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Die Rede von der V. setzt ein Gemeinschaftsverhältnis zwischen Gott und Mensch voraus, das gestört ist und wiederhergestellt werden muß. Im AT tut das, anders als in benachbarten Religionen, allein Gott. Durch priesterliche Vermittlung wird die Sünde des Menschen und das daraus folgende Unheil auf einTier abgewälzt, das stellvertretend dem Tod verfällt (Priester). Dieses Opfer bewirkt aber nicht die V. (1 Mose 4,3ff.), der Mensch kann nur um Vergebung beten (Ps 25). Im NT wird dieser Gedanke noch radikaler gefaßt: Der Mensch ist durch die Sünde vollkommen ungeeignet, etwas zu seiner V. mit Gott beizutragen. Die Wende kam allein von Gott her, der um Jesu Christi willen >die Übertretungen nicht anrechnete< (2 Kor 5,18ff.). Jesus wird dabei entweder als der neue und endgültige Stellvertreter gesehen, der sich selbst für die Welt opfert (Hebr 10,11ff.). Oder man betont, daß er durch seinen Gehorsam >bis zum Tode am Kreuz< (Phil 2,5ff.) der Forderung des Gesetzes endgültig Genüge getan hat. Auf jeden Fall ist der Mensch durch diese Tat in die Nachfolge gerufen: Er soll den Dienst der V. weitertragen. 2. Unter dem Einfluß griechischer Philosophie tritt der V.gedanke später zurück, weil man sich von Gott nicht mehr vorzustellen vermag, daß er seinen Sinn ändern kann. Als Hauptproblem erscheint jetzt die Frage, wie der ewige, unendliche Gott und der sterbliche zeitliche Mensch zueinander kommen können. Erst in der Reformation wird die V. wieder zur Mitte der christlichen Predigt. 3. Die unter uns wiedererwachte Empfindsamkeit für personale Beziehungen sollte auch einen neuen Zugang zur Mitte des Evangeliums eröffnen. Zwar ist unser Sündenbewußtsein nur schwach ausgeprägt (Beichte), und für ein stellvertretendes Opfer fehlt uns weiterhin das Verständnis. Aber daß eine gestörte Beziehung nicht dadurch wieder in Ordnung kommt, daß man die Störung vertuscht oder übersieht, das wissen wir aus Erfahrung. Daß Gerechtigkeit unteilbar ist und ihren Wert allein in ihrer unbedingten Gültigkeit hat, ist uns ebenfalls wichtig. In diesem Sinn erkennt Jesus das Nein seines Vaters zur Sünde an und nimmt das Kreuz auf sich (Strafe). Seine Hingabe stellt die Heiligkeit des göttlichen Gerichts wieder her. Wir können uns als Begnadigte erkennen, die nun für V. zwischen Menschen, Rassen, Klassen und Völkern arbeiten. K. v. M. Gerechtigkeit; Opfer; Sünde |
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