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DIE PROTOKOLLE DER WEISEN VON ZION

 
       
  Die Protokolle der Weisen von Zion erfreuen sich nach wie vor großer Popularität, obwohl zur Zufriedenheit akademischer Historiker bewiesen worden ist, dass es sich um Fälschungen handelt. Der Autor des vorliegenden Werkes hat drei Ausgaben der Protokolle umsonst erhalten, von Leuten, die glauben, dass sie echt seien und dass jeder, der über Verschwörungen schreibt, darüber Bescheid wissen sollte. Wenn ich Leute traf, die an die Protokolle glaubten, und ihnen erzählte, es seien Fälschungen, habe ich immer das gleiche Gegenargument gehört: »Wenn das Fälschungen sind, wie kommt es dann, dass so vieles davon schon wahr geworden ist?« Historiker kennen drei Quellen dieser Protokolle: die antisemitischen Legenden des Mittelalters, in denen »die Juden« beschuldigt wurden, in ihren religiösen Ritualen christliche Kinder zu opfern, Brunnen zu vergiften und ähnliche Barbareien; Abbé Barruels Verschwörungstheorie, der fand, dass die Freimaurer hinter der Französischen Revolution steckten, und dennoch später herausfand, dass »die Juden« hinter den Freimaurern steckten, und eine Satire namens »Dialoge in der Hölle zwischen Machiavelli und Montesquieu« von Maurice Joly, der Napoleon III. und die gesamte französische Aristokratie als kaltblütige Soziopathen darstellte, die nichts anderes im Sinn hatten, als den Massen Schaden zuzufügen. Obwohl Joly Nichtjuden meinte, wurden die »fiesen« Motive, die er der französischen Regierung zuschrieb, buchstäblich wörtlich von einem deutschen Antisemiten namens Hermann Goedsche in seinem Roman Biarritz aufgegriffen und auf eine Ratsversammlung von zwölf Juden übertragen, die sich heimlich trafen um Mitternacht auf einem Friedhof-, um die Ausrottung der Christenheit zu planen. 1893 bis 1895 schrieben Agenten der russischen Geheimpolizei die Werke von Joly und Goedsche um in Die Protokolle der Weisen von Zion, wie wir sie heute kennen. 1905 wurde das Werk unter Anleitung eines mysteriösen Priesters namens Sergius Nilus in Rußland veröffentlicht, um »den Juden« die Schuld für den verlorenen Krieg gegen die Japaner in jenem Jahr zuzuschieben. In dem Bürgerkrieg, der auf die bolschewistische Revolution von 1917 folgte, verwendeten die »Weißen« ebenfalls die Protokolle, um »den Juden« auch daran die Schuld zu geben. Obwohl in den 20er Jahren in mehreren Ländern Beweise für die Fälschung dieser Protokolle veröffentlicht wurden, wurde das Buch in den 30er Jahren wieder weit verbreitet, und zwar von Adolf Hitler in Deutschland und Henry Ford in den USA. Nach dem Zweiten Weltkrieg fand das Buch immer weniger Verbreitung, bis verschiedene antiisraelische islamistische Gruppen es wieder herausgaben; es ist noch immer Teil der Ideologie der Islamischen Widerstandsbewegung (Hamas).  
 

 

 

 
 
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