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Pharisäer

 
       
  Pharisäer (aramäisch-griechisch «die Abgesonderten », « Enthaltsamen ») waren eine Partei oder Gruppe im frühen Judentum, eine von Laien getragene Bewegung, die sich der Thora verpflichtet fühlte. Die Thora sollte nicht nur im sakralen Raum des Tempels gültig sein, sondern auch die alltäglichen Lebensvollzüge des Volkes bestimmen. Durch strenge Einhaltung der überlieferten Reinheits- und Speisegebote sonderten sich die Gläubigen von den Unreinen ab. Mit ihrer Orientierung an der Thora schufen die Pharisäer die Voraussetzung dafür, dass das Judentum später auch ohne Tempel und Priestertum überleben konnte. Das Neue Testament, verfasst in einer Periode der Ablösung des Christentums vom Judentum, zeichnet ein tendenziöses Bild des Pharisäismus. In Wirklichkeit standen die ersten (Juden-) Christen den Pharisäern durchaus nahe. Paulus war der Herkunft nach ein geschulter Pharisäer; das pharisäische Erbe tritt insbesondere in seinen Reflexionen über Heiligkeit, Reinheit, Rechtfertigung und Gesetz hervor. Die Evangelien stellen die Pharisäer als negative Kontrastgruppe zu den Anhängern Jesu dar. Im Johannesevangelium erreicht die Polemik gegen sie ihren Höhepunkt: Dort repräsentieren sie nicht mehr nur das Judentum, sondern die Ungläubigen der Welt überhaupt - sie haben « den Teufel zum Vater» (Johannes 8, 43 f.). Aus einer ursprünglich politisch aktiven Partei entwickelte sich der Pharisäismus im Laufe der Zeit zu einer nur noch religiös orientierten Sekte. In der Epoche der römischen Herrschaft über den Tempelstaat (seit dem Jahr 6 n. Chr.) spaltete er sich in verschiedene Schulrichtungen auf (Anhänger Hillels und Schammais, Zeloten). Nach dem Untergang der Tempelhierokratie im Jahr 70 n. Chr. überlebten die Pharisäer als einzige etablierte Partei des Judentums. Die spezifisch pharisäische Art des Umgangs mit der Thora und die Relativierung des Tempelkultes ermöglichten den Übergang vom vorrabbinischen Pharisäismus zum rabbinischen Judentum, das an die Stelle des Tempels und des dort lokalisierten Kultes Synagoge und Lehrhaus als Stätten des Gebets und des Thorastudiums treten ließ.

Angehörige einer jüdischen Frömmigkeitsbewegung, die vor allem auf genaue Einhaltung der Gesetzesvorschriften Gewicht legte. In den Evangelien häufig als Gegner Jesu erwähnt, der nach ihrer Auffassung zuviel Freiheit gewährte. Widerstand; Frömmigkeit; Gesetz
 
 

 

 

 
 
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