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Mohammed

 
       
  Mohammed, auch Mahomet oder Muhammad (570-632), Begrün„ der des Islam. Er wurde in Mekka geboren und hütete in jungen Jahren in der Wüste die Schafe seines Onkels. Später ging er nach Syrien, wo er einen christlichen Mönch namens Bahira getroffen haben soll, der ihm weissagte, er würde ein Prophet werden. Als junger Mann trieb er Handel und heiratete eine reiche Witwe mit Namen Chadidja, die 15 Jahre älter war als er. Aus dieser 20 Jahre währenden Ehe gingen sechs (oder sieben) Kinder hervor. Als ihn etwa mit 40 Jahren tiefe spirituelle Zweifel überkamen, zog er sich in die Höhle Hira in den Hügeln bei Mekka zurück. Dort sann er über Gott und die Natur des Universums nach. Eines Nachts, vermutlich im Jahre 612, hatte er einen prophetischen Traum, in dem ihm der Engel Dschibrill (Gabriel) erschien und ihm befahl, »den Namen des Herrn zu lesen«. Noch ein zweites Mal erschien der Engel Mohammed, um ihm zu verkünden, er sei der »wahre Prophet Allahs». Im Lauf der nächsten 23 Jahre hatte er weitere Offenbarungen, die ihm Einzelheiten über Himmel und Hölle und das menschliche Dasein enthüllten, Einsicht in die Prinzipien von Gerechtigkeit, Liebe und Barmherzigkeit gaben und ihm vor allem die profundeste Wahrheit kundtaten: die Notwendigkeit, sich Allah als dem einzigen wahren Gott zu unterwerfen. Dschibrill wies Mohammed an, in Mekka zu predigen, aber seine ersten Bekehrungsversuche schlugen fehl. Er nahm die Abgötterei und Selbstsüchtigkeit der herrschenden Klasse unter Beschuß, wurde jedoch von vielen einfach für einen Magier oder gar Dschinn gehalten. 620 hatte er wieder eine Vision mit Dschibrill, in der er auf einem geflügelten Roß von der Kaaba in Mekka zum Tempel in Jerusalem gebracht wurde. In diesem Gesicht stieg er auf einer Leiter aus Licht zu Gottes himmlischem Thron empor. Dessenungeachtet waren in Mekka Bestrebungen im Gange, ihn aus der Welt zu schaffen, so daß er mit einer Schar von Bekehrten nach Jathrib, dem späteren Medina, floh. Hier hatte er mehr Erfolg mit seinen Bekehrungen, obwohl sich die Juden weiterhin dagegen sträubten. In der Folge führte Mohammed eine Reihe von »heiligen Kriegen« (Dschihad) und brachte riesige Heere auf, um den Widerstand zu brechen. Schließlich nahm er Mekka ein und machte die Kaaba zum Mittelpunkt des moslemischen Glaubens. Mohammed unterteilte die neue Religion in Iman (den »Glauben«) und Din (Übungen, Gebete, Fasten und die Pilgerfahrt nach Mekka). Seine Lehre umfaßt den Glauben an Gott, die Engel, die Schriften und Propheten und an die Auferstehung und das Jüngste Gericht. Nach dem Koran ist Mohammed der Erhabenste der Propheten, aber auch Moses und Jesus gelten als bedeutende, wenn ihm auch nicht ebenbürtige Propheten auf dem spirituellen Weg.

Mohammed Abul Rasim Muhammad ibn Abdallah (Mohammad, «der Gepriesene », Abd-Allah, «Diener Gottes » ) war der Stifter des Islam. Um 570 wurde er in Mekka in die angesehene Sippe der Haschemiten vom Stamm der Quraisch hineingeboren. Sein Vater starb noch vor seiner Geburt, die Mutter Amina, als er sechs Jahre alt war. Zuerst wurde Mohammed von seinem Großvater Abd alMuttalib, dann von seinem Onkel Abu Talib erzogen. Seinen Lebensunterhalt verdiente er als Schafhirte, später als Kamelführer. Fünfundzwanzigjährig heiratete er die Kaufmannswitwe Khadidja, die ihm in den seelischen Krisen, in die ihn seine religiösen Erlebnisse stürzten, treu zur Seite stand. Sie gebar ihm zwei Söhne (die schon als Kinder starben) und vier Töchter. Auf Fatima (geb. 605 n. Chr.), die jüngste, gehen alle Nachkommen Mohammeds zurück. Auf seinen Reisen lernte er die Kulturen und Religionen anderer Völker (insbesondere Judentum und Christentum) kennen. Bei einer seiner Andachtsübungen am Berg Hira wurde ihm um das Jahr 610 oder 613 eine Offenbarung zuteil. Der Erzengel Gabriel « überbrachte » ihm die ersten Verse eines heiligen Buches, des Korans: « Im Namen Allahs, des Allbarmherzigen. Lies im Namen deines Herrn, der alles erschaffen hat und den Menschen aus geronnenem Blut erschuf. Lies bei deinem Herrn, dem glorreichsten, der den Gebrauch der Feder lehrte und den Menschen lehrt, was er nicht wusste.» Mohammed kam zu der Überzeugung, dass die Menschen von Gott abgefallen seien und das Jüngste Gericht bevorstehe. Nun folgten regelmäßig weitere Offenbarungen. Daraufhin betrachtete sich Mohammed als bevollmächtigten Propheten Allahs. Er verkündigte den «einzigen, wahren, den geistigen Gott» und das Kommen des Gerichts. Nur die Frommen würden ins Paradies gelangen, wo in duftenden Gärten Milch und Honig fließen. Anhänger fand Mohammed hauptsächlich unter den Armen, während der Widerstand in Mekka derart zunahm, dass es zu zwei Auswanderungszügen der Muslime nach Äthiopien (615 und 617) kam. Mohammeds Predigt bedrohte den Polytheismus und damit die Wallfahrtsfeste, die den führenden Familien wirtschaftliche Vorteile verschafften. Unter wachsendem Druck siedelte der Prophet (wahrscheinlich am 14./15. Juli 622) zusammen mit etwa 70 Anhängern von Mekka nach Yathrib über; die Stadt bekam später den Namen Medina (Madinat an-Nabi, « Stadt des Propheten» ). Mit diesem Ereignis, der Hidjira («Verlassen der Familie » ), beginnt die muslimische Zeitrechnung. Jetzt wurde aus dem Prediger ein Politiker. Als es ihm dort gelang, zwei verfeindete Stämme zu einen, bekannte sich ein großer Teil der Bevölkerung zu der neuen Lehre, und in wenigen Jahren stieg er bis zum alleinigen Herrscher in Medina auf. Zwei jüdische Stämme, die ihm dabei im Wege standen, wurden zur Auswanderung gezwungen, ein weiterer vernichtet. Jetzt wechselte er die Gebetsrichtung von Jerusalem nach Mekka, wo Abraham, der Stammvater der Gläubigen, zusammen mit seinem Sohn Ismael angeblich die Ka’ba («Würfel », ein schwarzer Meteoritenstein, arabischer Kultmittelpunkt aus vorislamischer Zeit) erbaut hatte. Durch Verträge, Bündnisse und Kriege gelang es ihm, seinen Herrschaftsbereich auszuweiten. In Kämpfen gegen die Mekkaner errang er im März 622 bei Badr einen glänzenden Sieg, musste später jedoch in der Nähe des Berges Uhud eine bittere Niederlage einstecken. Im Jahr 630 zog Mohammed in Mekka ein. Er zerstörte die alten Götterbilder, machte die Ka’ba jedoch zum Zentralheiligtum des Islam. Als er im Jahr 632 starb, hatte er die Führerschaft über nahezu die ganze arabische Halbinsel errungen.
 
 

 

 

 
 
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