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Jerusalem

 
       
  Jerusalem (volksetymologisch: « Stadt des Friedens ») wurde von David im Kampf gegen die dort ansässigen Jebusiter erobert und anschließend zur Hauptstadt seines Reiches der zwölf Stämme gemacht (2. Sam. 5, 4 -9). Dort wurde auch der israelitische Kult zentralisiert. Nach Vorarbeiten seines Vaters erbaute Salomo in Jerusalem einen Tempel - die zentrale Opferstätte Israels (1. Kö. 3, 1). Jerusalem gilt den Juden als « die Stätte, die der Herr, dein Gott, erwählt hat, dass sein Name daselbst wohne» (5. Mose 26, 2). Aus der Vorstellung, dass Jahwe selbst für sein auserwähltes Volk diese Stadt als Zentrum bestimmt habe, leitet sich bis heute die überragende religiöse Bedeutung Jerusalems für die Juden ab. Zumindest seit dem 8. Jahrhundert v. Chr. stehen Jerusalem und der Zion im Mittelpunkt eschatologischer Erwartungen des Judentums, die sich in der Apokalyptik zur Vision des « himmlischen Jerusalem» steigern. Der liturgische Teil der jüdischen Seder-Feier (an den beiden ersten Abenden des Pessach-Festes) endet mit dem Wunsch: « Nächstes Jahr in Jerusalem!» Jerusalem ist aber auch für die Christen von besonderem Interesse. Denn dort ereigneten sich die wichtigsten Begebenheiten im Leben ihres Religionsstifters: Das Geschehen der Karwoche, an das sich die Christen zwischen Palmsonntag und Ostern erinnern, sowie Tod und Auferstehung des Jesus von Nazareth sind mit dieser Stadt verbunden. Über die Jahrhunderte ist Jerusalem mit seinen vielen heiligen Stätten Ziel christlicher Wallfahrerströme gewesen, und zur Zeit der Kreuzzüge wurde dort sogar ein christliches Königreich errichtet. Wie für die Juden, so gilt Jerusalem auch für die Christen als Symbol messianischer Hoffnung und Erfüllung. Im « himmlischen Jerusalem » sieht Paulus die «Mutter» der Christen (Gal. 4, 26), nach einer Vision der Johannesapokalypse kommt das himmlische Jerusalem von oben auf die Erde herab (Apk. 21, 1-27). Schließlich gilt Jerusalem - el-Kuds, «die Heilige» - auch dem Islam als heilige Stadt. In einigen Hadithen (Worte des Propheten und Berichte über seine Handlungen) ist von einer Nachtreise Mohammeds von Mekka nach Jerusalem die Rede. Daran knüpft sich die Vorstellung an, der Prophet sei nicht von der Ka’ba in Mekka, sondern vom Tempelberg in Jerusalem aus in den Himmel gefahren. An der betreffenden Stelle wurde später eine Moschee errichtet.  
 

 

 

 
 
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