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Ewigkeit, eine unermeßliche Zeitspanne, die weder Anfang noch Ende hat.
Ewigkeit Der Mensch, der dem Wechsel der Zeitlichkeit enthoben sein möchte, hat den Gedanken der Ewigkeit ersonnen. Was aus der Zeit herausgenommen ist, ist ewig - Ewigkeit jenseits der Grenze der Zeit. Die Menschen erleben, dass sie der Zeit unwiderruflich ausgeliefert sind. Da bedenken sie ihre Götter mit dem, was sie für sich selbst am sehnlichsten wünschen: mit dem Ewigen Leben. Die Religionen erklären den Kosmos (Welt, Universum) und die Zeit zu Gottes Kosmos und Gottes Zeit: Die Götter sind Herren der Zeit, sie bestimmen den Zeitablauf. In den monotheistischen Religionen werden die Gottheiten der Zeit vorangestellt. Obgleich sie über der Zeit stehen, können sie sich doch in der Zeit und in der Geschichte offenbaren. In den Veden (Vedische Religion) erscheint Kala (« Zeit ») als die Urgottheit, «die Himmel und Erde erzeugt hat; von ihr angetrieben, breitet sich Vergangenes und Zukünftiges aus ». Mit der Gottheit werden auch der - Kult, die religiösen Werte und die Religion selbst der Zeit übergeordnet - angeblich unveränderlich und zeitlos wahr. So entsteht die Vorstellung einer Dauer ohne Anfang und Ende. Sie bahnte sich an im alten China und in Indien (Hinduismus), vor allem aber im Buddhismus, und wurde im christlichen (Spät-) Mittelalter konsequent durchdacht. Ist die Gottheit nicht durch die Zeit festgelegt und ihr auch nicht ausgeliefert, so gilt dies ebenfalls für das Schicksal des Menschen nach dem irdischen Leben ( Jenseits). Am «Ende der Tage » (Eschatologie) wird die Zeit aufhören. Dann werden die Menschen aus der Zeit herausgenommen und gelangen zu einer völlig neuen Daseinsweise (Paradies). Die schmerzhafte Relativierung des Lebens durch die Zeit kann sogar jetzt schon besiegt werden. «Mitten in der Endlichkeit eins werden mit dem Unendlichen, ewig sein in jedem Augenblick, das ist die Unsterblichkeit der Religion.» (Friedrich Schleiermacher, 1768-1834) Damit verliert das Ende seine Unerbittlichkeit. Mit der Zeitlichkeit fallen Sorge und Angst des Menschen. Das ist die Ankunft des Heils.
Ewigkeit, religiöses oder philos. Postulat, durch Spekulation oder mystische Erfahrung gewonnen. Der Begriff bezeichnet eine Sphäre außerhalb der menschlichen erlebten Zeit, die die geschichtliche Zeit einschließt oder an diese anschließt. Die Fragen einer E. der Welt oder einer E. des Menschen (durch Neuschöpfung, Wiedergeburt, Unsterblichkeit) sind pps. irrelevant. Ällenfalls kann die Hypothese eines zeitweiligen Überlebens von Teilen der Persönlichkeit über den Tod hinaus in der Pps. berücksiehtigt werden. Jenseitsvorstellungen. |
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