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Apokryphen, griech.: »verborgene Schriften«; Bez. für Schriften (Bibel), die nach Auffassung der christl. Kirchen nicht von Gott inspiriert sind und folglich auch nicht zum Kanon der Bücher des AT und NT (Heilige Schrift) gehören. Die kath. und evang. Kirche wenden die Bez. unterschiedlich an. Das AT hatte ursprünglich 24 Bücher, zu denen durch Beschluß des Tridentinischen Konzils 1546 noch sieben »deuterokanonische« (d. h. nachträglich in den Kanon aufgenommene Schriften) hinzukamen: Das Buch Tobit, Das Buch Judith, Die Weisheit Salomons, Die Sprüche Jesus, Das Buch Baruch und Das 1. und 2. Buch der Makkabäer. Dazu kamen noch Zusätze zum Buch Esther und Daniel. Diese Bücher, die schon in die griech. und lat. Bibel aufgenommen waren, werden von den Protestanten weiterhin als A. bezeichnet. Die kath. A. umfassen alle von den orientalischen Kirchengemeinden hochgeschätzten und in ihren Landessprachen abgefaßten Schriften. Die Protestanten nennen diese kath. A. »Pseudoepigrapha« (griech: »unter falschem Namen«), weil man sie wie z. B. die Henochbücher zu Unrecht einem Gottesmann des AT zuschreibt. Durch die Qumran-Funde sind einige dieser Schriften wieder in ihrer hebr. Originalsprache aufgetaucht. Die Zahl dieser pseudoepigraphen Schriften, von denen ein Teil nur fragmentarisch oder nur der Titel erhalten ist, ist sehr groß. Für die moderne Esoterik sind vor allem die Henochbücher wichtig. Auch das NT kennt A.: das Hebräer-, Ägypter- und Petrusevangelium, die herrenlosen Jesuworte, die keinem bestimmten Evangelium zugeordnet werden können und die Petrus-Apokalypse. Aus den Nag-HammadiFunden kommen noch das Thomasevangelium und einige apokalyptische Schriften (Apokalypse) hinzu: Apokalypse des Paulus und die Erste u. Zweite Apokalypse des Jakobus.
griechisch, bedeutet so viel wie „das Verborgene". A. nennt man Bücher, die in Inhalt und Form den Büchern der Bibel nahe verwandt sind und auch als zu ihr gehörig ausgegeben werden, aber nicht in die Bibel aufgenommen wurden. Es gibt viele apokryphe Bücher des Alten und Neuen Testaments, so gibt es zum Beispiel ein Petrusevangelium, ein Evangelium der Maria Magdalena oder eine Petrusapokalypse.
Apokryphen (griech. «Verborgene» ) sind Schriften, die man von öffentlicher Verbreitung ausgeschlossen hat, weil sie als ketzerisch oder irgendwie abweichend galten. Das Christentum kennt alttestamentliche und neutestamentliche Apokryphen. Hieronymus nannte diejenigen biblischen Bücher apokryph, die das griechische und später das lateinische Alte Testament über den Bestand des hebräischen Kanons hinaus enthalten (zum Beispiel 3. Esra, Makkabäerbücher, Tobith, Judith, Jesus Sirach, Weisheit Salomos usw.). Im 16. Jahrhundert hat die katholische Kirche den meisten dieser Bücher kanonischen Wert beigemessen; im Protestantismus wurden sie jedoch als « Bücher, so der Hl. Schrift nicht gleich zu halten und doch nützlich und gut zu lesen» (Martin Luther), in den Anhang der Bibel verbannt. Unter den alttestamentlichen Apokryphen, dem literarischen Bindeglied zwischen dem Alten und dem Neuen Testament, finden sich Geschichtsschreibung, Geschichtslegenden, Novellen, Psalmdichtungen, prophetische Trost- und Verheißungsworte, Lehrbriefe und Weisheitsdichtung. Sie spiegeln die ägyptisch, babylonisch und persisch beeinflusste Religiosität Auferstehungsglauben, Wunder-, Zauber- und Dämonenvorstellungen des Judentums der Zeit zwischen 200 v. Chr. und 100 n. Chr. wider.
Die Apokryphen des Neuen Testaments (zum Beispiel Ägypter-, Hebräer-, Petrus-, Kindheitsevangelium) stammen aus der Zeit zwischen dem 2. und dem 9. Jahrhundert und verfolgen -in Nachahmung der literarischen Gattungen des Neuen Testaments - die Absicht, die kanonischen Schriften zu ergänzen und zu verbessern. So erzählen apokryphe Evangelien über Kindheit und Jugend Jesu, während in Apostelakten (Petrus-, Paulus-, Johannes-, Thomas-, Andreasakten) von den Taten der Nachfolger Jesu die Rede ist, über die sich die neutestamentliche Apostelgeschichte ausschweigt. Apokryphe Apokalypsen beschreiben das zukünftige Heil der Erlösten und die zu erwartenden Strafen der Verdammten. Die Apokryphen haben für die Verhältnisse, die sie beschreiben, zwar keinen historischenQuellenwert, aber sie sind für die Kenntnis des frühen Christentums von großer Bedeutung.
griech.: >verborgene, schwer zugängliche< (Schriften). Luther: ’Bücher, so der Heiligen Schrift nicht gleichzuhalten und doch nützlich und gut zu lesen sind’. Schriften, die bei der endgültigen Auswahl nicht in den Kanon der Bibel aufgenommen, aber vielen Bibelausgaben beigefügt sind. Kanon
Apokryphen (griech. »verborgene« Schriften), dem Uneingeweihten unzugängliche Geheimlehren. Im christlichen Sprachgebrauch Sammelbegriff für 14 ursprünglich zum Alten Testament gehörige Bücher, die bei der römisch-katholischen Kirche bis heute einen Teil der Vulgata bilden. E: Es gibt auch neutestamentliche Apokryphen, nicht-»kanonische« Schriften über das Leben Jesu, die interessante Quellen für die Kenntnis des frühen Christentums darstellen.
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