essener, syr.: »die Reinen« (Bibel, Christus); eine jüd. Sekte, die im 2. Jh. v. Chr. entstand und nach 70 n. Chr. unterging. Durch die circa 800 Textfunde von Qumran (1947) wurden Einzelheiten über ihre Lehre bekannt. Der franz. Orientalist Szekely, der wichtige Beiträge zur Essener-Forschung lieferte, veröffentlichte 1936 in engl. Übers. eine Schrift (The Gospel of Essenes), welche genaue Angaben über die Lebensweise der E. enthält. Sie verwarfen den Geldbesitz, lebten ehelos in einer Gütergemeinschaft und befolgten genaue Reinheits- und Speisevorschriften. Das schlimmste Vergehen war die Lüge. Im Mittelpunkt ihrer religiösen Vorstellung steht ein Dualismus von Licht und Finsternis, der seinen Ursprung vielleicht in der pers. Religion hat, sowie die Hoffnung auf einen Messias. Die unsterbliche Seele geht nach dem Tod eines Menschen in eine Art Paradies ein. Man vermutet, daß sie sich später dem Christentum zuwandten und als Ebioniten (hebr.: »Arme«) oder Zazaräer eine Glaubensspaltung heraufbeschworen. Diese Sekte hielt am mosaischen Glauben fest und betrachte Jesus nur als einen Reformator des Judentums.
Die E. sind eine Art jüdischer Sekte, die man nach heutigen Gesichtspunkten als fundamentalistisch bezeichnen würde. Man weiß über sie durch die „Schriftrollen vom Toten Meer", die in Qumran zwischen 1947 und 1956 gefunden wurden. In mancher Beziehung weisen sie viele Ähnlichkeiten mit den Lehren des späteren Christentums auf, so legen die E. zum Beispiel viel Wert auf Friedfertigkeit und glauben an die Unsterblichkeit der Seele. Aus diesem Grund sind heute einige Forscher der Überzeugung, daß Jesus von Nazareth entweder ein E. war oder zumindest Kontakt zu ihnen und ihren Lehren hatte.
Essener (von aramäisch « die Reinen, Heiligen ») waren zwischen der Mitte des 2. Jahrhunderts v. Chr. und 68 n. Chr. (jüdischer Aufstand) neben Sadduzäern und Pharisäern die dritte religiöse Gruppe des palästinensischen Judentums. Über ihre theologischen Auffassungen geben die am Toten Meer gefundenen Qumrantexte Aufschluss: Bei Khirbet Qumran wurden in elf Höhlen Reste von fast 1000 hebräischen, aramäischen, griechischen und nabatäischen Handschriften, daneben auch Abschriften der Apokryphen und einiger Pseudepigraphen sowie Werke essenischen Ursprungs gefunden. Wie Ausgrabungen zeigen, lag dort das Zentrum der Gemeinschaft, während ihre Mitglieder über Palästina verstreut wohnten. Vom unmittelbar bevorstehenden Endgericht ( Jüngstes Gericht), das sie mit dualistischen Lehren von zwei Geistern oder Engeln verbanden, erwarteten sie die Herstellung eines vollkommenen Zustandes für Mensch und Natur. Indem sie sich räumlich, wirtschaftlich und geistig von ihrer als unrein und schlecht angesehenen Umwelt absonderten, bereiteten sie sich auf die Zukunft vor. Wer in die Gemeinschaft aufgenommen werden wollte, musste zuvor mit seiner eigenen Familie brechen und sich mühsam und langwierig in die rituelle Reinheit einüben, bevor er als Vollmitglied am heiligen Gemeinschaftsmahl, dem ein Tauchbad voranging, teilnehmen durfte. Danach galten alle als gleich - Reinheit war für Priester, Leviten, Laien und Novizen verbindlich. Die Essener lebten bei gemeinsamer Arbeit und bedürnislos in Gütergemeinschaft. Besonders streng wurde die Sabbatruhe eingehalten. Gegenseitig sollte man einander in Liebe, Hilfsbereitschaft und Demut zugeneigt sein und Aufsehern sowie Rangältesten gegenüber Gehorsam üben. Einfachheit, Selbstbeherrschung und Gleichmut bestimmten die Lebensführung. Zur Liebe zu Gott und tugendhaftem Verhalten gegenüber dem Mitmenschen traten Buße und bewusste Askese. Der Verzicht auf die Ehe (in einem zweiten Orden der Essener konnte um der Fortpflanzung willen geheiratet werden) war durch den priesterlichen Dienst und die Erwartung des heiligen Krieges begründet. Das Gebet unmittelbar vor Sonnenaufgang stand im Zeichen der Sonne, dem Symbol für das Licht der Wahrheit. Vom angeblich freien Willen des Menschen hielten die Essener nichts, stattdessen erwarteten sie alles von Gott (Prädestination). Nach dem Tod, so glaubten sie, würden die - Seelen entweder gebührend bestraft oder den wohlverdienten Lohn erlangen.
Essener, vorchristliche Gemeinschaft jüdischer Asketen, die ein Ordensleben führten, Gemeinbesitz hatten und mit Qumran in Verbindung gebracht werden, dem Ort, wo die Schriftrollen vom Toten Meer aufgefunden wurden. Sie lehnten die Tempelrituale ab, waren überwiegend Pazifisten und glaubten an die Unsterblichkeit der Seele.
|
|
|
|
|
|
Diese Seite als Bookmark speichern :
|
|
|
|
|
|
<< vorhergehender Begriff |
|
nächster Begriff >> |
|
|
|
|
|
|
|
|
|